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08:55 Uhr, 18.07.2014

DAX: „Risk-Off“-Modus - Wachsende Unsicherheit nach Tragödie in der Ost-Ukraine

Die sich zuspitzende Lage in Krisengebieten wie der Ukraine oder Israel dürften den deutschen Aktienmarkt am Freitag weiter belasten. Anleger nehmen Reißaus.

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DAX - Fieberkurve fällt rasant

Was ist mit Flug MH 17 passiert? Im Osten der Ukraine ist eine Maschine mit knapp 300 Personen an Bord abgestürzt - offenbar getroffen von Boden-Luft-Raketen. Die ukrainische Regierung und die prorussischen Separatisten werfen sich gegenseitig vor, das Flugzeug abgeschossen zu haben.

Der Dax fiel nach Bekanntwerden des Unglücks wie eine Fieberkurve nach unten. Die Hoffnung auf eine Deeskalation der Ukraine-Krise schwinden. Mit Blick auf die Tragödie in der Ukraine sind nun wieder viele Fragen offen. Es wächst die Unsicherheit, welche Rolle Moskau spielt und wie sich der Terror-Akt auf die Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU und Russland auswirken wird.

In den USA verbuchten die Börsen trotz der gut angelaufenen Berichtssaison Verluste. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial verlor ein knappes Prozent. Die Talfahrt setzte sich auch heute in Tokio fort. Demnach ist davon auszugehen, dass auch der Dax mit Abschlägen startet. L&S taxiert den deutschen Leitindex vorbörslich mit 0,40 % im Minus bei 9.714 Punkten.

Ost-Ukraine: Untersuchungen nach der Tragödie

Der ukrainische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben Telefongespräche abgehört, in denen prorussische Aufständische den Abschuss der MH17 eingestehen sollen.

Mit dem mutmaßlichen Abschuss der Malaysian-Airlines-Maschine wird sich am Nachmittag auch der UN-Sicherheitsrat in einer Sondersitzung beschäftigen. UN-Generalsekretär Ban hat eine lückenlose Untersuchung des Absturzes verlangt

Die abgeschossene Passagiermaschine von Malaysia Airlines (MH17) hatte Fluggäste aus 9 Nationen an Bord. Sie waren aus Australien, Belgien, Deutschland, Großbritannien, Holland, Indonesien, Kanada, Malaysia und den Philippinen. Die Nationalität von 41 weiteren Passagieren muss noch geklärt werden.

BIZ: Finanzsektor noch Immer ein Unsicherheitsfaktor

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) stellt Europas Geldhäusern ein durchwachsenes Zwischenzeugnis aus. „Fast sechs Jahre nach dem Höhepunkt der Finanzkrise machen deren Nachwirkungen dem Finanzsektor noch immer zu schaffen", zitiert das „Handelsblatt“ aus dem Bericht.

ZEW-Ökonomen fordern Insolvenzverfahren in Europa

Wissenschaftler vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) fordern neue Wege für Umgang mit Pleite-Staaten. „Die Eurozone hat nicht genug aus der Schuldenkrise gelernt“, heißt es in einem Gastbeitrag für die FAZ. Die Ökonomen fordern ein Insolvenzverfahren für Staaten in der Eurozone. Sonst entwickele sich Europa zur Fiskalunion.

Fiat: Neue Spekulationen um Teilverkauf

Neue Spekulationen um Fiat: Laut einem Bericht des „Handelsblatts“ sondiert die Agnelli-Familie einen Teilverkauf der Aktien. Von insgesamt 30 % des Kapitals sei die Rede. Es soll auch mit VW-Patron Ferdinand Piëch gesprochen worden sein.

Nissan will bei autonomen Fahrzeugen Vorreiter sein

Nissan will laut „Handelsblatt“ beim autonomen Fahren führend sein. Bis 2016 soll ein Autopilot im Stau das Fahren sowie nach der Ankunft am Ziel das Parken übernehmen. 2018 sollen Nissans Modelle selbstständig Spuren wechseln und Gefahren ausweichen können. 2020 soll ein System für Kreuzungsautonomie eingeführt werden, dass in Städten Kreuzungen ohne Eingriff des Fahrers navigieren kann.

Metro beauftragt Deutsche Bank als Berater

Metro hat die Deutsche Bank als Berater für die Zukunft der Tochter Media-Saturn engagiert. Es sollen die Optionen für einen Verkauf, ein IPO oder einen Spin-Off geprüft werden.

Google sorgt für positive Überraschung

Der Internetkonzern Google hat im zweiten Quartal seinen Umsatz dank eines verbesserten Werbegeschäfts um 22 % auf 16,0 Mrd. Dollar gesteigert. Der Überschuss kletterte um 6 % auf 3,4 Mrd. Dollar. Der Konzern sprach von einem großartigen Quartal und einem tollen Lauf bei den Produkten.

IBM mit Problemen

IBM hat weiterhin mit den technologischen Wandel zu kämpfen. Der Umsatz ging im zweiten Quartal um 2 % auf 24,4 Mrd. Dollar zurück. Der Gewinn stieg dennoch dank eines Sparprogramms um 28 % auf 4,1 Mrd. US-Dollar.

Villeroy & Boch bestätigt Jahresziele

Villeroy & Boch hat im zweiten Quartal einen Umsatzplus von 3,4 % auf 372,1 Mio. Euro erzielt. Der operative Gewinn kletterte um 13,4 % auf 13,5 Mio. Euro. Weiterhin erwartet das Unternehmen bei einem Umsatzwachstum von 3 bis 5 % einen überproportionalen Anstieg des operativen Ergebnisses.

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2 Kommentare

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  • wuwei
    wuwei

    Würden wir in einen Risk off sein, dann wären Risk off Währungen USD, JPY CHF bereits stärker angezogen.

    10:55 Uhr, 18.07.2014

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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