Kommentar
14:34 Uhr, 09.08.2024

DAX - Noch keine Entwarnung

Der DAX ist übergeordnet betrachtet immer noch überkauft. Anleger sollten mit plötzlichen Richtungswechseln rechnen, bis die Volatilität nachhaltig abgenommen hat.

Der DAX hat gestern zunächst mit einer Abwärtslücke zurückgesetzt und dann seitwärts konsolidiert. Entscheidend waren dabei als Unterstützung die Mittellinie bei 17.463 Punkten zusammen mit einer grün gestrichelten Aufwärts-/Parallellinie und als Widerstand eine hellgrüne Aufwärts-/Parallellinie zusammen mit einer rot gestrichelten Konsolidierungslinie.

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Mit Veröffentlichung von positiven US-Konjunkturdaten setzte eine Aufwärtsbewegung ein, mit der die anfänglichen Kursverluste nicht nur aufgeholt werden konnten. Stattdessen wurde an der Mittellinie bei 17.695 Zählern ein neues Erholungshoch markiert.

Ausblick - Das sind nun die relevanten Marken beim DAX

Die Volatilität war damit zwar wieder etwas erhöht, dennoch wurden die Target-Trend-Linien wieder deutlich in den Kursverlauf eingebaut. Man sollte dennoch weiterhin mit plötzlichen Richtungswechseln rechnen, bis die Volatilität nachhaltig abgenommen hat.

Der DAX ist übergeordnet betrachtet aber immer noch überkauft. Bereits die Länge der Aufwärtswelle, die Ende Oktober startete, wurde immer extremer. Wenn ein Aktienindex mehr als 16 % innerhalb von weniger als zwei Monaten zulegt, ohne dass es dabei zu nennenswerten Gegenbewegungen kommt, dann ist das schon eine massive Übertreibung. Und durch die Konsolidierung von Mitte Dezember bis Mitte Januar wurde die Übertreibung nicht beendet und korrigiert, sondern nur pausiert. Daher fehlte noch eine größere Korrektur. Und diese formiert sich jetzt nach der anfänglichen Konsolidierung.


Hinweis: Dieser Beitrag ist erstmals am 09.08.2024 im Börsenbrief "Target-Trend-Spezial" erschienen. Du möchtest Infos wie diese direkt in Dein Postfach? Hier anmelden.


Kursmarken auf der Oberseite

Schafft der DAX einen Anstieg über die Mittellinie bei 17.695 Punkten, lauern dort einige Widerstandslinien, so dass die Kurserholung ins Stocken geraten könnte. Ist das nicht der Fall und nimmt sie stattdessen nach oben Fahrt auf, kann man zunehmend Entwarnung geben.

Klar Entwarnung ist aber nach wie vor erst angesagt, wenn dem DAX die Rückkehr in die Dreiecksformation gelingt. Denn das wäre ein Signal für ein Ende der Korrektur. Vor allem ein Anstieg über die Mittellinie bei 18.275 Zählern würde die dynamische Ausbruchsbewegung vollständig aufholen und die damit gesendeten bärischen Signale entschärfen.

(Wenn der DAX über die Rechteckgrenze bei 18.681 Punkten steigt, ist ein neues Bewegungshoch wahrscheinlich. Die Rechteckgrenze bei 18.797 Punkten ist dann wieder das Kursziel der Bullen. Wird auch diese überwunden und damit der Ausbruch über die Abwärtstrend(kanal)linien fortgesetzt, ist ein neues Rekordhoch kaum mehr zu vermeiden.
Erreicht der DAX die Rechteckgrenze bei 18.913 Punkten, ist bereits ein neues Rekordhoch erreicht. Erst dann ist die Mitte Mai begonnene Konsolidierung aus charttechnischer Sicht endgültig beendet. Angesichts der zuletzt vielen Fehlsignale des DAX sollte man aber weitere einkalkulieren.
Auf dem Weg zur Mittellinie bei 18.855 Zählern muss man allerdings noch eine hellgrüne Aufwärts-/Parallellinie als mögliche Hürden beachten.
Auf einem neuen Rekordhoch könnte die psychologisch wichtige Marke von runden 19.000 Punkten die Kurse anziehen.)

Kursmarken auf der Unterseite

Fällt der DAX unter die Rechteckgrenze bei 17.521 Punkten, kann damit die Kurserholung enden. Das gilt nach dem gestrigen Kursverlauf umso mehr. Bestätigt wird dies, wenn der DAX in den Kursbereich von Dienstag unterhalb der Rechteckgrenze bei 17.405 Zählern fällt. Zumal dann auch das gestrige Tagestief unterschritten wurde.

Wichtige Chartmarken sind dann unverändert das Tagestief von Montag im Bereich der Rechteckgrenze bei 17.057 Punkten und die Rechteckgrenze bei 17.289 Zählern. Wird Letztere klar und deutlich unterschritten, gerät der DAX damit auch in den Kursbereich von Montag. Und dann muss man mit einem Rutsch zum Korrekturtief rechnen.

Eine größere Korrektur nimmt Gestalt an, wenn der DAX unter die Mittellinie bei 16.767 Punkten rutscht und er sich damit aufmacht, die Aufwärtslücke vom 23. Januar zu schließen. Wird diese Lücke geschlossen und gibt der DAX weiter nach, könnten die Bullen das Tief der ABCDE-Formation anstreben. Dieses wurde an der Rechteckgrenze bei 16.361 Punkten markiert.

(Gibt der DAX bis unter die Rechteckgrenze bei 16.477 Punkte nach, muss man mit einem Rutsch in den Kursbereich vom 17. Januar rechnen. Wird dieser erreicht, ist sogar ein neues Korrekturtief wahrscheinlich. Das nächste bärische Signal wäre ein Rückfall unter das alte Rekordhoch bei 16.290,19 Punkten. Nach einem Anstieg, wie wir ihn im DAX Ende 2023 gesehen haben, muss man mit einer derartigen Gegenbewegung durchaus rechnen, vor allem, wenn sie im hohen Tempo erfolgt.)

Hinweise zum Trading

Wer unbedingt im DAX aktiv sein wollte, der konnte bei ca. 15.630 Punkten einen kleinen spekulativen Short-Trade wagen, um auf eine kleine Gegenbewegung zu setzen. Da sich der DAX aber extrem stark präsentiert(e), musste man sehr vorsichtig vorgehen.
Lange schien es wenig aussichtsreich, dass dieser Trade noch zu einem Gewinn führen könnte. Das hat sich mit der aktuellen Kursentwicklung sicherlich geändert.

Als der DAX am 13. Februar dynamisch nach unten aus einem flachen Aufwärtstrendkanal (grün) ausgebrochen war, machte bei ca. 16.880 Punkten eine zweite Short-Position Sinn – Kursziel: Einstiegskurs der ersten Short-Position bei ca. 15.630 Punkten.
Auch dieser Trade scheint nun wieder aussichtsreich.

Durch die Kursentwicklung vom 24. Mai bot sich am 27. Mai zum Eröffnungskurs bei rund 18.700 Punkten ein neuer Long-Trade an, um auf weiter steigende Kurse im Rahmen der Welle(n) 5 zu setzen.
Hier sind mögliche Gewinne nun in weite Ferne gerückt. Doch durch die Short-Positionen gleichen sich die Verluste bei dem Long-Trade aber aus. Man ist in der aktuellen Korrektur also neutral positioniert, während andere Anleger aktuell Geld verlieren, auch wegen der folgenden Long-Position.

Generell bot sich am 15. Juli nach den bullischen Signalen vom 12. Juli zum Eröffnungskurs bei 18.736 Punkten eine zweite Long-Position an. Doch der DAX war von der Rechteckgrenze bei 18.217 Punkten schon recht weit gelaufen. Und es besteht die große Gefahr weiterer Fehlsignale und Rücksetzer. Daher sollte man die Position schnell auf Einstiegskurs absichern, sobald möglich (sofern man nicht ganz darauf verzichtet hat – je nach persönlicher Risikoneigung).
Mit diesem Trade stehen zwei Short-Positionen aktuell zwei Long-Positionen gegenüber. Damit hat man eine neutrale Positionierung in einer Korrektur. Es könnte schlechter laufen.

Es wäre nun perfekt, wenn die Short-Trades in den Gewinn laufen, so dass man diese auflösen kann. Und wenn es danach wieder zu steigenden Kursen kommt, profitiert man davon mit Long-Positionen.
Und sobald sich der Markt etwas beruhigt, sind auch wieder neue Trades möglich. Dann könnte es sich zum Beispiel anbieten, mit einer weiteren Long-Position auf eine kleine Kurserholung zu setzen.

Für steigende Kurse beim DAX könnte sich zum Beispiel folgendes Tradinginstrument anbieten:
DAX Mini-Future Long, WKN: ME4E6D

Für fallende Kurse beim DAX könnte sich zum Beispiel folgendes Tradinginstrument anbieten:
DAX Mini-Future Short, WKN: MG5FQC

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