Fundamentale Nachricht
08:55 Uhr, 09.09.2014

DAX: Neue Wirtschaftssanktionen gegen Russland - Schäuble will den ‚Soli‘ abschaffen

Leicht negative Vorgaben der Wall Street dürften am Dienstag den Handelsstart am deutschen Aktienmarkt belasten. Da es zudem an wichtigen Konjunkturdaten mangele, könnte das Geschäft schwunglos verlaufen.

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DAX - Wenig Impulse

Ohne klare Impulse dürfte der Dax schwächer in den Handel starten. L&S taxiert den Leitindex um 0,30 % tiefer bei 9.729 Punkten. Von der Euphorie nach den EZB-Beschlüssen vergangene Woche ist am Markt nicht mehr viel zu spüren. Die Vorgaben aus Übersee sind dabei verhalten. Der Dow Jones gab zu Wochenbeginn an der Wall Street 0,15 % ab, in Tokio traten die wichtigsten Aktien am Morgen unterm Strich auf der Stelle.

Die Entwicklung in der Ukraine liegt weiter im Fokus der Anleger. Die EU-Mitgliedstaaten hatten sich gestern für neue, verschärfte Sanktionen gegen Russland entschieden, die Strafmaßnahmen treten aber erst mit Verzögerung von einigen Tagen in Kraft. Die Wirtschaftssanktionen sollen sich unter anderem gegen Staatsbanken, Rüstungsfirmen und die Öl-Industrie richten.

Für Unsicherheit sorgt die Unabhängigkeits-Ambitionen der Schotten. In einer neuen Umfrage liegen die Befürworter und Gegner einer Abspaltung nahezu gleichauf.

Die Ölpreise fallen weiter. Spekulationen vor einem weltweiten Überangebot des Schwarzen könnten der Grund dafür sein. Der Preis für das Fass Brent rutscht unter die 100-Dollar-Marke und notiert aktuell bei 99,95 Dollar (-0,30 %).

Berlin und Paris planen Investitions-Offensive

Deutschland und Frankreich wollen laut einem SZ-Bericht eine gemeinsame Investitions-Offensive starten, um die schwächelnde Konjunktur in Europa anzukurbeln. Dabei stehe der Markt für sogenannte Kreditverbriefungen im Fokus. Dieser solle als Geldquelle für die Wirtschaft wieder belebt werden.

Schäuble will den ‚Soli‘ abschaffen

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will nach „Informationen der Passauer Neuen Presse“ den Solidaritätszuschlag abschaffen und stattdessen andere Steuern erhöhen. Diskutiert würden Aufschläge auf Einkommensteuer, Körperschaftssteuer und Kapitalertragsteuer, berichtet die Zeitung unter Bezug auf Teilnehmer der Bund-Länder-Gespräche zur Neuordnung des Finanzausgleichs.

Evotec sieht seine Prognosen in Gefahr

Unregelmäßigkeiten bei einem Partnerunternehmen setzen dem Biotechunternehmen Evotec schwer zu. Der US-Pharmakonzern Hyperion habe bei einem gekauften Unternehmen schwerwiegendes Fehlverhalten bestimmter Mitarbeiter in Bezug auf Studiendaten festgestellt und werde die Entwicklung des Programms Diapep277 beenden, teilte Evotec mit. Die Hamburger gehen nun von Wertberichtigungen in Höhe von 8,7 Mio. Euro aus, die aber nicht liquiditätswirksam sein sollen.

Telefonica Deutschland - Kapitalerhöhung

Telefonica Deutschland startet heute eine Kapitalerhöhung, die rund 3,62 Mrd. Euro einbringen soll. Insgesamt gibt Telefonica Deutschland rund 1,1 Mrd. neue Aktien aus, die rückwirkend ab dem 1. Januar 2014 voll gewinnanteilberechtigt sind. Der Bezugspreis der neuen Aktien beträgt 3,24 Euro je Aktie. Mit den Einnahmen soll der E-Plus-Kauf gestemmt werden.

ABB setzt sich höhere Ziele

Der Schweizer Elektronikkonzern ABB will von 2015 bis 2020 den Umsatz jährlich um 4 bis 7 % steigern, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Davon sollen jeweils 11 bis 16 % als operativer Gewinn übrig bleiben. Den Gewinn je Aktie will ABB pro Jahr um 10 bis 15 % steigern. Außerdem kündigte der Konzern ein Aktienrückkaufprogramm über 4 Mrd. Dollar an.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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