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08:45 Uhr, 18.01.2016

DAX: Nervosität bleibt hoch

Am deutschen Aktienmarkt dürften sich die Anleger nach den jüngsten Verlusten weiter zurückhalten. Im Fokus bleiben die Ölpreise, die laut Analyst Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets UK die Unsicherheit hoch halten dürften.

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Aktienmarkt:

Die schlechte Stimmung an den Aktienmärkten in der vergangenen Woche könnte sich in der beginnenden neuen fortsetzen. Chinesische Börsen in der Nähe der Vorjahrestiefs, ein Rohölpreis auf einem neuen Mehrjahrestief, schwache Konjunkturdaten aus den USA und ein anziehender Euro — mit diesen Belastungsfaktoren im Rücken hält sich das Aktieninteresse in Grenzen. Mittlerweile hat der DAX in diesem noch jungen Jahr zweistellig an Wert eingebüßt.

Heute wird der DAX in etwa auf dem Freitagsschlusskurs-Niveau eröffnen. Großartige Impulse sind kaum zu erwarten, da die US-Börsen feiertagsbedingt geschlossen bleiben. Im Fokus bleiben die Ölpreise, die laut Analyst Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets UK die Unsicherheit hoch halten dürften. Der Blick gilt schon der am Dienstag anstehenden chinesischen Wachstumszahl für das vierte Quartal und für das Gesamtjahr 2015.

Die Aufhebung der Sanktionen gegenüber dem Iran und die Aussicht auf vermehrte Ölexporte von dort haben die weltweiten Ölpreise weiter gedrückt. Dabei gaben die Notierungen für Brent-Öl im Terminhandel heute Morgen unter 28 US-Dollar je Barrel nach. Zuletzt bewegte sich der Preis bei 28,20 US-Dollar, ein Minus von veritablen 3,2 Prozent im Vergleich zum Schlussniveau am vergangenen Freitag. Nach dem Atomabkommen mit Iran hat die internationale Staatengemeinschaft die Sanktionen aufgehoben - das Land kann also auch mit seinem Erdöl wieder auf den Weltmarkt zurückkehren.

Die Notenbanken schauen besorgt auf den nicht enden wollende Preisabfall bei Rohöl. Denn während die Preisentwicklung des „schwarzen Goldes“ den privaten Konsum stützt, ist nicht ausgeschlossen, dass die Inflation im Frühjahr nochmals in den negativen Bereich abrutscht. Die jüngsten Kommentare von EZB-Chefvolkswirt Peter Praet, die Effekte des Ölpreissturzes seien weder zu vernachlässigen noch lediglich temporärer Natur, deuten an, dass sich die EZB auf einen zunehmend schwierigenren Weg hin zum mittelfristigen Inflationsziel von nahe, aber unter 2 Prozent einstellt.

Soziale Ungerechtigkeit auf der Welt hat drastisch zugenommen

Die soziale Ungleichheit hat einer Studie der Hilfsorganisation Oxfam zufolge weiter zugenommen Demnach verfügen die 62 reichsten Menschen der Welt inzwischen über die Hälfte des Vermögens der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung - das sind 3,6 Milliarden Menschen. Außerdem wachse die Kluft zwischen Arm und Reich schneller als gedacht. Oxfam fordert, große Vermögen und Kapitalgewinne höher zu besteuern und Steueroasen auszutrocknen.

Airbus: Iran bestellt 114 Flugzeuge

Nach Angaben von Irans Transportminister Abbas Achundi hat das Land inzwischen 114 Airbus-Maschinen geordert. Die Maschinen würden nach der Umsetzung des Atomabkommens und der Aufhebung der Sanktionen sukzessive geliefert und eingesetzt, sagte Achundi iranischen Medien.

Allianz-Chef wettert gegen die Geldpolitik der EZB

Allianz-Chef Oliver Bäte hat die Niedrigzinspolitik der EZB scharf kritisert. „Was die EZB betreibt, ist finanzielle Repression", sagte Bäte dem „Spiegel". Die Zinsen würden noch acht bis zehn Jahre auf dem „ultraniedrigen Niveau“ bleiben. „Das schadet uns, unseren Kunden und der ganzen Volkswirtschaft.“

HeidelDruck hat die schlimmsten Zeiten hinter sich

Die Heidelberger Druck hat nach Einschätzung ihres Vorstandsvorsitzenden Gerold Linzbach die Krise überwunden. Laufe das vierte Geschäftsquartal ähnlich gut wie in den vergangenen Jahren, sei man auf einem guten Weg, „die angestrebten Jahresziele eines währungsbereinigten Umsatzwachstums von zwei bis vier Prozent und einer Vorsteuerrendite von mindestens acht Prozent zu erreichen", sagte Linzbach gegenüber „Euro am Sonntag".

Asklepios schließt höhere Beteiligung bei Rhön-Klinikum nicht aus

Der Klinikbetreiber Asklepios kann sich nach dem 17,6-prozentigen Einstieg eine weitere Aufstockung seiner Anteile an Rhön-Klinikum vorstellen. „Wir haben ein strategisches Interesse an Rhön und schließen einen weiteren Aktienkauf grundsätzlich nicht aus", so Finanzchef Stephan Leonhard gegenüber der „Börsen-Zeitung“. Asklepios sei auch daran interessiert, in den Rhön-Gremien präsent zu sein.

Deutsche Börse will Expansion mit weiteren Übernahmen vorantreiben

Die Deutsche Börse will ihr Wachstum auch mit Akquisitionen vorantreiben. „Zwar fängt die Expansion immer mit neuen Produkten und Ideen an, aber ergänzend kann dann die Übernahme mittelgroßer Firmen die eigene Unternehmensentwicklung schön beschleunigen", so Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter gegenüber der "Welt am Sonntag“.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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