DAX macht verlorenen Boden gut - Fed will Zinsen offenbar noch 2015 erhöhen
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DAX
Die Finanzmärkte befinden sich in Unruhe. Nachdem sich die Lage an den chinesischen Börsen zu beruhigen schien, belasteten die Entwicklungen rund um Volkswagen das Sentiment. Rund 600 Punkte hat der DAX seit Anfang der Woche verloren. Geht das nun so weiter? Heute sieht es jedenfalls so aus, als könnte sich der Deutsche Leitindex erst einmal kräftig erholen und viel an verlorenem Boden gutmachen. L&S taxiert den DAX vorbörslich um satte 1,63 Prozent höher bei 9.588 Punkten. Rückenwind kommt von der Wall Street. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial stieg seit dem Xetra-Schluss am Vortag um mehr als 1 Prozent.
Was den Anlegern seit über einer Woche auf der Seele brennt, ist die Unsicherheit über die weitere Geldpolitik in den USA - auch nach dem Entscheid am 17. September bleibt der weitere Fahrplan unklar. Nun aber hat Fed-Chefin Yellen ein deutliches Signal in Richtung einer ersten Zinsanhebung noch in diesem Jahr gegeben. Voraussetzung: Der US-Arbeitsmarkt müsse sich weiter bessern und die Inflation sich auf eine Rate von zwei Prozent zubewegen. Yellen sagte am Donnerstag, die meisten Mitglieder des Fed-Offenmarktausschusses, darunter sie selbst, gingen derzeit davon aus, dass ein Erreichen der Ziele für den Arbeitsmarkt und die Inflation zu einer Erhöhung der Zinsen führe, „gefolgt von einem schrittweisen Tempo des weiteren Anziehens“. Nur wenn die Wirtschaft negativ überrasche, „werden wir unsere Urteile über eine angemessene Geldpolitik ändern“, schränkte sie ein.
Von den eher hawkishen Aussagen profitiert auch der US-Dollar. Am Freitagmorgen kostete der Euro nur noch 1,1170 US-Dollar, nachdem es am Donnerstag noch bis zu knapp 1,13 Dollar gewesen waren. Datenseitige Impulse für den Devisenmarkt dürfte es heute kaum geben. Die EZB veröffentlicht Daten zur Geldmengenentwicklung im Euroraum. In den USA dürfte die BIP-Wachstumsrate von 3,7 Prozent im zweiten Quartal bestätigt werden.
Japan: Regierung wird skeptischer
Die japanische Regierung blickt etwas pessimistischer auf die weitere Konjunkturentwicklung. Im Monatsbericht des Kabinettsbüros wird vor Rückschlägen durch die konjunkturelle Abkühlung in China und anderen Schwellenländern sowie durch die bevorstehende Zinswende in den USA gewarnt. Auch das von der Bank of Japan bevorzugte Inflationsmaß ist im August erstmals seit rund zwei Jahren in den negativen Bereich gefallen. Die Kernverbraucherpreise (ohne frische Lebensmittel) fielen im Jahresvergleich um 0,1 Prozent. Dies ist der erste Rückgang seit April 2013. Die Aussichten, aus der jahrelangen Deflationsfalle zu entkommen, sind damit wieder schlechter geworden.
Volkswagen entscheidet über Winterkorn-Nachfolger
Volkswagen wagt einen personellen Neustart. Der Aufsichtsrat des Konzerns entscheidet am Vormittag über die Nachfolge von Martin Winterkorn. Porsche-Chef Matthias Müller gilt als Favorit. Die Folgen der Manipulationen kosteten zudem weitere Spitzenmanager den Arbeitsplatz. So müssen der für Forschung zuständige Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz und Audi-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg gehen, wie die dpa aus Konzernkreisen erfuhr.
Bayer: Probleme in den USA
Ein Beratergremium der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA habe weitere klinische Forschungen sowie eine weitergehende Patientenaufklärung bei der umstrittenen Sterilisierungsmethode Essure empfohlen, teilte der Chemie- und Pharmakonzern am Freitag mit. Bei einer öffentlichen Sitzung des FDA-Beraterausschusses forderten sogar Dutzende Frauen, das Bayer-Verhütungsmittel Essure aus dem Verkehr zu ziehen, da die Nebenwirkungen nicht ausreichend erforscht seien.
EU-Kommission: Ende des Jahres soll Finanztransaktionsteuer stehen
EU-Währungskommissar Pierre Moscovici strebt laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung bis Ende des Jahres eine Vereinbarung zur Finanztransaktionsteuer an. Elf Euro-Länder haben sich zusammengefunden, um die Abgabe zu verwirklichen, darunter Deutschland. Bundesfinanzminister Schäuble bremst nun aber offenbar.
Nike meldet Gewinnsprung
Der US-Sportartikelhersteller Nike hat im Geschäftsquartal per Ende August den Überschuss verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreswert um 23 Prozent auf 1,18 Milliarden Dollar steigern können. Der Umsatz kletterte um fünf Prozent auf 8,4 Milliarden Dollar. Die Markterwartungen wurden deutlich übertroffen.
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