Fundamentale Nachricht
12:31 Uhr, 24.02.2014

DAX: Leicht im Minus - Studie: Übergeordneter Trend am Aktienmarkt ohne Perspektive

Ein überraschend gut ausgefallener ifo-Geschäftsklimaindex stützte den Aktienmarkt nur kurz. Kräftige Verluste der VW-Aktie im Dax verhinderten bislang eine weitere Erholung.

Erwähnte Instrumente

  • Volkswagen AG Vz.
    ISIN: DE0007664039Kopiert
    Kursstand: 187,55 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Deutsche Lufthansa AG
    ISIN: DE0008232125Kopiert
    Kursstand: 18,64 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

DAX

Der überraschend positiv ausgefallene ifo-Index hat die Märkte kurzzeitig gestützt. Gegen Mittag liegt der Dax schon wieder leicht im Minus bei 9.464 Punkten. Den übergeordneten Trend am Aktienmarkt sehen Experten zunehmend kritisch: Den Investoren fehle derzeit die Perspektive, urteilt etwa das Analysehaus Sentix. Das Grundvertrauen der Investoren sinke und die Bereitschaft, Gewinne mitzunehmen sei derzeit ausgesprochen hoch, so Analyste Hübner in einer aktuellen Studie.

Charttechnik

Die schwache Eröffnung im Dax konnten die Käufer schnell auffangen, aber im Anschluss gelang es nicht, den Widerstandsbereich bis hin zu 9.700 Punkte zu durchbrechen. Fällt der Kurs jetzt wieder unter 9.645 Punkte zurück, könnte es weiter abwärts in Richtung 9.560 oder gar 9.500 Punkte gehen. Auf der Gegenseite wäre schon ein nachhaltiger Ausbruch über 9.700 Punkte nötig, um die derzeitige Konsolidierungsphase zu beenden.

Thema des Tages


Der Ukraine droht ein Staatsbankrott. Nach dem politischen Umsturz braucht das Land nach Angaben der Übergangsregierung finanzielle Unterstützung in Höhe von 35 Mrd. US-Dollar. Die Finanzhilfe werde benötigt, um die Wirtschaft anzukurbeln, Reformen einzuleiten und die Bedingungen eines Assoziierungsabkommen mit der EU erfüllen zu können, betonte das ukrainische Finanzministerium. Als Geldgeber kämen der IWF, die EU und auch Russland infrage.

Bereits Ende 2013 wurde die Lage so bedrohlich, dass die Regierung praktisch handlungsunfähig war. Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit stiegen auf 8 Prozent des BIP. Die Gesamtverschuldung kletterte Ende 2013 laut Schätzungen auf 41 Prozent des BIP. Die US-Ratingagentur S&P bewertet das Land mittlerweile mit „CCC“ - Ramschniveau.

Aktien im Blick

Die Volkswagen-Aktie sackt um 6,66 % ab. Das aber nicht wegen des möglicherweise zu teuren Übernahmeangebots für Scania. Die Investoren zeigen sich vom verhaltenen Ausblick auf das laufende Jahr enttäuscht, der deutlich unter den Konsensschätzungen liegt.

Die Aktie der Deutschen Lufthansa steigt um 1,34 % auf ein neues Mehrjahreshoch bei 18,62 Euro.

Die Papiere des Immobilienfinanzierers Aareal Bank steigen nach einem positiven Analystenkommentar um 1,35 %.


Konjunktur

Der ifo-Geschäftsklimaindex setzt im Februar seinen Aufwärtstrend fort und überrascht damit positiv. Der Index kletterte von 110,6 auf 111,3 Punkte. Es war bereits der neunte Anstieg innerhalb der letzten zehn Monate.

Die Verbraucherpreise in der Eurozon lagen im Januar um 0,8 % höher als ein Jahr zuvor. In einer ersten Schätzung von Ende Januar hatte Eurostat noch eine Rate von 0,7 % errechnet.

Die deutschen Maschinenbauer haben 2013 trotz eines schwachen Jahresstarts wieder fast so viele Maschinen und Anlagen ausgeliefert wie im Vorjahr. Das Exportvolumen sank nominal um 0,3 % auf 149 Mrd. Euro, wie der Branchenverband VDMA mitteilte.

Währungen

Der US-Dollar ist schwächer in die neue Handelswoche gestartet. EUR/USD legte bislang bis 1,3771 in der Spitze zu. GBP/USD stieg bislang bis 1,6679, nachdem BoE-Gouverneur Carney dem Markt versichert hatte, dass die BoE die wirtschaftliche Erholung nach Kräften unterstützen werde.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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