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12:25 Uhr, 17.03.2014

DAX: Krim-Referendum gelassen aufgenommen - Ukraine reagiert mit Teil-Mobilmachung

Am deutschen Aktienmarkt geht es am Montag nach dem Krim-Referendum nach oben. Insgesamt werden die Risiken für die globale Konjunktur offenbar als gering angesehen.

Erwähnte Instrumente

  • Linde AG
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  • RWE AG
    ISIN: DE0007037129Kopiert
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DAX

Der Ausgang "pro Russland" des Referendums auf der Krim überraschte niemanden, schon gar nicht die Teilnehmer an den weltweiten Finanzmärkten. Auch der deutsche Leitindex zeigt den Entwicklungen in der Ukraine bislang die kalte Schulter und eröffnete am Morgen im Plus. Gegen Mittag notiert der Dax freundlich mit einem Plus von 0,66 % bei 9.116 Punkten. An den Märkten gilt offenbar die Devise: „Tritt das ein, was alle befürchtet haben, so wirkt die erreichte Gewissheit kurssteigernd“.

Charttechnik

Das Freitagsreversal beim Dax kann heute zu Wochenbeginn durch weiter anziehende Notierungen bestätigt werden, jedoch drückt der Widerstandsbereich bis 9.165 Punkte ein wenig von oben. Kann dieser überwunden werden, läge ein potenzielles Ziel im Bereich von 9.225 Punkten. Unterhalb von 9.095 Punkten könnte der Dax hingegen in Richtung Tagestief und der Unterstützungszone um 9.000 Punkte korrigieren.

Thema des Tages

Fast 97 Prozent der am Referendum teilnehmenden Krim-Bewohner stimmten am Sonntag für die Abspaltung ihrer Region von der Ukraine. Das Regionalparlament beantragte heute Vormittag die Aufnahme in die russische Föderation. Russland selbst will die Republik nun rasch aufnehmen. Die Staatsduma in Moskau schaffe dafür jetzt die rechtlichen Voraussetzungen, sagte Vizeparlamentschef Newerow am Montag der Agentur Interfax. Die Ukraine reagierte mit einer Teil-Mobilmachung ihrer Armee.

Die EU-Außenbeauftragte Ashton bezeichnete das Referendum als illegal und rief Russland zum Dialog mit der Ukraine auf. Die Blicke richteten sich nun auf das Ausmaß möglicher Sanktionen des Westens sowie die Reaktion Russlands. Die EU-Außenminister beraten heute in Brüssel über weitere Schritte gegen Moskau. Geplant sind Einreisverbote für Verantwortliche und die Sperrung ihrer Konten in Europa. Sollten sich die beiden Seiten aber mit Sanktionen überziehen und eine Spirale anfachen, drohen wirtschaftliche Schwächen. Dann wären gerade die in Russland oftmals sehr aktiven deutschen Unternehmen unmittelbar betroffen.

Aktien im Blick

Linde wies für 2013 Rekordzahlen aus und erhöhte die Dividende. Die Aktie fällt dennoch um 2,53 %. Grund: ein verhaltener Ausblick, viel Störfeuer aufgrund des starken Euros.

RWE will die Öl- und Gasfördertochter Des für über 5 Mrd. Euro verkaufen, der Titel springt um 1,04 % an.

Infineon steigen nach den in Aussicht gestellten weiteren Aktienrückkäufen um 2,88 %.

Siemens profitieren von einer Kaufempfehlung durch Merrill Lynch (+2,86 %).

Konjunktur

In der Eurozone hat sich die Inflationsrate im Februar von 0,8 % im Vormonat auf 0,7 % reduziert, wie Eurostat nach einer 2. Veröffentlichung mitteilte. Der Markt hatte eine Bestätigung der Erstschätzung von 0,8 % erwartet. Auf Monatssicht sind die Preise um 0,3 % gestiegen.

Währungen

Der US-Dollar ist fester in die neue Handelswoche gestartet. EUR/USD fiel bis bislang 1,3877 im Tief. USD/CHF und USD/JPY machen einen Teil ihrer deutlichen Verluste der vergangenen Woche wett. USD/CHF erholte sich bislang bis 0,8749 im Hoch, während USD/JPY bis 101,85 kletterte.

Der Yuan ist zu Wochenbeginn gegenüber dem Dollar auf ein Elfmonatstief gefallen. In der Spitze notierte USD/CNY bislang bei 6,1730. Die People's Bank of China hat das Wechselkursband, in dem der Renminbi um einen täglichen Referenzkurs schwanken darf, von ein auf zwei Prozent ausgedehnt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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