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13:17 Uhr, 03.09.2014

DAX: Kauflaune dank Feuerpause - Eurozonen-Wirtschaft kommt nicht auf die Beine

Die Meldung über eine Feuerpause in der Ukraine hat den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch deutlich ins Plus gehievt. Schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone werden beiseite gewischt.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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  • DAX
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DAX

Der ukrainische Präsident Poroschenko hat laut Angaben aus Kiew mit Kremlchef Putin in einem Telefonat ein „Regime der Feuerpause" im Konfliktgebiet Donbass vereinbart. Die augenblickliche Ruhe im Ukraine-Konflickt sorgt für gute Stimmung am deutschen Aktienmarkt, wie an der heutigen Performance des Dax abzulesen ist. Der Leitindex macht einen Sprung nach oben und liegt gegen Mittag mit 1,25 % bei 9.624 Punkten im grünen Terrain.

Charttechnik

Die gestrige bärische Tageskerze wurde heute direkt gekontert und der DAX stieg – politisch bedingt – auf ein neues Hoch bei 9.683 Punkte an. Damit besteht die Gefahr, dass sich das heutige Aufwärtspotential größtenteils erschöpft hat. Eine Konsolidierungsphase muss folglich eingeplant werden. Der 9.600er Bereich als auch ca. 9.560 Punkte fungieren als Unterstützungen.

Top-Thema

Die Stimmung in der Wirtschaft der Eurozone hat sich im August hingegen stärker verschlechtert als zunächst ermittelt. Der vom Datendienstleister Markit berechnete Gesamt-Einkaufsmanagerindex für den Industrie- und Dienstleistungssektor ging im Berichtsmonat um 1,3 Punkte auf 52,5 Zähler zurück. „Die Wirtschaft der Eurozone widersetzt sich allen Hoffnungen auf eine beschleunigte Erholung", kommentierte Markit-Chefvolkswirt Williamson den negativen Trend.

Damit dürften die Forderungen nach einer weiteren Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) an diesem Donnerstag lauter werden. An den Märkten gehen die Meinungen indes weiterhin auseinander, ob die EZB neue Maßnahmen ergreifen wird. Die Mehrheit der Experten geht mittlerweile aber davon aus, dass es vorerst bei verbalen Interventionen bleibt, weil man erst die Wirkung der langfristigen Kreditprogramme TLTROs abwarten möchte.

Aktien im Blick

Laut einem Medienbericht hat sich der US-Softwareanbieter Concur Technologies dem Dax-Konzern SAP zum Kauf angeboten. Diese Spekulationen drücken die SAP-Aktie mit 1,57 % ins Minus.

Der Deutschen Bank-Aktie gelingt der Sprung über den mittelfristigen Abwärtstrend der Verlaufshochs der Monate Januar und Juli 2014. Damit wurde ein starkes Kaufsignal ausgelöst. Aktuell verteuert sich der Titel um 2,65 %.

Eine erneute Anteilsplatzierung durch Permira lässt die Aktien von Hugo Boss um 5,27 % einbrechen.

Konjunktur

In Chinas Dienstleistungssektor hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager deutlich aufgehellt, was ein Anziehen der Geschäfte erwarten lässt. Der von der britischen Großbank HSBC ermittelte Index erreichte im August den höchsten Wert seit März 2013.

Die Langzeitarbeitslosigkeit bleibt ein Problem in Deutschland. Laut einer OECD-Studie sind 45 % der Arbeitslosen schon länger als ein Jahr ohne Job. Im OECD-Durchschnitt sind es nur 35 %.

Der Einzelhandelsumsatz in der Eurozone ist im Juli um 0,4 % zurückgegangen. Etwas stärker als von Ökonomen erwartet.

Der Einkaufsmanagerindex für den deutschen Dienstleistungssektor sinkt im August nach finalen Daten überraschend deutlich um 1,8 auf 54,9 Punkte. Erwartet wurde ein geringerer Rückgang auf 56,4 Punkte.

Währungen

Während EUR/USD vor der anstehenden EZB-Sitzung kein neues Abwärtspotenzial generieren kann, hat der US-Dollar gegenüber dem britischen Pfund und dem Yen neue Hochstände erreicht. EUR/USD erholt sich am Mittwoch trotz schwacher Wirtschaftsdaten aus der Eurozone weiter von seinem gestern erreichten Einjahrestief bei 1,3108 und notierte bislang bei 1,3156 im Hoch.

USD/JPY hat bei 105,31 ein knappes Achtmonatshoch markiert. GBP/USD ist nach den jüngsten Umfrageergebnissen zum schottischen Unabhängigkeitsreferendum auf ein frisches Sechsmonatstief bei 1,6444 gefallen. AUD/USD notierte nach Veröffentlichung eines stärker als erwartet gestiegenen australischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) bislang bei 0,9334 im Hoch.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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