DAX: EZB-Beschlüsse ernten viel Kritik
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
DAX - EZB-Beschlüsse in der Diskussion
Die Europäische Zentralbank hat wie erwartet geliefert: Die Währungshüter senkten am Donnerstag den Leitzins um weitere 10 Basispunkte auf den neuen historischen Tiefstand von 0,15 Prozent. Außerdem müssen Banken erstmals „Strafzinsen“ zahlen, wenn sie Geld bei der Zentralbank horten. Zugleich will die EZB mit neuen Milliardenspritzen für das Bankensystem die Kreditvergabe vor allem in den südlichen Euroländern ankurbeln. Die Währungshüter beschlossen, günstige Kredite im Volumen von bis zu 400 Mrd. Euro über vier Jahre zu begeben.
Der Dax dürfte am Freitag nach der historischen Zinsentscheidung fester starten. L&S taxiert den deutschen Leitindex vorbörslich 0,18 % höher auf 9.965 Punkte. Am Vortag hatte das Börsenbarometer erstmals in seiner Geschichte die Marke von 10.000 Punkten übersprungen.
Nach dem turbulenten Vortag tritt der Euro zur Stunde auf der Stelle. Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,3653 US-Dollar (-0,07 %). Die Marktteilnehmer blicken zum Wochenausklang vor allem auf den US-Arbeitsmarktbericht. Analysten erwarten für Mai erneut einen robusten Jobaufbau in der weltgrößten Volkswirtschaft.
Viel Kritik an EZB-Entscheidungen
Die Debatte, ob die Entscheidung der EZB richtig war, fängt nun erst so richtig an. Insbesondere Ökonomen aus Deutschland finden viel Kritik an den beschlossenen Instrumenten. Der Tenor: Draghis Maßnahmen wirken nur symptomatisch, lösen keine Probleme, sondern verschleppen diese nur.
ZEW-Präsident Fuest findet die Zinspolitik der EZB geradezu gefährlich. Die Krise in Südeuropa werde so nicht behoben, sagte er dem „Mannheimer Morgen“. Die zusätzliche Liquidität werde die Immobilienpreise und die Aktienkurse weiter in die Höhe treiben.
Der frühere Chefvolkswirt der EZB, Stark, geht verbal gegen die Senkung des Leitzinses vor. Damit werde für die Regierungen in Südeuropa ein falscher Anreiz gesetzt, sagte Stark in einem Interview. Kriselnde Staaten hätten nun nicht mehr den Elan, Reformen anzupacken und durchzusetzen. Zudem kritisierte Stark den eingeführten Strafzins für Banken. Geldinstitute könnten nicht gezwungen werden, Kredite zu vergeben, wenn das geförderte Projekt nicht rentabel sei. Die EZB bewege sich im Bereich der Wirtschaftspolitik, was nicht ihre Aufgabe sei. ifo-Präsident Hans-Werner Sinn warnte ebenfalls vor möglichen Folgen für die Sparer durch den sogenannten negativen Einlagezins.
EZB-Ratsmitglied Hansson geht indes davon aus, dass die gestern beschlossenen Maßnahmen die Nachfrage stützen und die Inflation fördern werden.
Lissabon will noch mehr sparen
Die portugiesische Regierung hat neue Sanierungsmaßnahmen für 2015 gebilligt. Demnach ist eine Anhebung des Mehrwertsteuer-Höchstsatzes von 23 auf 23,25 % sowie der Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitgeber von 11 auf 11,2 % geplant.
DE: Exporte schnellen im April nach oben
Die deutschen Ausfuhren haben im April zum Vormonat um 3,0 % zugelegt, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg um 1,0 % gerechnet, nachdem im März ein Minus von 0,8 % verzeichnet worden war. Bei den Importen wurde ein Mini-Plus von 0,1 % erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Exporte um 0,2 %, die Importe kletterten um 0,6 %. Der Überschuss in der Außenhandelsbilanz stieg im April von 16,6 Mrd. Euro im Vormonat auf 17,4 Mrd. Euro.
DE: Erzeugung im Produzierenden Gewerbe im April leicht unter Erwartungen
Die deutsche Industrie hat im April im Vergleich zum Vormonat 0,2 % mehr produziert, allerdings hatten Ökonomen mit einem Anstieg um 0,4 % gerechnet. Im März war die Produktion um revidierte 0,6 (zunächst 0,5) % gesunken.
Commerzbank: Neues Bündnis mit Société Générale und Santander?
Société Générale und Banco Santander prüfen laut einem Bericht des Wirtschaftsmagazins „Bilanz" ein Bündnis mit der Commerzbank. Es werde bereits sondiert, ob und unter welchen Rahmenbedingungen der Bund bereit sei, seinen Anteil am zweitgrößten deutschen Geldhaus zu verkaufen.
Bundeshaushalt für 2014 steht - Neuverschuldung bei 6,5 Mrd.
Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat den Etat für 2014 beschlossen. Danach bleibt es trotz zusätzlicher Milliardenlasten bei der bisher veranschlagten Neuverschuldung von 6,5 Mrd. Euro. Um die Lücke im Budgetentwurf von bis 4 Mrd. Euro zu stopfen, werden die Zinskosten für Kredite nochmals deutlich niedriger veranschlagt. Ab kommendem Jahr soll der Bund dann erstmals seit 1969 ohne neue Schulden auskommen. Der Haushalt sieht 2014 Gesamtausgaben von 296,5 Milliarden Euro vor.
BofA muss erneut blechen
Laut dem „Wall Street Journal“ muss die Bank of America zur Beilegung eines Streits mit dem US-Justizministerium und mehreren Bundesstaaten über den Umgang mit faulen Hypotheken mindestens 12 Mrd. Dollar zahlen.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.