Fundamentale Nachricht
12:58 Uhr, 09.12.2014

DAX entfernt sich von der 10.000-Punkte-Marke

Der Dax hat sich wegen Sorgen um eine rasche Zinswende in den USA und unter dem Eindruck des Markteinbruchs in China weit von der 10.000-Punkte-Marke entfernt. Ob er wieder in den Rally-Modus zurückfindet, erscheint derzeit mehr als fraglich.

Erwähnte Instrumente

DAX

Die internationalen Börsen sind in dieser Woche wieder auf dem Rückzug. In den USA führten die neu entfachten Spekulationen um eine frühere Zinswende nach den starken starken Arbeitsmarktdaten vom Freitag zu Abgaben, in China brach die Börse von Shanghai um 5 % ein. Die Vorgaben für den deutschen Aktienmarkt waren demnach denkbar schlecht, Gewinnmitnahmen drückten den Dax weit unter die 10.000-Punkte-Marke auf zuletzt 9.925 Zähler (-0,89 %).

Charttechnik

Die äußerst schwache Eröffnung im Dax wird ausgehend von der Unterstützung um 9.900 Punkte gekauft. Die Bullen versuchen dabei, in das Abwärtsgap einzudringen, welches aber als Widerstand fungiert. Um weiteres Aufwärtspotenzial freizuschalten, müsste der Dax jetzt über 9.952 Punkte ansteigen. Dann könnten kurzfristige Gewinne bis auf 9.975/93 Punkte folgen.

Thema des Tages

Nach der jüngsten Rally chinesischer Aktien beschloss die Regierung in Peking eine Restriktion am Anleihenmarkt. Wie die Abrechnungsstelle für den Handel an den nationalen Börsen (CSDC) ankündigte, werden die Anforderungen an Sicherheiten für kurzfristige Kreditgeschäfte am Repomarkt verschärft. Demnach sollen künftig Anleihen, die eine schwächere Bewertung (schlechter als „AAA“) aufweisen oder deren Herausgeber zusätzlich ein Rating unterhalb „AA“ hat, nicht mehr für bestimmte Geschäfte zugelassen werden.

Die schärfere Regulierung führt nun dazu, dass Unternehmensanleihen im Wert von 470 Milliarden Yuan nicht mehr als Sicherheiten für Kurzfristkredite genutzt werden dürfen. Die schärfere Regulierung führte zu einem Ausverkauf am Bondmarkt und im Verlauf auch an den Aktienmärkten. Der Shanghai Stock Exchange Composite Index brach am Dienstag in der Spitze um 6 Prozent ein.

Aktien im Blick

BMW bekommt mit Harald Krüger zum 13. Mai 2015 einen neuen Konzernchef. Der amtierende CEO, Norbert Reithofer, soll dann den Aufsichtsratsvorsitz übernehmen. Die Aktie verliert 1,19 %.

Deutsche Bank-Aktie im Fokus (-2,38 %): Dem Branchenprimus steht ein neuer Rechtsstreit in den USA ins Haus. Vorgeworfen wird dem Institut, Einkommenssteuer hinterzogen zu haben. Der New Yorker Staatsanwalt Bharara erklärte, die USA klagten auf 190 Millionen Dollar.

Siemens rechnet durch die Übernahme des US-Konzerns Dresser-Rand mit mehr Möglichkeiten zu gemeinsamen Kosteneinsparungen. Die Aktie gibt im Markttrend 1,14 % ab.

Konjunktur

S&P-Europa-Chefanalyst Krämer: „Das Ungleichgewicht innerhalb der Euro-Zone wird immer größer. Viele glauben, die Staatsschuldenkrise habe sich gelegt. Das stimmt nicht“.

Nach dem relativ starken Anstieg im September (+0,6 %) ist die Industrieproduktion Großbritanniens im Oktober um 0,1 % zurückgegangen. Erwartet wurde hingegen ein Zuwachs von 0,3 % .

Währungen

Der US-Dollar gibt am Dienstag einen Teil seiner jüngsten Gewinne wieder ab. USD/JPY fällt angesichts der Verluste an Aktienmärkten, die den Yen als „sicherer Hafen“ gefragt sein lassen, weiter von seinem zu Wochenbeginn bei 121,85 erreichten Siebenjahreshoch zurück und notierte bislang bei 119,50 im Tief. EUR/USD erholt sich von seinem gestrigen Zweijahrestief bei 1,2245 bislang bis 1,2367 im Hoch.

AUD/USD setzt seine Talfahrt unvermindert fort und hat bei 0,8223 ein neues Vierjahrestief erreicht. Die National Australia Bank prognostiziert nach Veröffentlichung eines schwachen Geschäftsklimaindex nun, dass australische Notenbank ihren Leitzins 2015 noch zwei Mal um je 25 Bp auf ein neues Rekordtief von 2,00 % senken wird.

Rohstoffe

Die immer weiter bröckelnden Ölnotierungen haben die Nordseesorte Brent diese Woche auf ein Fünf-Jahres-Tief geschickt. Der wichtige Ölproduzent Saudi-Arabien hatte in der vergangenen Woche seine Preise gesenkt. Am Montag folgte laut Medienberichten auch der Irak mit einer Preissenkung. Das Fass Brent notiert zur Stunde bei 67,02 Dollar (+0,77 %).

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2 Kommentare

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  • Schuby
    Schuby

    ​Sollte aus Angst vor einer Zinswende nicht Gold und Silber eher einbrechen als 1% im Plus stehen? Tun sie aber nicht.

    Denke eher die Amis konsolidieren und der DAX muss mitmachen.

    Beste Grüße

    13:45 Uhr, 09.12.2014
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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