Kommentar
17:45 Uhr, 01.09.2022

Aktienmärkte setzen Abwärtsbewegung fort - ISM-Index Industrie über den Erwartungen

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Erwähnte Instrumente

USA schränken Chipexporte von Nvidia und AMD nach China und Russland ein

Polen will 1.300.000.000.000 Euro von Deutschland

Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sinken deutlich

Lufthansa streicht 800 Flüge am Freitag

Eurozone: Arbeitslosenquote sinkt im August

Volkswagen verkleinert Vorstand

Industrie-Einkaufsmanager so pessimistisch wie seit 26 Monaten nicht mehr

Einzelhandelsumsatz über den Erwartungen

Francotyp-Postalia steigert Umsatz und Gewinn

Okta-Aktie trotz übertroffener Erwartungen schwächer

Markt

Die Aktienmärkte sind mit Kursverlusten in den September gestartet und haben damit ihre jüngste Abwärtsbewegung fortgesetzt. Belastend wirkt weiter die hohe Inflation, die dazu führen dürfte, dass die Notenbanken ihren geldpolitischen Straffungskurs weiter fortsetzen. In der kommenden Woche dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) eine deutliche Zinserhöhung verkünden, später im September dann auch die US-Notenbank Fed. Die US-Notenbank beschleunigt außerdem im September ihr Programm zur Verkleinerung ihrer aufgeblähten Bilanzsumme. Konjunkturell sind die Aussichten vor allem für Europa düster. Die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie in Deutschland und der Eurozone sind im August auf den tiefsten Stand seit 26 Monaten gefallen, wie am Vormittag mitgeteilt wurde. In den USA hat sich der ISM-Einkaufsmanagerindex für die Industrie im August hingegen besser als erwartet entwickelt.

Analysen & Artikel des Tages

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EUR/USD-Tagesausblick - Die Lage bleibt angespannt

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Unternehmen & Branchen

Die Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat grünes Licht für die an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoffe von BioNTech und Moderna gegeben. Ein Expertengremium empfahl die Impfstoffe zur Zulassung. Es handelt sich um sogenannte bivalenten mRNA-Impfstoffe, die sowohl vor dem ursprünglichen Sars-CoV-2 als auch vor der Omikron-Sublinie BA.1 Schutz bieten sollen. Die EU-Kommission muss der Zulassung offiziell noch zustimmen.

Die US-Regierung hat den Verkauf bestimmter Chips der Hersteller Nvidia und AMD nach China und nach Russland eingeschränkt, wie beide Unternehmen bestätigt haben. Für Ausfuhren ist nun eine Genehmigung notwendig, durch die sichergestellt werden soll, dass die Chips nicht für militärische Anwendungen eingesetzt werden, heißt es. Nvidia teilte mit, dass die Einschränkungen den Umsatz um rund 400 Millionen Dollar mindern könnten.

Nvidia-Aktie
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Die geplante Übernahme des Computerspieleunternehmens Activision Blizzard durch Microsoft für 69 Milliarden Dollar wird in Großbritannien einer vertieften Kartellprüfung unterzogen. Es bestehe die Möglichkeit, dass die Übernahme den Wettbewerb bei Spielekonsolen, Abo-Angeboten für Spiele oder beim Cloud-Gaming einschränken könnte, teilte die Wettbewerbsbehörde mit.

Activision Blizzard Inc.
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Wegen des von der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit im Rahmen der Tarifverhandlungen angekündigten Pilotenstreiks streicht die Lufthansa rund 800 Flüge am Freitag und damit fast sämtliche Verbindungen. An den Drehkreuzen München und Frankfurt fallen rund 800 Flüge mit voraussichtlich 130.000 betroffenen Passagieren aus, wie die Lufthansa mitteilte. Vereinzelt kommt es auch bereits am Donnerstag zu Flugausfällen. Auch am Samstag und Sonntag seien einzelne Flugausfälle oder Verspätungen möglich. Die Vereinigung Cockpit fordert in den Tarifverhandlungen unter anderem einen automatischen Inflationsausgleich.

Lufthansa-Aktie
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Der Autokonzern Volkswagen verkleinert seinen Vorstand mit dem Amtsantritt des neuen Vorstandschefs Oliver Blume. Künftig soll der Vorstand nur noch aus neun und nicht mehr aus zwölf Mitgliedern bestehen, wie der Aufsichtsrat entschieden hat. Einkaufschef Murat Aksel und Vertriebsleiterin Hildegard Wortman verlassen den Vorstand und gehören künftig der "Erweiterten Konzernleitung" an, in der künftig Querschnittsfunktionen wie Forschung und Entwicklung sowie Produktion gebündelt werden sollen. Michael Steiner, der für Forschung und Entwicklung zuständige Vorstand bei der Sportwagentochter Porsche, soll in der "Erweiterten Konzernleitung" künfftig auch für die Entwicklung auf Konzernebene verantwortlich sein. Die einzelnen Marken des Konzerns sollen zudem mehr unternehmerische Eigenverantwortung erhalten.

Volkswagen-Vorzugsaktie
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Der Frankiermaschinenhersteller Francotyp-Postalia hat im ersten Halbjahr einen deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg verbucht. Der Umsatz legte gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 99,5 auf 127,6 Millionen Euro zu, während das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 9,2 Millionen Euro auf 16,3 Millionen Euro stieg. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich von 0,04 Ero auf 0,32 Euro. Der Ausblick wurde bestätigt.

Francotyp-Postalia
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Der Identitätsmanagementspezialist Okta hat in seinem zweiten Geschäftsquartal 2023 den Umsatz um 43 Prozent auf 452 Millionen Dollar gesteigert. Unter dem Strich verbuchte das Unternehmen ein Ergebnis (non-GAAP) von minus 16 Millionen Dollar, nach ebenfalls minus 16 Millionen Dollar im Vorjahresquartal. Das Ergebnis je Aktie (non-GAAP) belief sich auf minus 1,34 Dollar, nach minus 1,83 Dollar im Vorjahresquartal. Bereinigt belief sich der Verlust auf 0,10 Dollar, während die Analysten mit einem Verlust von minus 0,31 Dollar gerechnet hatten. Obwohl auch der Ausblick über den Erwartnungen lag, gab die Aktie im nachbörslichen US-Handel deutlich nach.

Okta
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Konjunktur & Politik

Der ISM-Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie hat sich im August besser als erwartet entwickelt. Der Index verharrte auf dem Vormonatswert von 52,8 Punkten, wie das Institute of Supply Management (ISM) am Donnerstag mitteilte. Der Index liegt damit weiter deutlich über der Schwelle von 50 Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird. Erwartet wurde ein Rückgang auf 52,0 Punkte. Während Auftragseingänge und Arbeitsmarkt zulegten, gab die Produktion nach. Der Preisindex sank deutlich von 60,0 Punkten im Vormonat auf 52,5 Zähler. Erwartet wurde ein schwächerer Rückgang auf 55,5 Punkte. Der konkurrierende Einkaufsmanagerindex von S&P Global für die US-Industrie legte unterdessen von 51,3 Punkten auf 51,5 Zähler zu. Erwartet wurde eine Stagnation bei 51,3 Punkten.

Die US-Bauausgaben sind im Juli wie erwartet um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Die Veränderung im Vormonat wurde von minus 1,1 Prozent auf minus 0,5 Prozent nach oben revidiert.

Polen beziffert die von Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg angerichteten Schäden im Land auf umgerechnet mehr als 1,3 Billionen Euro. Dies geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten Gutachten hervor. Das Gutachten soll die Basis für Reparationsforderungen gegen Deutschland sein. Polen wolle "Reparationen für alles, was die Deutschen in Polen in den Jahren 1939 bis 1945 getan haben", kündigte Jarosław Kaczyński, Vorsitzender der Regierungspartei PiS, an. Deutschland lehnt Reparationsforderungen weiter ab. Polen habe bereits 1953 auf jegliche Reparationen verzichtet.

Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sind in der vergangenen Woche überraschend gesunken. Die Zahl der Erstanträge belief sich auf 232.000, nach revidiert 237.000 (zunächst gemeldet: 243.000) in der Vorwoche. Die Volkswirte der Banken hatten im Konsens mit einem Anstieg auf 248.000 Erstanträge gerechnet.

Die Produktivität in der US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal weiter stark gesunken. Im Vergleich zum Vorquartal nahm die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft um 4,1 Prozent ab. Erwartet wurde ein Rückgang um 4,5 Prozent, nach einem Minus von 4,6 Prozent im Vorquartal.

Die US-Lohnstückkosten sind im zweiten Quartal nach endgültigen Angaben annualisiert um 10,2 Prozent und damit etwas weniger stark als erwartet gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 10,7 Prozent, nach einem vorab gemeldeten Plus von 10,8 Prozent. Verantwortlich für den starken Anstieg ist der Mangel an Arbeitskräften. Das deutliche Plus bei den Lohnstückkosten dürfte die hohe Inflation weiter befeuern

Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone hat im August weiter abgenommen. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, sank die Arbeitslosenquote von 6,7 Prozent im Juni auf 6,6 Prozent im Juli 2022. Ein Jahr zuvor, im Juli 2021, hatte die Arbeitslosenquote noch 7,7 Prozent betragen.

Die Stimmung in der Industrie in Deutschland und der Eurozone ist im August auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren gefallen. Die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone entwickelten sich nach endgültigen Angaben schwächer als vorab gemeldet. Der Industrie-PMI für die Eurozone erreichte mit 49,6 Punkten ein neues 26-Monats-Tief. Vorläufig war ein Wert von 49,7 Punkten gemeldet worden, nach 49,8 Zählern im Vormonat. Der entsprechende Index für Deutschland erreichte mit 49,1 Punkten, nach 49,8 Punkten vorläufig und 49,3 Zählern im Vormonat ebenfalls ein 26-Monats-Tief.

Der Einzelhandelsumsatz in Deutschland hat sich im Juli besser als erwartet entwickelt. Kalender-, saison- und inflationsbereinigt wurde ein Anstieg um 1,9 Prozent gegenüber dem Vormonat verzeichnet, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Analysten hatten hingegen mit einem Rückgang um 0,1 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juli 2021 verzeichnete der Einzelhandel im Juli 2022 ein inflationsbereinigtes Umsatzminus von 2,6 Prozent, während ein deutlich stärkeres Minus von 6,5 Prozent erwartet wurde.

In China ist der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im August stärker gesunken als erwartet. Der Index sank von 50,4 Punkten im Vormonat auf 49,5 Zähler und rutschte damit auch unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Erwartet wurden 50,1 Punkte. Der Caixin-PMI bezieht anders als der offizielle Einkaufsmanagerindex auch kleinere Unternehmen mit ein.


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