Das Schlimmste steht dem Markt noch bevor
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Erwähnte Instrumente
- S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 3.955,00 Pkt (S&P)
Die Kurserholung zwischen Mitte Juni und Mitte August am US-Aktienmarkt hat vielen Anlegern wieder Hoffnung gemacht. Ist der Boden der aktuellen Abwärtsbewegung vielleicht schon gefunden und befindet sich ein neuer Bullenmarkt in den Startlöchern? Doch seit zwei Wochen korrigieren die Kurse wieder deutlich und viele Anleger fragen sich, ob die Erholung vielleicht doch nur eine Bärenmarktrally war.
Der berühmte Value-Invesstor Jeremy Grantham, der im Januar vor einem Platzen der "Superblase" gewarnt und damit sehr gutes Timing bewiesen hatte, rechnet mit dem Schlimmsten: "Jeder Zyklus ist anders und einzigartig – aber jede historische Parallele deutet darauf hin, dass das Schlimmste noch bevorsteht", schrieb Grantham in einem am Mittwoch veröffentlichten Marktkommentar.
Alle Superblasen der Vergangenheit hätten klare Gemeinsamkeiten aufgewiesen. Eines dieser Merkmale sei eine ausgeprägte Bärenmarktrally. "Diese hat in allen drei vorangegangenen Fällen mehr als die Hälfte der anfänglichen Verluste des Marktes wieder wettgemacht und unvorsichtige Anleger gerade rechtzeitig zurück [in den Markt] gelockt, bevor der Markt erneut nachgab", schreibt Grantham. "Die Rallye in diesem Sommer passt bisher perfekt ins Schema."
Auch nach dem bisherigen Kursrutsch sei der Aktienmarkt weiter sehr teuer bewertet. Zudem hätten sich nun auch die Fundamentaldaten rasant eingetrübt. "Mit COVID in China, Krieg in Europa, Lebensmittel- und Energiekrisen, fiskalischen Straffungen in Rekordhöhe und mehr sind die Aussichten weitaus düsterer, als es im Januar hätte vorhergesehen werden können", so Grantham. "Längerfristig droht eine breite und dauerhafte Nahrungsmittel- und Ressourcenknappheit, die durch sich beschleunigende Klimaschäden noch verschlimmert wird."
Wie im Januar warnt Grantham erneut davor, dass sich die aktuelle Superblase als besonders schmerzhaft für Investoren erweisen könnte, weil sie zum ersten Mal überhaupt sämtliche Anlageklassen umfasse. "Die aktuelle Superblase zeichnet sich durch eine beispiellos gefährliche Mischung aus anlagenübergreifender Überbewertung (mit Anleihen, Immobilien und Aktien, die alle kritisch überteuert sind und jetzt schnell an Momentum verlieren), Rohstoffschocks und restriktiver Haltung der Fed aus", so Grantham.
Zwar könne man nicht völlig ausschließen, dass die jüngste Kurserholung bereits ein Ende des Bärenmarktes bedeute, doch in diesem Fall wären die Parallelen zu den drei bisherigen Superblasen in den USA völlig gebrochen, so Grantham. "Diese wenigen epischen Ereignisse scheinen nach ihren ganz eigenen Regeln zu agieren, in ihrem eigenen Schauspiel, das scheinbar gerade zwischen dem dritten und letzten Akt pausiert hat. Wenn sich die Geschichte wiederholt, wird das Stück wieder eine Tragödie sein", warnt Grantham.
Links:
- Marktkommentar von Jeremy Grantham: Entering the superbubble's final act
- Artikel aus dem Januar: Hat das Platzen der "Superblase" begonnen?
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Er ist ein Permabär. Seit 20 Jahren die fast immer gleiche Aussage. Irgendwann wird er recht bekommen. Vielleicht aber auch nicht.