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13:35 Uhr, 26.06.2014

DAX: Die Kraft ist verschwunden - EU-Gipfel in Brüssel verspricht Spannung

Der deutsche Aktienmarkt hat seinen Erholungsversuch aus dem frühen Handel am Donnerstagmittag zunächst abgebrochen. Der Dax tritt auf der Stelle.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Aktueller Kursstand:   (FOREX)
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX

Der deutsche Aktienmarkt versuchte sich am Vormittag nach mehreren schwächeren Tagen an einer Stabilisierung. Die Bemühungen waren allerdings nur kurzfristiger Natur. Der Leitindex tritt gegen Mittag mit minus 0,03% bei 9.965 Punkten auf der Stelle. Die unsicheren Krisenherde im Irak und der Ukraine spielen am Markt weiterhin eine Rolle. Auf dem Datenkalender dürften am Nachmittag aus den USA die persönlichen Einkommen und Ausgaben sowie die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Beachtung finden.

Charttechnik

Nach einer leicht festeren Eröffnung sackte der Dax gleich wieder bis auf die 9.866iger Unterstützung ab, die derzeit hart umkämpft wird. Vor allem unterhalb von 9.900 Punkte besteht das Risiko, dass die Verkäufer siegen, was weitere Kursverluste bis auf 9.800 Punkte mit sich bringen könnte.

Thema des Tages

Wirtschaftsminister Gabriel hat im Vorfeld des EU-Gipfels die Mitgliedsstaaten davor gewarnt, sich gegen Reformen zu stellen. Wer sich dauerhaft verweigere, der werde am Ende keinerlei Erfolg haben, sagte Gabriel in Berlin. Zugleich verlangte er Zugeständnisse für jene Staaten, die neben Reformen auch wachstumsfördernde Investitionen anstrebten. So könne etwa Italien 15 Mrd. Euro aus EU-Fonds nicht abrufen, weil durch eine geforderte Mitfinanzierung der italienische Staat dann die Defizitgrenze des EU-Stabilitätspakts reißen würde. Hier erwarte er, dass die künftige EU-Kommission für mehr Flexibilität sorge, betonte der SPD-Chef.

Vor dem Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel fordern etwa Frankreich und Italien stärkere Wachstumsimpulse. Die Bundesregierung hatte allerdings betont, dass niemand die Regeln des Stabilitätspakts infrage stelle. Lediglich die flexible Anwendung des Stabilitätspakts sei ein Thema. ZEW-Präsident Fuest hat vor einer Abkehr von der Sparpolitik gewarnt. „Der Schuldenüberhang (in den Euro-Krisenländern) verhindert Wirtschaftswachstum", sagte Fuest. Die Hypothek für die künftige Wirtschaftsentwicklung sei ein ungelöstes Problem.

Aktien im Blick

FMC reagieren mit einem Aufschlag von 2,99 % auf eine Analyse der Credit Suisse. Die Experten hoben das Papier von „Neutral" auf „Outperform“ und erhöhten das Kursziel von 50 auf 56 Euro.

Dialog Semiconductor gewinnen 5,61 %. Grund sind Fusionsverhandlungen mit der österreichischen AMS.

Hornbach Holding und das frische SDax-Mitglied Hornbach Baumarkt AG verteuerten sich jeweils um rund ein halbes Prozent. Die Hornbach Gruppe hatte einen Umsatz- und Ertragssprung im ersten Quartal vermeldet.

Konjunktur

Der Arbeitsmarkt in Deutschland steht vor einer Phase des Stillstands. Darauf deutet eine Einschätzung der 156 Arbeitsagentur-Chefs hin. Sie rechnen in den kommenden drei Monaten mit einer Stagnation, wie aus dem Job-Barometer des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht.

Währungen

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem US-Dollar bei 1,3611, nachdem im asiatischen Handel Kurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1,3636 markiert worden waren. Der US-Dollar stellt sich gegenüber dem japanischen Yen auf 101,80 ein. In der Folge notiert EUR/JPY bei 138,76. EUR/CHF oszilliert bei 1,2168.

Der Dollar zeigte am Donnerstag Schwäche, nachdem mehrere US-Konjunkturdaten enttäuschten So waren die Zahlen zum US-Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal ernüchternd, ist doch die US-Wirtschaft mit einer annualisierten BIP-Rate von minus 2,9 % geschrumpft. Ein nicht erwartetes Minus bei den Auftragseingänge hatte auch die US-Industrie im Mai zu verkraften

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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