Fundamentale Nachricht
08:55 Uhr, 06.08.2014

DAX: Die Ampeln stehen auf Rot - Sprint zieht Angebot für T-Mobile US zurück

Dem deutschen Aktienmarkt drohen am Mittwoch deutliche Verluste. Der erneut verschärfte Konflikt zwischen Russland und der Ukraine sorgt für weitere Unsicherheit. Zudem kommen schwache Daten von der deutschen Industrie.

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DAX - Weitere Verluste zu erwarten

Der Konflikt zwischen Russland und dem Westen um die Ukraine droht sich wieder zu verschärfen. So hatte Kremlchef Putin mit einer Reaktion auf die Sanktionen der EU und den USA gegen sein Land im Ukraine-Konflikt gedroht. Der Kreml plant demnach, Überflugrechte zu beschränken. Im Transport- und im Außenministerium werde derzeit geprüft, ob Flüge für europäische Airlines über russisches Gebiet eingeschränkt oder gar verboten würden, berichtete eine russische Wirtschaftszeitung.

Die USA und Polen warfen Russland vor, erneut Truppen an der Grenze zur Ukraine zusammenzuziehen. Wegen der Lage in der Ukraine kommt heute der UNO-Sicherheitsrat in New York zu einer Sondersitzung zusammen.

Auch robuste Wirtschatsdaten konnten die US-Börsen am Dienstag nicht stützen - sämtliche US-Standardindizes schlossen tiefer. Im Gegenteil: Die starken Konjunktursignale schürten erneut Spekulationen über eine vorzeitige Anhebung der amerikanischen Zinsen. Die schwache US-Vorgabe dürfte auch den deutschen Aktienmarkt negativ beeinflussen. Lähmend wirkt zudem die allgemeine Unsicherheit aufgrund der geopolitischen Krisenherde. Der Broker L&S taxiert den Dax vorbörslich mit 1,06 % dick im Minus bei 0.093 Punkten.

Deutsche Industrie: Schwaches Ordervolumen im Juni

Die deutsche Industrie hat im Juni einen überraschenden Rückgang bei den Bestelleingängen verzeichnet. Laut dem Statistischen Bundesamt gingen die Aufträge um 3,2 % im Monatsvergleich zurück, während er Markt einen Anstieg von 0,5 % erwartet hatte. Im Vormonat Mai wurde ein Rückgang von revidiert 1,6 % gemeldet.

WSJ: Sprint zieht Angebot für T-Mobile US zurück

Der US-Mobilfunkkonzern Sprint ist Kreisen zufolge nicht mehr am Konkurrenten T-Mobile US interessiert und zieht laut einem Bericht des Wall Street Journal sein Angebot zurück.

Freihandel: EU und Kanada einigen sich auf Details

Die EU und Kanada haben sich auf die Details des Freihandelsabkommens geeinigt. Bis der Pakt vollständig gebilligt ist kann es aber noch weitere zwei Jahre dauern.

Lanxess steigert Gewinn nur dank Sondereffekt recht deutlich

Der Spezialchemiekonzern Lanxess hat im zweiten Quartal den Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich von 9 auf 55 Mio. Euro gesteigert. Dies lag aber vor allem an der durch die Autokrise vor einem Jahr sowie durch Umbaukosten stark gedrückten Vergleichsbasis. Der Umsatz sank wegen des anhaltenden Preisdrucks und der Euro-Stärke um 5,7 % auf gut 2 Mrd. Euro.

Sky Deutschland bleibt in den Miesen

Der Bezahlender Sky Deutschland hat im zweiten Quartal die Zahl der zahlenden Nutzer unter dem Strich um 82.000 auf nun gut 3,8 Mio. gesteigert. Das trieb auch den Umsatz um 14 % auf nun 428 Mio. Euro an. Operativ, vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wurde ein Ergebnis von 45 Mio. Euro erzielt (+25 %). Unterm Strich weitete sich der Verlust hingegen auf 2,5 Mio. Euro aus.

Patentkrieg: Apple und Samsung einigen sich

Apple und Samsung haben sich in ihrem langjährigen Patentkrieg teilweise geeinigt. Die Klagen außerhalb der USA werden gegeneinander fallengelassen.

Grammer bekräftigt Jahresziele

Mit einem Umsatzanstieg von 4,2 % gegenüber dem Vorjahr hat der Zulieferer für Nutzfahrzeug-Sitzsysteme und Automobil-Interieur Grammer das erste Halbjahr 2014 erfolgreich abgeschlossen. Grammer erwirtschaftete insgesamt 669,6 Mio. Euro (Vj. 642,5). Das EBIT konnte leicht auf 30,9 Mio. Euro (Vj. 30,1) gesteigert werden. Die Oberpfälzer erwarten in 2014 unverändert einen Umsatz von mehr als 1,3 Mrd. Euro und ein EBIT auf dem Niveau des Vorjahres.

Patrizia Immobilien - weniger Umsatz, höheres Ergebnis

Der Immobilienkonzern Patrizia Immobilien hat im ersten Halbjahr einen Umsatz von 84,6 Mio. Euro (VJ: 89,8 Mio.), ein operatives Ergebnis von 21,5 Mio. Euro (VJ: 18,1 Mio.) und einen Überschuss von 15,3 Mio. Euro (VJ: 17,7 Mio.) erzielt.

Hannover Rück verdient mehr

Dank geringer Katastrophenschäden hat der Rückversicherer Hannover Rück im zweiten Quartal unter dem Strich mit 211,5 Mio. Euro ca. 10 % mehr als ein Jahr zuvor verdient. Analysten hatten jedoch mit einem stärkeren Anstieg gerechnet. Für das Gesamtjahr sieht Vorstandschef Ulrich Wallin den Konzern auf Kurs, wie geplant einen Gewinn von rund 850 Mio. Euro zu erzielen. Die Nettoprämien sanken im Zeitraum April bis Juni auf 2,943 Mrd. Euro, nach 3,11 Mrd. Euro vor einem Jahr.

Tom Tailor reduziert Verlustbetrag

Der Bekleidungskonzern Tom Tailor hat im ersten Halbjahr den Umsatz im Einzelhandel flächenbereinigt um 5,5 % gesteigert. Die gesamten Erlöse lagen bei 425,2 Mio. Euro. Unterm Strich verringerte sich der Fehlbetrag 13,9 Mio. Euro im Vorjahr auf 5,3 Mio. Euro.

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6 Kommentare

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  • Bernd Lammert
    Bernd Lammert Finanzredakteur

    Hallo Adlerauge,

    zunächst vielen Dank für Ihre Meinung, die Sie hier veröffentlichen. Ihre Kritik kann ich nicht ganz nachvollziehen. O. a. Artikel ist ein vorbörslicher Marktüberblick, der möglichst faktenorientiert und neutral gehalten ist. Es geht darum, dem Leser eine kurze und knappe Übersicht zu liefern, welche Themen am Markt virulent sind bzw. im Laufe des Tages eine Rolle spielen könnten. Das hat mit Analyse oder gar einer Art Kommentierung nichts zu tun und ist überhaupt nicht Zweck des Ganzen. Insofern läuft Ihre Kritik an dieser Stelle völlig ins Leere.

    Die einzige Wertung, die ich mir bei diesem Format erlaube, steckt in der Überschrift. Diese dient als Eyecatcher und soll Leser locken, was durchaus üblich ist. Die Formulierung ist allegorisch gemeint, und nicht wörtlich zu nehmen. Die Farbe Rot bezog sich auf die vorbörslichen Indikationen, die einen schwächeren Start des Index prognostiziert hatten.

    Mit diesem Marktüberblick möchte ich möglichst aktuell informieren und nicht Vorgänge bewerten oder gar die System-Frage stellen. Bitte dies künftig zur Kenntnis zu nehmen. Darüber hinaus wäre es schön, wenn die Kritik sachlich bliebe. Vielen Dank.

    Schöne Grüße

    15:37 Uhr, 06.08.2014
  • Daniel Kühn
    Daniel Kühn Freier Finanzjournalist

    Adlerauge sei wachsam :)

    13:15 Uhr, 06.08.2014
  • Adeler
    Adeler

    Lieber Herr Lammert,

    sie sind ja putzig. Bei mir ist alles grün. Erklären sie mir doch bitte mal an Hand objektiv nachvollziehbarer Kriterien, warum die DAX ampeln bei Ihnen nicht vor 4 Wochen auf Rot waren !

    Da waren diese nämlich bei mir auf Rot. Im übrigen scheinen sie mir ein verlängertes Sprachrohr der Grossfinanz zu sein. Denn wer das WSJ zitiert, der outet sich als Knecht des Mainstream Journalismus und der Propaganda desselben.

    Als Fundamental orientiertes Mitglied einer Redaktion, die für sich in Anspruch nimmt unabhängig zu sein ist das eher eine schwache Leistung. Gehört aber wohl zum derzeitigen Aktienbashing, wenn man solche Überschriften wählt.

    Kann mich noch erinnern, was für Kursziele hier vor einigen Wochen rausposaunt wurden. Damit sind sie nicht persönlich gemeint. Aber etwas mehr Neutralität in ihren Aussagen wäre angebracht. Sie wissen nämlich nicht wohin der Markt gehen wird - behaupten dies aber zu wissen in dem sie die Überschrift entsprechend formulieren.

    So was nennt man voreilige Schlüsse ziehen. Das big money dürfte sich inzwischen - zumindest vorübergehend eher tendenziell auf der Longseite anfangen zu positionieren um eine zumindest anstehende DAX-Korrektur auf der Unterseite abzugreifen.

    Zudem erklären sie mir doch mal ihre DAX-Ampel - vor allem nach welchen Kriterien die gestrickt ist. Und vor allem bezogen auf welches Zeitfenster !

    Von Redaktionsmitgliedern kann man etwas Sorgfalt erwarten und weniger nachplappern der Propaganda der Gazetten. Independent Research nennt man sowas dann auch. Dies setzt aber ein freies und unabhängiges Leben und auch eine entsprechende Einstellung voraus.

    Wellentechnisch springen für die Leerverkäufer die Ampeln auf tieforange inzwischen. Zwar möglich dass der DAX noch eins auf die Mütze kriegt. Aber Chance/Risikoaskepte auf der Shortseite werden riskant. Rote DAX-Ampel nun für wen? Für Long? Für Short?

    Jetzt bin ich mal gespannt, ob sie präzise - wohlgemerkt PRÄZISE - antworten.

    Und bitte kein emotionales Gefasel - von wegen Ampel und anderem Blödsinn.

    Denn ich kann Ihnen versichern - Sie wissen genauso wenig wie ich was und wie die Institutionellen sich positionieren und positioniert haben. Ich meine damit jene die auf Knopfdruck die Milliarden in die eine oder andere Richtung schieben und da werden Sie und ich als Grenadierfische nichts zu melden haben - egal wie sie oder ich den DAX sehen.

    Ob rot oder schwarz - ob grün oder weiss - das ist doch vollkommen schnuppe. Es geht um wesentlich wichtigere Aspekte, als jene die sie hier zum besten geben in dem sie als verlängertes Sprachrohr der Mainstreampropaganda zu fungieren scheinen.

    Fassen Sie diese Kritik mal als Aufforderung auf, eigenständige Recherchen und Analysen zu verfassen - und nicht den Blödsinn eines WSJ oder andere Propagandainstrumente nach zu plappern.

    Frohes Schaffen noch...

    09:43 Uhr, 06.08.2014
    3 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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