Fundamentale Nachricht
12:28 Uhr, 23.05.2014

DAX: Deutsche Konjunktur schwächt sich zu Beginn des 2. Quartals ab

Der deutsche Aktienmarkt legt nach der Veröffentlichung des Ifo-Geschäftsklimaindexes am Freitag marginal zu. Trotz der leichten Enttäuschung sehen Ökonomen keinen Grund für generelle Wachstumssorgen.

Erwähnte Instrumente

  • E.ON SE
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DAX

Die Anleger lassen es zum Wochenausklang bis dato ruhiger zugehen. Der Dax legt gegen Mittag 0,3 Prozent auf 9.749 Punkte zu. Damit steuert das Börsenbarometer auf ein Wochenplus von mehr als einem Prozent hin. Der ifo-Index für Mai ging überraschend zurück, konnte also keine positiven Impulse setzen. Am Wochenende stehen die Europawahl und der Urnengang in der Ukraine an.

Charttechnik

Der Dax schiebt sich heute weiter nach oben und solange die Kurse oberhalb von 9.718 Punkten bleiben, ist die aktuelle Kaufwelle im Stundenchart intakt. Das wiederum könnte zu neuen Hochs im Bereich von 9.768 / 9.790 / 9.810 Punkten führen. Ein Rutsch unter 9.718 Punkte ist ein erstes Achtungszeichen. Deutlich bärischer wird es jedoch erst mit einem Stundenschlusskurs unterhalb von 9.685 Punkten.

Thema des Tages

Die deutsche Wirtschaft hat zu Jahresbeginn Fahrt aufgenommen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg nach finalen Daten des Statistischen Bundesamtes im 1. Quartal 2014 um 0,8 % und damit so stark wie seit drei Jahren nicht mehr. „Bei diesem kräftigen Wachstum zum Jahresbeginn spielte allerdings auch die extrem milde Witterung eine Rolle“, betonten die Statistiker. So lagen die Bauinvestitionen um 3,6 % über dem Niveau des Vorquartals. Die privaten Konsumausgaben stiegen um 0,7, die staatlichen um 0,4 %. Hingegen zeigte der Außenhandel zu Jahresbeginn Schwäche: Während 2,2 % mehr Waren und Dienstleistungen importiert wurden als im Schlussquartal 2013, erhöhten sich die Exporte nur um 0,2 %.

Die deutsche Konjunktur scheint sich zu Beginn des zweiten Quartals aber abzuschwächen. Die Stimmung in deutschen Unternehmen verschlechtert sich im Mai stärker als erwartet, wie das Münchner ifo-Institut mitteilte. Der Geschäftsklimaindex verlor zum April 0,8 Punkte auf 110,4 Zähler. Analysten hatten im Schnitt einen Rückgang auf 110,9 Punkte erwartet.

Aktien im Blick

Das „Handelsblatt“ berichtete über mögliche Fortschritte bei den Gesprächen über die Auslagerung der Atomrisiken. Dies sorgt dafür, dass die Titel von RWE (1,58 %) und Eon (1,24%) jeweils anziehen.

Lanxess-Aktien gehen um 0,86 % nach oben. Dabei werden die Papiere des Chemiespezialisten ex Dividende (0,50 Euro je Aktie) gehandelt. Antreiber ist eine Hochstufung von Goldman Sachs von „Neutral" auf „Buy“.

Der Autozulieferer Stabilus legt ein ordentliches Börsenbebüt hin. Die Aktien starteten auf Xetra bei 22,75 Euro - ein Plus von 6 % gegenüber dem Ausgabepreis von 21,50 Euro.

Konjunktur

Die EZB fordert von den Bankhäusern noch während des laufenden Stresstests Informationen wie mit möglichen Kapitalproblemen umgegangen wird. „Ich erwarte von Banken mit relevanten Kapitallücken, dass sie Lösungen parat haben, bevor wir die Ergebnisse veröffentlichen", sagte EZB-Direktoriumsmitglied Lautenschläger. Das sei der einzige Weg, um unnötige Unsicherheit im Markt zu vermeiden.

Die italienischen Einzelhändler haben im März herbe Umsatzeinbußen verkraften müssen. Nach Zahlen des Statistikamts lagen die Erlöse 3,5 % unter dem Wert des Vorjahres.

Währungen

Der US-Dollar macht am Freitag Boden gut. EUR/USD setzt seine Talfahrt fort und notierte bislang bei 1,3615 im Tief- ein frisches Dreimonatstief. GBP/USD gibt ebenfalls nach und notierte bislang zutiefst bei 1,6835, während USD/JPY bislang bis 101,89 im Hoch zulegen konnte.

USD/SEK ist nach Veröffentlichung eines enttäuschenden Index zur Stimmung in der schwedischen Wirtschaft auf ein frisches 2014er-Hoch bei 6,6420 geklettert. Der thailändische Baht hat im Zuge des Militärputsches in Thailand vom Donnerstag nur leicht nachgegeben. USD/THB erreichte im Hoch 32,5750 und notiert am Freitag bei 32,5400. USD/TRY erholt sich von den gestrigen Verlusten nach der überraschenden Zinssenkung der türkischen Notenbank und notiert aktuell bei 2,0862.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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