DAX bricht dramatisch ein - China-Crash belastet
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Erwähnte Instrumente
DAX
Ein erneuter Kurseinbruch in China belastet den deutschen Aktienmarkt. Der DAX ist deutlich unter die Marke von 10.000 Punkten gerutscht und notiert aktuell 3,57 Prozent im Minus bei 9.849 Zählern. Damit reagiert der deutsche Aktienmarkt erneut stärker auf die Kursverluste in China als andere europäische Märkte. An den Börsen in Shanghai und Shenzhen war der Handel bereits 30 Minuten nach Handelsstart wegen Kursverlusten von mehr als sieben Prozent für den Rest des Tages beendet worden (siehe „Thema des Tages“).
Charttechnik
Nach den dramatischen Kursverlusten im frühen Handel zeichnet sich gegen Mittag eine gewisse Stabilisierung am deutschen Aktienmarkt ab. Erste kleinere Widerstände im DAX finden sich nun bei 9.910 und 10.000 Punkten, während 9.810 und 9.785/30 Punkte unterstützend wirken dürften.
Thema des Tages
Bereits das zweite Mal in dieser Woche musste der Börsenhandel in China wegen zu großer Kursverluste für den Rest des Tages ausgesetzt werden. Bereits 30 Minuten nach Handelsstart wurde der Handel für den Rest des Tages unterbrochen, da sich die Kursverluste beim CSI 300 Index auf mehr als sieben Prozent beliefen. Es handelte sich damit um den kürzesten Handelstag in der 25-jährigen Geschichte der chinesischen Aktienmärkte. Zuvor war der Handel bereits 12 Minuten nach Handelsstart für 15 Minuten unterbrochen worden, da sich die Verluste zu diesem Zeitpunkt auf mehr als fünf Prozent beliefen.
Die chinesische Börsenaufsicht hat unterdessen neue Regeln für Großaktionäre erlassen. Aktionäre, die mehr als 5 Prozent der Anteile eines Unternehmens halten, dürfen in den kommenden drei Monaten maximal ein Prozent der ausstehenden Aktien verkaufen. Zudem müssen die Verkaufsabsichten 15 Tage im Voraus offengelegt werden. Hier finden Sie einen ausführlichen Artikel zum Börsencrash in China.
Aktien im Blick
Die Aktien der deutschen Autobauer geraten angesichts der starken Abhängigkeit vom chinesischen Markt am Donnerstag besonders unter die Räder. Die Anteilsscheine von BMW, Daimler und Volkswagen verlieren alle mehr als vier Prozent. Ähnliche große Kursverluste sind bei der Commerzbank und den Aktien der Energieversorger RWE und E.ON zu verzeichnen.
Konjunktur
Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im November überraschend gesunken. Die Arbeitslosenquote ging von revidiert 10,6 Prozent (vorläufig: 10,7 Prozent) im Oktober auf 10,5 Prozent im November zurück, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte. Die Volkswirte hatten für November mit einer Quote von 10,7 Prozent gerechnet.
Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Dezember überraschend leicht aufgehellt. Der von der Europäischen Kommission ermittelte Index erhöhte sich auf 106,8 Punkte, von 106,1 Zählern im Vormonat. Erwartet wurde ein leichter Rückgang auf 106,0 Punkte.
Das Geschäftsklima in der Eurozone hat sich im Dezember leicht aufgehellt. Der Index stieg von plus 0,36 Punkten im November auf 0,41 Punkte im Dezember. Erwartet wurde ein leichter Rückgang auf 0,35 Punkte.
Der Einzelhandelsumsatz in der Eurozone ist im November um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,2 Prozent nach einem Minus von 0,1 Prozent im Oktober. Der Einzelhandelsumsatz in Deutschland ist im November real um 0,2 Prozent gestiegen. Erwartet wurde ein Plus von 0,5 Prozent nach revidiert minus 0,1 Prozent (zunächst minus 0,4 Prozent) im Vormonat. Im Gesamtjahr 2015 ist der Einzelhandelsumsatz in Deutschland nach einer ersten Schätzung real und nominal zwischen 2,8 und 3,1 Prozent gestiegen.
Der Auftragseingang im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland ist im November um 1,5 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Erwartet wurde nur ein Plus von 0,1 Prozent nach einem Anstieg um revidiert 1,7 Prozent (zunächst 1,8 Prozent) im Oktober.
Währungen
Der US-Dollar gibt am Donnerstag gegenüber den anderen Hauptwährungen (mit Ausnahme des Pfunds) einen Teil seiner bisherigen Gewinne in diesem Jahr wieder ab. EUR/USD legte bislang bis 1,0869 im Hoch zu, wobei der Euro auch von guten Daten aus der Eurozone, wie der Wirtschaftsstimmung, profitiert. GBP/USD fällt hingegen trotz eines deutlichen Anstiegs des Halifax-Hauspreisindex weiter bis bislang 1,4552 im Tief – ein frisches Fünfeinhalbjahrestief.
AUD/USD bleibt auch am Donnerstag ebenfalls seiner dieswöchigen Richtung treu: abwärts. Im Tief notierte das Währungspaar nach enttäuschenden australischen Baugenehmigungen bislang bei 0,7010 – ein Dreimonatstief. USD/SEK gibt nach einem deutlichen Anstieg des schwedischen Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Dienstleistungssektor nach und notierte bislang bei 8,5296 im Tief.
Rohstoffe
Die Ölpreise setzen ihre Talfahrt auch am Donnerstag fort. Die Nordseesorte Brent Crude und die US-Sorte WTI notieren so niedrig wie seit mehr als 11 Jahren nicht mehr.
Gold profitiert erneut von seiner Rolle als „sicherer Hafen“. Das Edelmetall verteuert sich um 0,51 Prozent auf 1.099,18 Dollar.
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Dramas im Dax sehen in der Tat anders aus.