DAX: Anziehender Euro bleibt Bremsklotz für steigende Kurse
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DAX
Nach der Rally zu Wochenbeginn hat sich seit Mittwoch wieder die altbekannte Seitwärtsphase im DAX eingeschlichen - diesmal nur in einer etwas schwankungsärmeren und damit weniger nervösen Version als zuvor. Dabei hatten die Anleger am Vormittag allen Grund zum Aufatmen, ist doch der viel beachtete ifo-Geschäftsklimaindex längst nicht so schlecht ausgefallen wie zuvor befürchtet. Ein Grund für die Kaufskepsis könnte der nach Veröffentlichung der ifo-Daten aufgewertete Eurokurs sein, ein wahrer Bremsklotz für weiter steigende Kurse am deutschen Aktienmarkt. Am Nachmittag könnten schwächere US-Inflationszahlen den US-Dollar weiter schwächen und damit den Euro abermals stärken. Angesichts dieser Aussichten warten die Investoren erst einmal ab. Zuletzt notierte der Deutsche Leitindex bei 11.815 Punkten (-0,42 %).
Thema des Tages
Der ifo-Geschäftsklimaindex, der wohl wichtigste Stimmungsindikator für die deutsche Wirtschaft hat sich im Mai auf hohem Niveau stabilisiert. Mit 108,5 Indexpunkten gab das Geschäftsklima nur minimal nach. Vor allem die aktuelle Lage wurde mit nun 114,3 Punkten stärker als zuletzt beurteilt. Gleichzeitig gaben die Geschäftserwartungen zwar leicht nach. Allerdings hält sich auch diese Komponente mit nunmehr 103,0 Punkten auf akzeptablem Niveau. Die deutsche Wirtschaft bleibe auf Kurs, kommentierte ifo-Präsident Hans-Werner Sinn die neuesten Daten.
Im Verarbeitenden Gewerbe hat der Klimaindikator nach sechs Anstiegen in Folge erstmals wieder etwas nachgegeben. Dies ist auf die etwas weniger optimistischen Erwartungen vor allem in Bezug auf den Export zurückzuführen. Die Lageeinschätzungen kletterten dagegen auf den höchsten Stand seit einem Jahr. Die Großhändler beurteilten sowohl ihre aktuelle Lage als auch ihre Erwartungen für die kommenden Monate hingegen etwas weniger positiv. Im Einzelhandel ist der Klimaindikator auf den höchsten Wert seit Juni 2014 gestiegen.
Auch die Analysten der NordLB sehen die deutsche Wirtschaft weiterhin auf Expansionskurs. Das Wirtschaftswachstum sollte in diesem Jahr leicht unter 2 Prozent und im kommenden Jahr leicht oberhalb dieser Marke liegen, schreiben die Experten und fügen hinzu: Konjunkturell sei alles im grünen Bereich.
Aktien im Blick
Laut Handelsblatt steigen die Chancen, dass die von der Bundesregierung angekündigte Klimaabgabe nun doch nicht kommt. Die Aktien von RWE legen nach dieser Meldung um 1,58 % zu.
Übernahmespekulationen sowie auf eine Kurszielerhöhung durch die Deutschen Bank treiben die Aktien des Telekomkonzerns QSC heute um 7,25 % an.
Konjunktur
Laut EZB-Chef Draghi sollten die Euroländer die aktuelle Konjunkturerholung zur Strukturreformen nutzen. Durch weitere glaubwürdige Reformen könne die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft gestärkt und das Wachstumspotenzial gefördert werden, sagte Draghi im portugiesischen Sintra.
Bundesbank-Chef Weidmann hat sich gegen einen vorzeitigen Ausstieg aus dem Anleihenkaufprogramm ausgesprochen. Er sei zwar skeptisch, was QE betrifft. Mit Blick auf die Glaubwürdigkeit der EZB, sei es aber nicht zielführend, das Programm wieder in Frage zu stellen.
BoJ-Governeur Haruhiko Kuroda hat den Spekulationen auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik den Boden entzogen. Die neue Beurteilung der Wirtschaftslage stelle „einen halben bzw. einen ganzen Schritt vorwärts“ dar, sagte er im Anschluss an die Ratssitzung.
Währungen
Der US-Dollar fällt zum Wochenschluss gegenüber den anderen Hauptwährungen zurück, nachdem die gestrigen US-Daten nicht dazu angetan waren, die Nachfrage nach dem Greenback anzukurbeln. EUR/USD legte bislang bis 1,1176 im Hoch zu. GBP/USD erreichte nach einem nicht so groß wie befürchtet ausgefallenen britischen Haushaltsloch im April 1,5690 im Hoch.
USD/JPY fiel bislang bis 120,58 im Tief zurück, nachdem die Bank of Japan ihre Geldpolitik unverändert belassen hat und damit weiterhin Wertpapierkäufe im Volumen von jährlich 80 Bio. Yen tätigen wird. Zudem geht die BoJ nach wie vor davon aus, dass sich die japanische Wirtschaft weiterhin „moderat“ erholt.
Rohstoffe
Nach einer Schwächephase zu Wochenbeginn erholten sich die Ölpreise zuletzt. Vor dem langen Pfingstwochenende setzen erneut Gewinnmitnahmen. Ein Barrel Brent kostete im Mittagshandel 66,03 US-Dollar. Das waren 51 Cent weniger als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI gab um 31 Cent nach auf 60,42 Dollar. Zuletzt hatten der wiedererstarkte US-Dollar sowie bearishe Prognosen von US-Hedgefonds die Preise unter Druck gesetzt.
Die Preise der Edelmetalle legten im Gleichschritt mit den anderen Rohstoffen in den letzten Tagen den Rückwärtsgang ein. Bislang wurde aber ein etwas höheres Niveau beibehalten. So bewegt sich Silber mit rund 17,30 Dollar je Feinunze weiter auf dem höchsten Stand seit Februar.
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