Fundamentale Nachricht
12:42 Uhr, 19.11.2014

DAX: Anleger hoffen auf die US-Notenbank

Der Dax tendiert am Mittwoch nach einem verhaltenen Start deutlich nach oben. Bereits am Vortag hatte er von guten heimischen Konjunkturaussichten profitiert.

Erwähnte Instrumente

DAX

Der Dax zeigt sich zur Wochenmitte freundlich. Gegen Mittwochmittag liegt das Börsenbarometer mit einem Drittel Prozent vorne bei 9.489 Punkten. Wichtige Konjunkturdaten stehen heute aus Europa nicht an, umso mehr richtet sich der Fokus der Marktteilnehmer auf die Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls des FOMC-Offenmarktausschusses am Abend.

Charttechnik

Angesichts der enormen Gewinne in den letzten beiden Tagen nehmen die kurzfristigen Risiken auf der Käuferseite durchaus zu, aber wie teuer es werden kann, sich gegen eine dynamische Bewegung zu stellen, haben die letzten Tage gezeigt. Vor diesem Hintergrund ist der Dax oberhalb von 9.445 Punkten weiterhin bullish unterwegs und könnte auch die nächsten Marken bei 9.525/600 Punkten direkt anlaufen. Selbst ein Rückfall unter 9.445 Punkten per Stundenschluss wäre zunächst nur ein Signal für eine „ausgedehntere“ Korrekturphase. Die großen bullishen Ziele bleiben übergeordnet aber bestehen.

Thema des Tages

Wie schon in den Monaten zuvor sprachen sich zwei Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses MPC der Bank of England (BoE) für eine sofortige Zinsanhebung um 25 Basispunkte aus, wie das am Mittwoch veröffentlichte Protokoll zur jüngsten Zinssitzung zeigt. Sieben Notenbanker votierten dagegen. Der Leitzins liegt seit mehr als fünf Jahren auf den Rekordtief von 0,5 Prozent.

Einige Notenbanker halten es jetzt aber für möglich, dass sich Konjunktur und Arbeitsmarkt besser als erwartet entwickeln und das Inflationsziel von zwei Prozent mittelfristig überschritten wird. Viele Marktbeobachter erwarten, dass die BoE im Laufe des kommenden Jahres mit Zinsanhebungen beginnen wird.

Am Abend steht das Protokoll der Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed vom 28./29. Oktober im Mittelpunkt des Interesses. Die guten Konjunkturdaten aus den USA und Kommentare einiger US-Notenbanker, die die Möglichkeit einer Zinswende bereits im ersten Halbjahr 2015 sehen, dürfte beim Großteil der Marktteilnehmer die Erwartung einer Zinsanhebung im ersten Halbjahr gefestigt haben. Allerdings könnte die Tatsache, dass die Inflationsrate wenig Aufwärtsdruck zeigt, auch die FOMC-Mitglieder abwarten lassen.

Aktien im Blick

Beim Immobilienkonzern Gagfah sorgen die im 3. Quartal rückläufige Leerstandsqoute und gestiegene Mieten für einen Kursanstieg von 1,37 %.

Wirecard legten nach der Bekanntgabe ordentlicher Quartalszahlen zunächst zu, drehen aber dann mittlerweile doch deutlich ins Minus 8-1,29 %).

Konjunktur

Die Bauproduktion in der Eurozone sinkt im September um1,8 % zum Vormonat, nach einem Plus von revidiert 0,7 % (zuvor: +1,5 %) im August.

Währungen

Der US-Dollar gibt am Vormittag gegenüber den anderen Hauptwährungen (mit Ausnahme des Yen) nach. EUR/USD legt marginal bis bislang 1,2548 im Hoch zu, während sich GBP/USD vom frischen Jahrestief bei 1,5585 bislang bis 1,5677 in der Spitze erholt.

USD/JPY hat mit bislang 117,65 in der Spitze ein frisches Siebenjahreshoch erreicht. Die Bank of Japan (BoJ) behält ihren geldpolitischen Kurs unverändert bei. Die BoJ entschied mit einer Mehrheit von acht zu eins, weiterhin Wertpapierkäufen im Volumen von 80 Billionen Yen pro Jahr zu tätigen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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