Fundamentale Nachricht
12:24 Uhr, 09.07.2014

DAX: Anleger fürchten Verschärfung globaler Konfliktherde

Nach den Kursverlusten der letzten zwei Tage versucht der deutsche Leitindex heute eine Stabilisierung. Was ihm nur mäßig gelingt. Zu groß sind die Sorgen vor den zahlreichen Konfliktherden in der Welt.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (FOREX)
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX

Die US-Berichtssaison ist besser angelaufen als erwartet, der Alu-Konzern Alcoa schnitt überraschend gut ab. Vielen Investoren war ein Stein vom Herzen gefallen sein, was sich zu Handelsbeginn auch am deutschen Aktienmarkt bemerkbar machte. Der Leitindex Dax startete mit beruhigenden Zugewinnen, büßte diese aber im Verlauf teils wieder ein. Gegen Mittag notiert der Dax noch 0,07 % fester bei 9.778 Punkten. Einem Marktteilnehmer zufolge fürchten die Anleger zunehmend, dass die zahlreichen Konfliktherde in der Welt vom Irak und Israel bis zur Ukraine die globalen Handelsströme beeinträchtigen könnten.

Charttechnik

Die Verkaufswelle dieser Woche setzt sich auch heute direkt weiter mit neuen Tiefs fort. Die überverkaufte Situation im Intradaybereich als auch die Unterstützung um 9.750 Punkten könnte jedoch für eine kleine Erholung sorgen. Ein Kursanstieg über 9.775 Punkte würde eine solche einleiten und ließe Gewinne bis auf 9.815 Punkte zu. Ohne Bodenbildung aber bleibt der Dax angeschlagen und im Zweifelsfall muss dem aktuellen Abwärtsimpuls Vorrang gegeben werden.

Thema des Tages

Führende CDU-Außenpolitiker gehen davon aus, dass die USA ihre Spionage in Deutschland beibehalten werden. Sowohl der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Norbert Röttgen, als auch der außenpolitische Sprecher Philipp Mißfelder sagten, sie rechneten nicht mehr damit, dass die US-Regierung ihre Praxis ändere.

Röttgen riet im Gespräch mit dem Deutschlandfunk, die Bundesrepublik müsse lernen, nüchterner damit umzugehen. Der Abgeordnete Annen von der SPD sagte, die Dimension der Affäre sei offenbar nicht jedem amerikanischen Gesprächspartner bewusst. Die Bundestags-Delegation traf in Washington unter anderem mit der Vorsitzenden des Geheimdienst-Ausschusses, Feinstein, zusammen.

Aktien im Blick

Die Aktie der Deutschen Bank legt u 1,12 % zu, nachdem sie von J.P. Morgan auf „Overweight" nach „Neutral" hochgestuft wurde.

Anleger warten gespannt auf Details zur Neuausrichtung und Strategie der Deutschen Lufthansa. Die Aktie verteuert sich zur Stunde um 1,21 %.

Siemens denkt laut einem Bericht über den Verkauf seines Geschäfts mit Krankenhaus-IT nach. Noch soll aber keine Entscheidung gefallen sein, die Aktie bewegt sich aktuell um +0,43 %.

Adidas-Aktien setzen ihre jüngste Verlustserie auch heute mit aktuell -1,99 % fort. Das Chartbild der Aktie bleibe angeschlagen, sagte ein Händler.

Kion will bis 2021 insgesamt 83 Mio. Euro für die weitere Optimierung der Produktionsprozesse in den Stammwerken Aschaffenburg und Hamburg investieren. Die Aktie legt um 0,68 % zu.

Konjunktur

Der Chemieverband VCI bekräftigt die Prognosen für 2014. Der Branchenumsatz soll um 1,5 %, die Produktion um 2,0 % zulegen. Es wird zugleich ein Rückgang der Chemikalienpreise um 0,5 % erwartet.

Währungen

Der US-Dollar präsentiert sich am Mittwochvormittag im Vorfeld des am Abend zur Veröffentlichung kommenden Sitzungsprotokolls des letzten US-Notenbanktreffens wenig verändert. EUR/USD hat die anfänglichen Gewinne bis 1,3631 wieder abgegeben und aktuell auf Tagessicht nahezu unverändert bei 1,3610.

Die stärkste Bewegung unter den Hauptwährungspaaren weist mit einem Minus von 0,14 % nach einem enttäuschenden Halifax-Hauspreisindex und gesunkenen BRC-Einzelhandelspreisen aktuell GBP/USD auf. Im Tief notierte „Cable“ bislang bei 1,7103.

NZD/USD setzt seinen Anstieg fort und hat bei 0,8817 ein knappes Dreijahreshoch erreicht. Unterstützung hat der „Kiwi“ dabei zuletzt von der Ratingagentur Fitch bekommen, die ihren Ausblick für das neuseeländische Kreditrating von „stabil“ auf „positiv“ angehoben hat. Das „AA“-Rating wurde beibehalten.

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1 Kommentar

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  • Dax-Martin
    Dax-Martin

    nervosität scheint zu steigen, aber noch sieht alles OK aus am chart

    07:24 Uhr, 10.07.2014

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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