Analyse
15:15 Uhr, 13.09.2024

DAX-Analyse

Der DAX konnte die Kursgewinne aus dem Späthandel des Vortages gestern mit in den Xetra-Handel nehmen und so mit einer Aufwärtslücke am alten Widerstand bei 18.534,66 Punkten in den Handel gehen. Wie geht es jetzt weiter?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 18.642,95 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 18.642,95 Pkt (XETRA)

Es gelang sogar ein weitergehender Anstieg über die Rechteckgrenze bei 18.565 Zählern, doch dann ging den Bullen die Puste aus und der DAX in eine Seitwärtskonsolidierung. Dennoch: Auch diese Kursentwicklung spricht für ein Ende der (ABC-)Korrektur.

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Allerdings fielen die Kurse ab Bekanntgabe des Zinsentscheides der EZB deutlich zurück (siehe roter Pfeil im Chart). Damit drohte ein Fehlsignal. Die Aufwärtslücke wurde dabei aber nicht ganz geschlossen und die Kurse drehten im Bereich der Mittellinie bei 18.391 Punkten wieder nach oben (grüner Pfeil), blieben dann aber am alten Widerstand bei 18.534,66 Punkten gedeckelt.


Hinweis: Dieser Beitrag ist erstmals am 13.09.2024 im Börsenbrief "Target-Trend-Spezial" erschienen. Du möchtest Infos wie diese direkt in Dein Postfach? Hier anmelden.


Ausblick - Das sind nun die relevanten Marken beim DAX

Womöglich ist die Konsolidierung (in Form einer möglichen ABC-Korrektur), die nach den starken Kursgewinnen mit dem Erreichen des 38,20%-Fibonacci-Retracements der Kursrally bereits ein angemessenes Ausmaß angenommen hatte, bereits zu Ende.

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Längerfristig betrachtet ist der DAX allerdings immer noch überkauft. Denn:
Bereits die Länge der Aufwärtswelle, die Ende Oktober startete, wurde immer extremer. Wenn ein Aktienindex um 16,22 % innerhalb von weniger als 2 Monaten zulegt, ohne dass es dabei zu nennenswerten Gegenbewegungen kommt, dann ist das schon eine massive Übertreibung (hellgrüne Welle 1 im Chart der Analyse vom 9. September).

Und durch die Konsolidierung von Mitte Dezember bis Mitte Januar wurde die Übertreibung nicht beendet und korrigiert, sondern nur pausiert (hellgrüne Welle 2).

Danach folgte eine weitere dynamische Aufwärtswelle, die den Index um 13,60 % nach oben katapultierte (hellgrüne Welle 3). Anschließend kam es wieder nur zu einem kurzen Rücksetzer (hellgrüne Welle 4), bevor die Kurse noch ein neues Hoch erreichten (hellgrüne Welle 5) und seit Ende Oktober somit um insgesamt +29,14 % zulegen konnten (dunkelgrüne Welle 3). Daher fehlte noch eine größere Korrektur.

Diese hatte sich anschließend auch von Mitte Mai bis Anfang August formiert (ABC-Korrektur, rot im Chart).

Mit dieser Korrektur wurde aber nur etwas mehr als das Mindestziel von 38,20 % der vorherigen (gesamten 5-gliedrigen) Aufwärtsbewegung erreicht (graue Linien = Fibonacci-Retracements). Und daher gilt Letztere noch nicht als beendet.
Vielmehr gewinnt man den Eindruck, dass diese ABC-Korrektur lediglich die (dunkelgrüne) Welle 4 eines noch größeren Aufwärtstrends gebildet hat.

Demnach könnte die jüngste dynamische Aufwärtsbewegung Teil der (dunkelgrünen) Welle 5 sein. Dafür spricht auch das neue Rekordhoch oberhalb des Hochs der (dunkelgrünen) Welle 3. Womöglich haben wir also bislang die Welle 1 der Welle 5 gesehen. Und die aktuelle ABC-Gegenbewegung bildet die Welle 2. Dieses bullische Szenario wird erst hinfällig, wenn das Tief der Welle 4 von Anfang August bei 17.024,82 Punkten unterschritten wird.

Kursmarken auf der Oberseite

Kann der DAX erneut in den Bereich der zweitägigen Seitwärtskonsolidierung von Mittwoch und Donnerstag vergangener Woche oberhalb des alten Widerstandes bei 18.534,66 Punkten steigen, wie schon am vergangenen Freitag, spricht dies für ein Ende der (ABC-)Korrektur und die Etablierung einer neuen Aufwärtsbewegung. Bestätigt wird dies, wenn das Hoch der Seitwärtskonsolidierung bzw. der Welle möglichen B an der Rechteckgrenze bei 18.681 Zählern überschritten wird.

Dann sollte es dem DAX gelingen, die Kurslücke vom Mittwoch vergangener Woche zu schließen und auch weiter zuzulegen. Gelingt dies, kann man von einer neuen Aufwärtsbewegung ausgehen (im Rahmen der hellgrünen Welle 3 der dunkelgrünen Welle 5).

Zumindest aber würde diese Kursentwicklung dafürsprechen, dass es nicht zu einer scharfen Korrektur kommt, sondern höchsten noch zu einer größeren Konsolidierung in der Nähe der Rekordhochs. Bestätigt wird dies, wenn der DAX mit dem Schließen der Abwärtslücke erneut über die Konsolidierungslinie (rot gestrichelt) steigen kann.

Überwindet er auch das Zwischenhoch der beiden Abwärtswellen vom Dienstag vergangener Woche, ist auch dies ein klares Signal dafür, dass die Bullen immer noch nicht aufgeben und es zumindest bei einer harmlosen Konsolidierung nach starken Kursgewinnen bleibt.

Gelingt auch eine Rückkehr über die Rechteckgrenze bei 18.913 Punkten, gilt dies als Angriff der Bullen auf die aktuellen Rekordhochs. Bei einem Anstieg über die Mittellinie bei 18.971 Punkten verläuft dieser Angriff erfolgreich und das bullische Elliott-Wellen-Szenario nimmt weiter Form an.

(Dann könnte die psychologisch wichtige Marke von runden 19.000 Punkten die Kurse anziehen. Wobei die Rechteckgrenze bei 19.029 Punkten das nächste Kursziel der Target-Trend-Methode ist.
Als weitere Chartmarken der Oberseite sind die Mittellinie bei 19.087 und die Rechteckgrenze bei 19.145 Zählern zu beachten. Sie können Hürden auf dem Weg nach oben sein.)

Kursmarken auf der Unterseite

Fällt der DAX unter das gestrige Tagestief, droht die Etablierung einer neuen Aufwärtsbewegung doch noch zu scheitern. Wird die Aufwärtslücke vollständig geschlossen und fallen die Kurse weiter, wird dies wahrscheinlicher.

Wird das 38,20%-Fibonacci-Retracement bei 18.239,78 Punkten (erneut) unterschritten, sollte man mit einer 50%-Korrektur rechnen – Kursziel also: 18.007,80 Zähler. Dieses Ziel ist auch Interessant, weil dort die psychologisch wichtige Marke von runden 18.000 Punkten die Kurse wieder anzieht. Und dort hat der DAX auch Mitte Juni eine Korrekturbewegung beendet.

Werden diese Marken unterschritten, sollte man den Fokus auf die Mittellinie bei 17.811 Punkten richten. Denn die (fällige) Gegenbewegung wird unverändert erst bei Unterschreiten dieser Marke bärisch, weil dann der Ausbruch aus der dortigen Seitwärtskonsolidierung von Mitte August hinfällig ist. Und dieser Ausbruch war das klare Signal für eine starke Kurserholung und gegen eine schwache Gegenbewegung auf die crashartigen Kursverluste von Anfang August.

Das nächste markant bärische Signal wird gesendet, wenn die Tiefs dieser Seitwärtskonsolidierung unterschritten werden. Denn damit würde die Folge höherer Tiefs der Kurserholung endgültig gebrochen. Und wenn die Kurse unter die Rechteckgrenze bei 17.521 Punkten geraten, ist ein Großteil der gesamten Kurserholung korrigiert, so dass diese damit wahrscheinlich beendet ist.

(Vor allem wenn die Tiefs vom 8. August an der Mittellinie bei 17.463 Zählern unterschritten werden, muss man mit einem Ende der Kurserholung rechnen, weil damit das Ende der Folge höherer Tiefs bestätigt ist.

Und fällt der DAX in den Kursbereich vom 6. August unterhalb der Rechteckgrenze bei 17.405 Zählern, muss man mit einem Angriff auf das Korrekturtief rechnen. Wichtige Chartmarken sind dann unverändert das Tagestief vom 5. August im Bereich der Rechteckgrenze bei 17.057 Punkten und die Rechteckgrenze bei 17.289 Zählern. Wird Letztere klar und deutlich unterschritten, gerät der DAX damit auch in den Kursbereich vom 5. August. Und dann muss man mit einem Rutsch zum Korrekturtief rechnen.

Eine größere Korrektur nimmt Gestalt an, wenn der DAX unter die Mittellinie bei 16.767 Punkten rutscht und er sich damit aufmacht, die Aufwärtslücke vom 23. Januar zu schließen. Wird diese Lücke geschlossen und gibt der DAX weiter nach, könnten die Bullen das Tief der ABCDE-Formation anstreben. Dieses wurde an der Rechteckgrenze bei 16.361 Punkten markiert.

Gibt der DAX bis unter die Rechteckgrenze bei 16.477 Punkte nach, muss man mit einem Rutsch in den Kursbereich vom 17. Januar rechnen. Wird dieser erreicht, ist sogar ein neues Korrekturtief wahrscheinlich.

Das nächste bearishe Signal wäre ein Rückfall unter das alte Rekordhoch bei 16.290,19 Punkten. Nach einem Anstieg, wie wir ihn im DAX Ende 2023 gesehen haben, muss man mit einer derartigen Gegenbewegung durchaus rechnen, vor allem, wenn sie im hohen Tempo erfolgt.)

Hinweise zum Trading

Wer unbedingt im DAX aktiv sein wollte, der konnte bei ca. 15.630 Punkten einen kleinen spekulativen Short-Trade wagen, um auf eine kleine Gegenbewegung zu setzen. Da sich der DAX aber extrem stark präsentiert(e), musste man sehr vorsichtig vorgehen.

Als der DAX am 13. Februar dynamisch nach unten aus einem flachen Aufwärtstrendkanal (grün) ausgebrochen war, machte bei ca. 16.880 Punkten eine zweite Short-Position Sinn – Kursziel: Einstiegskurs der ersten Short-Position bei ca. 15.630 Punkten.

Eine weitere kleine Short-Position konnte man am Montag vergangener Woche wagen, als der kurzfristige Aufwärtstrendkanal (grün) dynamisch nach unten verlassen wurde. Ein Einstieg war zum Beispiel beim Unterschreiten der Mittellinie bei 18.855 Punkten möglich.
Bei Befolgung der hier beschriebenen Stopp-Strategie wurde dieser Trade an der Mittellinie bei 18.507 Punkten beendet. – Gratulation zum Gewinn!

Für steigende Kurse beim DAX könnte sich zum Beispiel folgendes Tradinginstrument anbieten:
DAX Mini-Future Long, WKN: ME4E6D

Für fallende Kurse beim DAX könnte sich zum Beispiel folgendes Tradinginstrument anbieten:
DAX Mini-Future Short, WKN: MG5FQC

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