DAX: Abwartender Handel - Schwache Inflation setzt EZB unter Handlungsdruck
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DAX
Der Dax entfernt sich gegen Mittag von der magischen 10.000-Punkte-Marke. Zur Stunde notiert das Marktbarometer bei 9.931 Punkten (-0,19 %). Vor der mit Spannung erwarteten Zinssitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag halten sich die Anleger zurück. Am Montag hat der Dax noch ein Rekordhoch bei 9.992 Punkten erreicht.
Charttechnik
Zwar zeigt der Dax seit seiner Eröffnung eine fallende Tendenz, aber aus charttechnischer Sicht ist bisher nichts passiert. Wir bewegen uns in der Kursspanne von gestern und wichtiger, oberhalb der Unterstützungszone bei 9.920 – 9.895 Punkten. Ein Unterschreiten dieser könnte weitere Verkäufe auch in Richtung 9.800 Punkte nach sich ziehen. Präferiert wird jedoch weiter ein eher ruhiger Handel zwischen 9.960 und 9.895 Punkten, inklusive eines temporären Tests dieser Preismarken.
Thema des Tages
Vom Ziel eines Anstiegs der Preisteuerung von zwei Prozent ist die Europäische Notenbank (EZB) derzeit weit entfernt. Die jährliche Inflationsrate fiel im Mai von 0,7 Prozent im Vormonat auf 0,5 Prozent, wie Eurostat am Dienstag mitteilte. Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang auf 0,6 Prozent gerechnet. Die niedrige Teuerung birgt das Risiko, dass die Euro-Wirtschaft in eine Deflation abgleitet. Die EZB hat aber oft betont, dass dauerhaft geringer Preisauftrieb den Schuldenabbau erschwert, weil ein größerer Teil der Wirtschaftsleistung für Zinszahlungen aufgewendet werden muss.
An der Börse wird spekuliert, welche Instrumente die Notenbank einsetzen will, um die Inflation anzukurbeln. Eine Senkung der Leitzinsen unter das Rekordtief von 0,25 Prozent gilt bereits als fest ausgemacht. Außerdem dürfte die EZB einen negativen Einlagenzins, also Strafgebühren auf geparkte Mittel der Geschäftsbanken, erwägen. Auch eine erneute Finanzspritze Bankinstitute wird diskutiert.
Aktien im Blick
Bankentitel zeigen sich schwach. Commerzbank verlieren 2,76 %, die Titel der Deutschen Bank geben über 1 % ab.
Jungheinrich stellte eine Prognose-Erhöhung in Aussicht. Die Titel geben dennoch leicht um 0,16 % nach.
Kepler Cheuvreux stuft die Fielmann-Aktie von „Buy“ auf „Hold“ ab, was dem Titel Verluste von 3,26 % beschert. Kepler empfahl Anlegern, nun Gewinne mitzunehmen.
Konjunktur
Im Euroraum hat sich die Arbeitslosigkeit im April auf hohem Niveau leicht von 11,8 % auf 11,7 % verringert, teilte Eurostat mit. Volkswirte hatten mit einer unveränderten Quote gerechnet. Im vergangenen September hatte die Quote ein Rekordhoch bei 12,0 % erreicht.
Währungen
Der Euro zuckte nach Veröffentlichung schwacher Inflationsdaten aus der Euozone nur kurz. EUR/USD stabilisiert sich mittlerweile wieder im Bereich der 1,36er-Marke.
Der Austral-Dollar legt nach dem Zinsentscheid der australischen Notenbank zu. Die Reserve Bank of Australia hat ihren Leitzins wie erwartet unverändert bei 2,50 % belassen und weiterhin stabile Zinsen in Aussicht gestellt. AUD/USD notierte bislang bei 0,9287 im Hoch.
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