Davos: Chinesischer Präsident lobt sein Land und warnt vor einem Handelskrieg
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Davos (Godmode-Trader.de) - Zum ersten Mal in der Geschichte des Weltwirtschaftsforums in Davos nimmt ein chinesischer Präsident teil. Xi Jinping will sein Land als künftige Führungsmacht präsentieren. Bei seiner Eröffnungsrede, die auf große Resonanz stieß, setzte er sich wie erwartet für die Globalisierung ein. Diese sei nicht an allem Schuld, weder an der Flüchtlings- noch an der Finanzkrise, sagte Xi Jinping. Erstere sei die Folge von regionalen Konflikten und Kriegen, letztere von übermäßigem Gewinnstreben und Deregulierung. Die Globalisierung sei aber in Verruf geraten, „viele Menschen fragen sich, was schief gelaufen ist mit dieser Welt“.
Gerade erst hat die Beratungsgesellschaft PwC eine Umfrage unter 1.379 Topmanagern aus 79 Ländern veröffentlicht, wonach sogar die befragten Unternehmenslenker Zweifel über den positiven Einfluss der Globalisierung äußerten. Die Manager haben insbesondere mit Blick auf die Schließung der Lücke zwischen Arm und Reich (44 Prozent zweifelten daran), bei der Fairness im globalen Steuerwettbewerb (35 Prozent) und bei der Bekämpfung des Klimawandels und der Ressourcenknappheit (28 Prozent) ihre Skepsis geäußert. Fast uneingeschränkt positiv wird dagegen weiter die Freizügigkeit von Kapital, Gütern, Menschen und Informationen gesehen.
In Davos warnte der chinesische Präsident auch vor einem drohenden Handelskrieg. Wohl hatte er dabei die jüngsten Aussagen von Donald Trump im Visier. „Wir sind heute eine Schicksalsgemeinschaft in der Welt“, sagte Xi Jinping. Länder müssten sich „einer Politik enthalten, die nur eigene Interessen verfolgt.“ Dann wurde Xi in seiner Sprache bildhaft. „Wir dürfen uns nicht jedes Mal in eigene Hafen zurückziehen, wenn ein Sturm aufkommt, sonst werden wir nie die andere Seite des Ozeans erreichen." Und, noch deutlicher: „Niemand kann einen Handelskrieg gewinnen.“
Kein Land dürfe seinen Weg als einzig richtigen sehen, sagte Xi. China entwickele sich selbst und teile seine Erfolge mit anderen. „Unsere Entwicklungspolitik ist ein Segen für China und die Welt,“, lobte Jingping sein Land.
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