Das sind die 4 großen Brexit-Irrtümer
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Nach dem Brexit-Votum war allen sofort klar, dass:
1. Die britische Wirtschaft abstürzt
2. Das Pfund massiv einbrechen wird
3. Die Regierung den Brexit nicht durchzieht
4. Britische Aktien verlieren
Keine dieser Vorhersagen ist so richtig eingetroffen. Nun kann man innehalten und fragen, was mit Punkt Nummer 2 los ist. Das Pfund ist schließlich deutlich eingebrochen und erreicht ein neues Post-Referendum-Tief. Das gilt sowohl gegenüber dem Euro als auch gegenüber dem Dollar. Gegenüber dem Euro markiert das Pfund ein Mehrjahrestief. Gegenüber dem Dollar kommt es zum tiefsten Kurs seit über drei Jahrzehnten.
Die Aussage, dass das Pfund abstürzen würde, war also eigentlich gar nicht so falsch. Viele Investmentbanken kamen bereits wenige Tage mit dem Referendum mit abenteuerlichen Kurszielen in die Öffentlichkeit. Die meisten Investmenthäuser sahen vom damaligen Kurs (1,30 gegenüber dem USD) Abwärtspotential von 10 % bis 20 %. Wären die Banken bei ihrer Einschätzung geblieben, wäre nun alles gut. Sie blieben jedoch nicht dabei.
Als sich im August herausstellte, dass die britischen Bürger weiterhin brav konsumieren und die Stimmung sowohl bei Verbrauchern als auch Unternehmen auf eine Expansion hindeutete, wurden die Kursziele kräftig revidiert. Einige Investmentbanken gingen plötzlich nicht mehr von einem weiteren Kursverfall aus, sondern teils von einem Kursanstieg.
Die Revisionen der Kursziele bis Jahresende folgten neuen Vorhersagen beim Wirtschaftswachstum. Credit Suisse sagte zunächst einen deutlichen Rückgang des Wachstums in diesem Jahr voraus. Die britische Wirtschaft sollte 2016 nur noch 1 % wachsen, nachdem sie 2015 gut 2,5 % gewachsen war. Nach den guten Wirtschaftsdaten wurde das Wachstum rasch wieder nach oben revidiert, auf 1,9 %.
Innerhalb von wenigen Wochen wurden die Vorhersagen erst in den Keller verlegt und nun wieder deutlich nach oben gefahren. Just in diesem Moment kommt die britische Regierung mit der Ansage, dass es einen harten Schnitt geben soll. Beginnen wird dieser Schnitt mit dem Verhandlungsbeginn, voraussichtlich im April 2017. Nun verliert das Pfund deutlich an Boden. Vermutlich werden auch wieder die Stimmungsindikatoren etwas nachgeben. Wenn die Banken nun noch einmal in die Falle tappen und kurzfristigen Indikatoren hinterherrennen und ihre Prognosen anpassen, dann wird es bedenklich. Die Urpsrungsprognose erwies sich scheinbar als falsch. Sie wurde korrigiert. Nun scheint sich die Korrektur als falsch zu erweisen.
Unterm Strich kann man sagen, dass bisher keine Prognose eintrat. Die Korrektur der Prognosen kann sich nun ebenfalls als falsch herausstellen. Das ist schon ein Kunststück.
Clemens Schmale
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Die Abwertung des Pfund ist Grundvorraussetzung für einen langfristig erfolgreichen Brexit.
1. die nationale Wirtschaft wird gestärkt, Briten bevorzugen wieder inländische Produkte; es wird wieder interessant zu produzieren und in nationale Produktionsbetriebe zu investieren
2. Exporte werden konkurrenzfähig
3. tendenziell wird weniger importiert
Die Pfund-Abwertung war nicht höher als die Euro-Abwertung als Draghi seine Druckerei angekündigt hat, gegenüber dem USD hat der Euro langfristig auch 20% und drüber verloren.
Wenn die Briten clever genug waren, sind die ca. 540 Milliarden Verbindlichkeiten an Deutschland in Pfund ausgewiesen statt in Euro.
mann bin ich froh eu-bürger zu sein, läuft alles super!
Vor dem Brexit lag das Pfund bei 1,54 zu Dollar, jetzt 1,27 >> ist das kein Einbruch? Bitte mal die Augen aufmachen.
Hr.Schmale,das Britische Pfund ist massiv abgestürzt in sehr kurzer Zeit -da unterliegen sie einem Wahrnehmungsdefizit. und ob die Regierung den Brexit durchzieht werden wir sehen.
Die übrigen Bewegungen,Aktienmarkt und Wirtschaft, sind Folge der Pfund-Abwertung-dies wird allerdings nur temporär anhalten.