Fundamentale Nachricht
20:12 Uhr, 23.04.2015

Das Risiko von Bewertungsblasen steigt

Zwar liegen die Bewertungsrelationen oft über dem langjährigen Durchschnitt, die Risikoprämien gegenüber Zinsanlagen sind jedoch nach wie vor hoch. Anleger sollten daher der Versuchung widerstehen, zu früh aus Aktien auszusteigen, sagt C. Heger, Chief Investment Officer bei HSBC Global Asset Management Deutschland.

London (Godmode-Trader.de) - Die zuletzt gute Stimmung insbesondere an den Aktienbörsen dürfte bei einigen Anlegern zunehmend Kopfschütteln auslösen. Schließlich wurde einmal mehr offensichtlich, dass eine weltweite Wachstumsbeschleunigung weiter auf sich warten lässt. „Weder rekordtiefe Zinsen noch der scharfe Rückgang der Rohölpreise haben der Weltwirtschaft nachhaltig auf die Sprünge geholfen. Lediglich die Eurozone glänzte mit positiven Konjunkturüberraschungen. Hier hat nicht zuletzt der schwache Euro die Geschäftsstimmung von Industrie- und Dienstleistungssektor befördert“, so Christian Heger, Chief Investment Officer bei HSBC Global Asset Management Deutschland.

Das ambivalente Szenario mit geringer Konjunkturdynamik bei gleichzeitig hoher billiger Liquidität bleibt nach Meinung des HSBC-Experten erhalten – mit positiven und negativen Folgen. Zu den angenehmen Folgen zählt Heger: Firmen können ihre Gewinne leicht steigern, eine hohe Verschuldung kann günstig verlängert werden, Unternehmenspleiten sind selten, Wohlstandseffekte stützen Konjunktur und Kapitalmärkte. „Es gibt jedoch auch negative Nebenwirkungen. Neben der langfristigen Fehlallokation von Kapital steigt das Risiko kurzfristiger Bewertungsblasen an einzelnen Märkten“, so Heger, wobei es an den meisten Aktienmärkten noch nicht so weit zu sein scheint. „Zwar liegen die Bewertungsrelationen oft über dem langjährigen Durchschnitt, die Risikoprämien gegenüber Zinsanlagen sind jedoch nach wie vor historisch hoch. Anleger sollten daher der Versuchung widerstehen, zu früh aus Aktien auszusteigen“, so Heger, für den trotz technisch überkaufter Marktlage eine neutrale Positionierung angezeigt bleibt. „Für Käufe sollte eine Konsolidierungsphase abgewartet werden“, rät der HSBC-Experte.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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