Das Kurstempo vieler Papiere dürfte sich verlangsamen
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Nach über fünf Jahren in einem Aktien-Bullenmarkt sind die Fondsmanager von Goldman Sachs Asset Management (GSAM) der Meinung, dass der langsame, aber stetige Normalisierungsprozess, weiterhin intakt ist. „An vielen Märkten haben die Bewertungen fast wieder ihren historischen Durchschnittswert erreicht“, sagt Suneil Mahindru, Chief Investment Officer für internationale Aktien, und dem Fundamental Equity Team von Goldman Sachs Asset Management. „Angesichts des anziehenden globalen Wachstums, der vielerorts niedrigen Inflation und größtenteils entgegenkommenden Zentralbankpolitik scheint dies fair zu sein – zumal auch die Aktien-Risikoprämien überdurchschnittlich sind. Doch dürfte sich im Zuge der neuen Höchststände vieler Papiere das Kurstempo verlangsamen“, warnt Mahindru zugleich. Trotzdem sei er weiterhin davon überzeugt, dass Aktien im Vergleich zu anderen Anlageklassen attraktivere Renditen bieten können. „Dabei bewerten wir Industrieländeraktien gegenüber ihren Schwellenländer-Pendants unverändert neutral, sehen aber nach wie vor auseinanderklaffende Fundamentaldaten quer durch alle Regionen“, so der Fondsmanager.
Neben dem verbesserten Makroumfeld hätten sich für die Aktienmärkte noch weitere, Schlüsseltreiber herauskristallisiert. Allen voran stünden hier die Wachstumsausgaben und Strukturreformen. Auch der globale Konsum könnte sich kurz- und längerfristig zu einer bedeutenden treibenden Kraft entwickeln – sowohl in der Wirtschaft als auch an den Börsen, sagt der Experte. „Etliche Faktoren, die die Stimmung und die Ausgaben der Verbraucher in zahlreichen Regionen gedämpft haben, könnten sich schon bald positiv entwickeln. In Sachen M&A honorieren Anleger weiter die Aktien von übernehmenden Gesellschaften, deren Kurs in der Regel sinkt, während die Titel der Übernahmekandidaten zulegen. Damit signalisieren sie ihre Bereitschaft, den Firmen nach jahrelangen Kostensenkungen und Dividendenerhöhungen nun wieder Wachstumsinvestitionen zuzugestehen“.
Die Zentralbanken seien gleich bei Krisenausbruch tätig geworden und hätten die Geldpolitik gelockert, um die Finanzsysteme zu stabilisieren und das Wachstum zu stimulieren. In jüngster Zeit hätten zudem verschiedene Regierungen wesentliche strukturelle Änderungen zur wirtschaftlichen Stärkung und Modernisierung ihrer Länder vorgenommen bzw. vorgeschlagen. Zahlreiche Unternehmen investierten langsam wieder in Wachstum. Auch die privaten Konsumenten dürften wieder aktiver werden, sobald vielerorts das Verbrauchervertrauen sowie die verfügbaren Einkommen steigen und der kurzfristige zyklische Druck – einschließlich Inflations- und Währungsdruck – nachlasse, glaubt GSAM-Manager Mahindri. „Eine Konsumbelebung in den Industrieländern könnte den aktuellen Wachstumszyklus verlängern. Die wachsende Mittelschicht in Asien und den Schwellenländern sowie die steigenden Konsumausgaben dort haben unterdessen das Potenzial, sich zu einem langfristigen Megatrend zu entwickeln. Sie könnten ferner einen bedeutenden Einfluss auf Unternehmen in den USA, Europa und Japan ausüben“, so der Fondsexperte.
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