Kommentar
11:20 Uhr, 19.06.2024

Das geht ja gut los – Gewinnwarnungen nehmen wieder zu

Das zweite Quartal ist noch nicht vorbei, da kommen schon die Gewinnwarnungen rein. Ein Unternehmen nach dem anderen erwischt es gerade, besonders bei uns in Deutschland, wo die Abhängigkeit von der Autoindustrie hoch ist.

Erwähnte Instrumente

  • SMA Solar Technology AG - WKN: A0DJ6J - ISIN: DE000A0DJ6J9 - Kurs: 29,140 € (XETRA)

Es drohen erneut einige heftige Warnungen. Zuerst hat es Stabilus erwischt, dann kam Carl Zeiss Meditec, und gestern Abend folgte SMA Solar. Weitere Warnungen in den kommenden Wochen sind wahrscheinlich.

Autozulieferer unter Druck

Vorwegnehmen tun es besonders die Aktien der Autozulieferer. Schaeffler und Continental sind extrem schwach unterwegs, und Analysten sind zurückhaltend. Nehmen wir die Biotech- oder Medizintechnikindustrie, dann versprechen Werte wie Evotec oder Sartorius auch nichts Gutes.

Kleinere, hoffnungsvolle Zeichen sendet derzeit die deutsche Chemie. Aber da schaut es eher so aus, als dürften die meisten Unternehmen nur ihre zurückhaltenden Erwartungen bestätigen. Die Branche ist gezeichnet von den Warnungen der Vorjahre und entsprechend vorsichtig unterwegs.

Die entscheidende Frage bleibt die nach dem Aufschwung. Ja, es gibt eine zarte Bodenbildung, das Zeigen verschiedene Indikatoren wie Sentix oder der ifo-Geschäftsklimaindex an. Aber es fehlt die Kraft dahinter. Die Politik hilft nicht. Es gibt keine Entlastungen. Investitionen gehen oftmals ins Ausland. Deutschland gerät ins Hintertreffen. Unsere europäischen Nachbarn als wichtige Handelspartner sind ebenfalls nur mäßig unterwegs. Aus China fehlt auch die Schützenhilfe. Der Lichtblick ist Indien. Hier könnte die deutsche Industrie künftig gute Geschäfte machen. Das gibt Hoffnung.

Der starke Konjunktureinbruch blieb aus, so auch die Erholung. Viele Unternehmen werden, sollte es so bleiben, wohl ihre Erwartungen nur am unteren Ende erreichen können, und auch die ein oder andere weitere Warnung ist sehr wahrscheinlich. Ich erwarte bis etwa Mitte Juli zahlreiche Gewinnwarnungen. Viele Aktien fallen schon jetzt im Vorfeld. Das ist gut! Dann ist der Schock durch die Warnung schon oftmals eingepreist, und die Reaktion fällt nicht so krass aus, wie bei SMA Solar oder Carl Zeiss Meditec gesehen. Die Börse bereitet sich genau auf diese Schocks gerade schon vor. Positive Überraschungen könnten dann umso positiver wirken. SAF Holland hat es vorgemacht.

Fazit: Wer keine Aktien hat, der wird auch keine Einschläge im Portfolio zu verzeichnen haben. Ganz vermeiden lässt sich das Ganze leider nicht. In der Auto- und in der Medizintechnikbranche sind Warnungen nicht unwahrscheinlich. Der IT-Sektor hängt stark von den Investitionen ab. KI könnte hier Rückenwind bringen. Derweil warten wir endlich auf das berühmte Licht am Ende des Konjunkturtunnels.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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