Kommentar
12:02 Uhr, 13.12.2017

Das Comeback des Jahres

Der Markt lief 2017 insgesamt ziemlich zufriedenstellend. Der Durchschnitt täuscht allerdings darüber hinweg, dass es einige Sektoren schwer erwischt hat. Einer dieser Sektoren macht ein Comeback Versuch.

Erwähnte Instrumente

  • Macy's, Inc.
    ISIN: US55616P1049Kopiert
    Kursstand: 25,690 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Macy's, Inc. - WKN: A0MS7Y - ISIN: US55616P1049 - Kurs: 25,690 $ (NYSE)

Es ist gerade einmal ein paar Wochen her, da erreichten die Aktien von US-Einzelhändlern neue Tiefs. Die Aktie der Kaufhauskette Macy’s fiel auf das Niveau von 2010 zurück. Das war 75 % unterhalb des Hochs aus dem Jahr 2015. So ähnlich ging es auch vielen anderen Einzelhandelsunternehmen.

Jetzt, ein Monat später, sieht die Welt viel besser aus. Die Aktie von Macy’s ging geradezu durch die Decke. Mit einem Plus von 50 % seit Anfang November kann man sich nicht beklagen – vorausgesetzt das Timing hat gestimmt. Im Big Picture ist noch lange nichts gewonnen. Bis zum bisherigen Hoch aus dem Jahr 2015 müsste der Kurs noch einmal 180 % zulegen.

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Neue Allzeithochs sind nicht greifbar. Das ist aber auch gar nicht notwendig, um eine stattliche Rendite einzufahren. Der ganze Sektor probt das Comeback, nachdem er zwei Jahre lang gegenüber dem breiten Markt underperformte (Grafik 1). Die Underperformance war tatsächlich noch ausgeprägter als im Vergleich zwischen dem S&P 500 und dem S&P Retail Select Index sichtbar wird.

Das-Comeback-des-Jahres-Kommentar-Clemens-Schmale-GodmodeTrader.de-2

Der S&P Retail Index beinhaltet auch die Aktien von Amazon, Netflix und Priceline. Ohne diese Werte wäre der Index noch deutlich stärker hinter den Markt zurückgefallen. Beide Indizes sind im Jahr 2006 auf 100 normiert worden. Der Einzelhandel zeigt generell eine Outperformance. Ohne Technologiewerte wie Amazon und Netflix wäre der Retail Index zuletzt allerdings deutlich unter den Wert des S&P 500 gefallen.

Damit scheint erst einmal Schluss zu sein. Vielleicht haben Anleger doch ein wenig übertrieben. Die Kurse so manchen Einzelhändlers hatten schon fast Pennystock-Niveau erreicht. So schlecht ist die Lage dann doch wieder nicht. Oder?

Die Probleme des Sektors wurden nicht innerhalb des letzten Monats gelöst. Der Versandhandel jagt dem stationären Handel noch immer Marktanteile ab. Es geht aber nicht nur um Marktanteile, sondern auch um Margen. Auch diese schrumpfen seit Jahren. Vielleicht haben Anleger etwas zu viel Pessimismus eingepreist. Trotzdem wäre ich vorsichtig.

Die Rally der letzten Wochen steht klar in Zusammenhang mit der angedachten Steuerreform. Der Einzelhandel hat unter den verschiedenen Sektoren den höchsten effektiven Steuersatz (Grafik 2). Entsprechend gewinnt der Sektor auch am meisten durch Steuersenkungen. Steuersenkungen beheben jedoch nicht das Grundproblem, zumal sie nur greifen, wenn überhaupt Gewinn geschrieben wird. Das kann man von vielen Einzelhändlern schon gar nicht mehr behaupten.

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Die Steuerrally kann noch weitergehen, vorausgesetzt, die Steuerreform kommt wirklich. Noch müssen sich Senat und Repräsentantenhaus einigen. Nun aber einmal angenommen, dass die Steuerreform kommt und in Anbetracht des extremen Pessimismus, kann ich mir durchaus eine Outperformance des Sektors über die kommenden Quartale vorstellen. Vielleicht wird es das Comeback des Jahres 2018.

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1 Kommentar

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  • Bigdogg
    Bigdogg

    Ja was jetzt...."Comeback des Jahres" oder "ich wäre vorsichtig.." ?? was soll man denn mit solchen Ausführungen anfangen. Es kann doch nicht so schwer sein sich für einen Standpunkt zu entscheiden. Eine Krankheit die sich aber durch die ganzen Kommentare bei Godmodetrader zieht, also lassen sie den Kopf nicht hängen, Sie befinden sich in bester Gesellschaft. - Nebenbei. der Artikel ist trotzdem interessant.

    10:23 Uhr, 14.12.2017

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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