Kommentar
07:16 Uhr, 28.03.2018

Darum ist die Twitter-Aktie ein klarer Kauf

Mit der Aktie von Twitter ging es am Dienstag steil bergab. Ein bekannter Shortseller rät zum Verkauf. Das wirkt vordergründig. Tatsächlich ist es eine Kaufgelegenheit.

Erwähnte Instrumente

  • Twitter Inc.
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  • Ubiquiti Networks Inc.
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Viele Anleger stoßen während ihrer Zeit an der Börse früher oder später über die Shortempfehlungen von Citron Research. Wie der Name (Zitrone) schon sagt, geht es um Saures. Veröffentlicht Citron eine Shortempfehlung, folgen erst einmal viele Anleger.

Berühmt wurde Citron unter anderem durch die Shortempfehlung auf Valeant Pharmaceuticals. Der Kurs stand damals bei 180 Dollar. Heute ist die Aktie von 16 Dollar wert. Das Tief lag sogar unterhalb von 10 Dollar. Hier lag Citron mit der Empfehlung goldrichtig. Ansonsten ist der Track-Record aber bescheiden.

Auch bei Valeant kann man sich fragen, ob es tatsächlich die exklusiven Nachforschungen waren, die Anleger Insiderwissen vermittelten. Die Aktie war schon vorher im freien Fall und verlor innerhalb kürzester Zeit ein Drittel an Wert. Wenn so etwas passiert, muss man kein Orakel sein, um zu erkennen, dass etwas schiefläuft.

Die letzten Shortempfehlungen gingen nicht auf. Die Grafik zeigt vier jüngere Beispiele. Gezeigt wird der Kurs zehn Tage vor der Empfehlung. Am Tag 0 kam die Empfehlung. Der Kursverlauf der Aktien ist bis zum 27.3. dargestellt. Kein einziges Kursziel wurde bisher erreicht.

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Die Kurse in der Grafik wurden auf 100 zu Beginn normiert, um sie vergleichbar zu machen. Bei Nvidia stand der Kurs bei Empfehlung bei 110. Heute liegt er bei knapp 200. Bei der neuesten Empfehlung, Twitter (passend über einen Tweet angekündigt), ist das Kursziel relativ nah am aktuellen Kurs. Bei der Volatilität der Aktie kann man nicht ausschließen, dass das Kursziel zufällig erreicht wird. Es liegt bei 25 Dollar.

Generell haben die Shortkandidaten von Citron aber die Tendenz zu einer klaren Outperformance. Nvidia ist das deutlichste Beispiel, aber nicht das einzige. Eine Aktie (in der Grafik nicht dargestellt), Ubiquiti Networks, erlitt am 18. September 2017 einen Sell-off, nachdem Citron eine Analyse veröffentlicht hatte.

Ubiquiti-Networks-Aktie
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Wie gewohnt, crashte der Kurs zunächst. Heute wissen wir, dass der Abverkauf ein mittelfristiges Tief markierte. Die Aktie steht heute 45 % höher als damals. Der Track-Record von Citron ist nicht nur schlecht. Die Empfehlungen scheinen sogar eine fantastische Kontraindikation zu sein.

Die Analysen von Citron sind sehr reißerisch geschrieben. Alles wird aufgedeckt und Unternehmen bloßgestellt. In diesem Sinne würde ich sagen: Citrons Unsinn ist entlarvt. Twitter ist ein Kauf, wenn es nach dem Track-Record von Citron geht.

PS: Ich besitze keine Twitter-Aktien. Eine seit Ende 2017 bestehende Position hatte ich Mitte Februar verkauft.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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