Kommentar
12:01 Uhr, 02.06.2011

Daimler mit weiterem Aufwärtspotential

Das ZDF reagierte gestern Abend auf den Koalitionsbeschluss über den Ausstieg aus der Atomenergie bis spätestens 2022 mit einer Sondersendung. Die Reaktionen aus der Wirtschaft insbesondere von den besonders betroffenen Versorgern fielen dagegen recht unterschiedlich aus. So will man sich laut „Welt.de“ bei RWE, das bereits als einziger gegen das Atom-Moratorium juristisch vorgegangen war, rechtliche Schritte, auch in Bezug auf die sogenannte Brennelementesteuer offenhalten, die trotz der Rücknahme der Laufzeitverlängerung weiterhin im Raume steht, während man bei E.ON, EnBW und Vattenfall die Lage nach dem Motto „schaun mer mal“ erst einmal sondieren möchte. Ganz überraschend meldete sich nun auch noch Daimlerchef Dieter Zetsche kritisch zu Wort und warf der Regierung vor, die Entscheidung nach der Atomkatastrophe in Japan sehr stark emotionell getroffen zu haben und möglicherweise nicht alle Aspekte in einer so wichtigen Frage wie der Energieversorgung genau geprüft zu haben. Dabei wies er darauf hin, dass ein so „rascher“ Atomausstieg ein klares Risiko für den Industriestandort Deutschland bedeute. Allerdings wollte er sich mit seiner Kritik nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, da „die Automobilindustrie gerne mal zum Buhmann der Nation erklärt wird, weil selbst sachliche Kritik oft falsch verstanden wird“.

Einen solchen Schulterschluss aus Kreisen der Wirtschaft scheint es unter Börsianern nicht zu geben, sonst hätten sich die Versorgertitel E.ON und RWE seit dem Sommer vergangenen Jahres sicherlich nicht so diametral unterschiedlich zur Daimleraktie entwickelt, für die Analyst Daniel Schwarz von der Commerzbank laut „dpa-AFX“ ganz aktuell trotz des bereits wieder erreichten Niveaus noch immer ein Aufwärtspotential von fast 39 Prozent auf 68 Euro erkennen kann und bei seiner Kaufempfehlung bleibt. Vor ein paar Tagen hatte noch Stuart Pearson von Morgan Stanley sein Kursziel für den Autobauer von 70 auf 62 Euro gesenkt, seine Einschätzung aber auch weiterhin auf „Overweight“ belassen, nachdem die Konjunkturindikatoren ein weltweit sinkendes Wirtschaftswachstum andeuteten und er mit Jaguar Land Rover einen ernsthaften Konkurrenten für Daimler am Horizont heraufziehen sieht. Allerdings würde er die Aktie der Stuttgarter den BMW-Papieren vorziehen, die sich in den vergangen Jahren deutlich besser entwickelt hätten.

Für Anleger, die bei Daimler auf eine attraktive Seitwärtsrendite schielen, könnte eine Aktienanleihe-PLUS von Macquarie Oppenheim eine Investmentidee sein. Das Papier läuft noch bis April 2012 und besitzt einen Sicherheitspuffer von über 18 Prozent. Sollte dieser zu keinem Zeitpunkt voll ausgeschöpft werden bzw. die Aktie am Ende zumindest das Basispreis-Niveau von 49,50 Euro zurückerobern, kommt es zur Rückzahlung des vollständigen Nennwerts. Im anderen Fall würde eine Aktienandienung erfolgen, die dem Verhältnis zwischen Nennwert und Basispreis entspricht. Insgesamt winkt dem Investor bei dem Papier aktuell eine maximale Rendite von 11,89 Prozent bzw. 13,15 Prozent p.a.

13 % p.a. Daimler 40 Aktienanleihe-PLUS

Emittent/WKN:

MacquarieOppenheim / MQ3A07

Laufzeit:

27.04.2012

Preis: (31.05.2011)

Geld / Brief: 99,67 % / 99,87 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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