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10:07 Uhr, 07.11.2022

Covid-Politik lässt Chinas Außenhandel einbrechen

Erstmals seit über zwei Jahren sind Chinas Exporte im Oktober unerwartet gesunken. Beobachter nannten als Gründe für den Rückgang die schwache globale Nachfrage. Doch auch die strikten Corona-Beschränkungen führten zu Problemen bei den Lieferketten.

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Wie aus offiziellen Daten der chinesischen Zollbehörde in Peking hervorgeht, sind die Ausfuhren der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft im vergangenen Monat auf Jahressicht um 0,3 Prozent geschrumpft. Im September waren die chinesischen Exporte im Jahresvergleich noch um 5,7 Prozent gestiegen. Die Exporte, die zum ersten Mal seit Mai 2020 wieder schrumpften, blieben damit deutlich unter den Erwartungen der Analysten.

Begründet wird die Entwicklung unter anderem mit weniger Nachfrage aus dem Ausland wegen der Inflation und den steigenden Zinsen, sowie mit den Corona-Beschränkungen in China, die die Produktion und den Verbrauch ausbremsten (s. die Probleme beim Apple-Fertiger Foxconn: Apple erwartet Lieferprobleme beim neuen iPhone. Der US-Konzern räumte ein, mit erheblichen Lieferengpässen beim neuen iPhone 14 Pro zu kämpfen. Die Produktion im Hauptwerk in China werde von Covid-Einschränkungen beeinträchtigt).

Die chinesischen Importe gingen den offiziellen Daten zufolge im Jahresvergleich um 0,7 Prozent zurück, nach einem Plus im September um 0,3 Prozent.

Chinas Handel mit Deutschland ging im Oktober erneut deutlich zurück. Die chinesischen Exporte nach Deutschland sanken im Oktober um 10,9 Prozent. Chinas Einfuhren aus Deutschland stiegen um geringe 0,5 Prozent. Während die chinesischen Ausfuhren in die Europäische Union um 7,7 Prozent sanken, fielen die Importe Chinas aus Europa um 5,1 Prozent.

Deutsche Unternehmen klagen schon seit Längerem, dass die zahlreichen und kurzfristig anberaumten Lockdowns ihre Produktion und Planungen erheblich erschweren. Bundeskanzler Olaf Scholz erwartet als Folge seiner jüngsten Reise nach Peking, dass sich Probleme deutscher Firmen in China zeitnah lösen werden. Er habe angesprochen, dass es keine Benachteiligung deutscher Firmen auf dem chinesischen Markt geben dürfe, wenn dies umgekehrt nicht der Fall sei. Es müssten auch gleiche Bedingungen für Investitionen auf der jeweils anderen Seite gelten, so Scholz.

Am Freitag gab es Signale in China, die auf eine Veränderung der restriktiven Null-Corona-Politik hindeuteten. In Kürze würde es erhebliche Änderungen geben, sagte Chinas früherer Chef-Epidemiologe Guang Zeng am Zentrum für Seuchenprävention auf einer Konferenz der Citigroup. Immer mehr Voraussetzungen für solche Schritte seien gegeben, beispielsweise neue Impfstoffe und Fortschritte, die China bei der Medikamentenforschung gemacht habe. Seiner Ansicht nach würde sich China nach der Jahressitzung des Parlaments, die in der Regel Anfang März stattfindet, öffnen. Am Samstag wurde jedoch die bisherige Strategie seitens der Nationalen Gesundheitskommission bestätigt. In zeitlicher Nähe würde nichts verändert, hieß es.

Die Börse in Shanghai lag zum Wochenauftakt leicht im Plus. In Hongkong stieg der HangSeng um knapp drei Prozent. Der Dollar/Yuan-Kurs lag am Montag bei 7,2480.

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