Kommentar
12:28 Uhr, 11.03.2020

Covid-Epidemie könnte Trump das Amt kosten

Die Trump-Administration ist gelassen und sieht die Lage unter Kontrolle. Die Krise bringt jedoch vieles zusammen und am Ende könnte es die Wiederwahl kosten.

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Die USA haben unter den entwickelten Ländern in ihrem Krisenmanagement bisher nicht geglänzt. Ein Versagen der Regierung in Krisenfällen ist nicht neu. Als Hurrikan Katrina 2005 New Orleans zerstörte, scheiterte die Regierung auf ganzer Linie. Menschen konnten nicht evakuiert werden und die Versorgung der Betroffenen war erschreckend.

Ein solches Versagen droht sich zu wiederholen. Das Krisenmanagement läuft schleppend an. Die Behörden sind überfordert und wissen nicht so recht, was sie tun sollen. Zugleich fehlt es an Tests. Selbst die Bundesstaaten, die wissen, was sie tun wollen, können es nicht. Es fehlt an Ausrüstung.

Schlechtes Krisenmanagement gewinnt keine Wahlen. Es steckt aber noch sehr viel mehr dahinter. Viele Fehlentscheidungen der letzten Jahre verschlimmern die Lage. Da ist etwa das Gesundheitssystem. Die Gesundheitspolitik der Regierung hat dazu geführt, dass wieder immer mehr Amerikaner gar nicht versichert sind. Es handelt sich um knapp 30 Mio. Menschen.

Diese Menschen können es sich nicht leisten auf Covid getestet zu werden. Von Behandlung ist noch gar nicht die Rede. Erst jetzt beginnen Diskussionen darüber, ob die Kosten für die Tests von der Regierung übernommen werden. Das löst noch nicht das Problem, dass es zu wenige Tests gibt. Es fehlt an Testkits, aber auch an Laboren, weil unklar ist, ob private Labore testen dürfen und wer dann die Kosten übernimmt.

Viele Bürger, die versichert sind, haben hohe Selbstbehalte und Selbstbeteiligungen. Wer versichert ist, geht nicht automatisch zum Arzt, um Kosten zu sparen. Das führt dazu, dass zu wenige Fälle erkannt und unter Quarantäne gestellt werden. Die Ausbreitung des Virus ist so nur schlecht zu stoppen.

Auch die Bevölkerung, die keine offiziellen Papiere hat, ist vom Gesundheitswesen weitgehend ausgeschlossen. Sie können zwar das Gesundheitssystem in Anspruch nehmen (auf eigene Kosten), aber die wenigsten tun es bzw. nur in absoluten Notfällen. Etwas, das wie ein Husten wirkt, wird wahrscheinlich nicht gleich den Weg zum Arzt provozieren.

Zu allem Überfluss sind die USA in vielen Produktkategorien auf China angewiesen. Die USA haben einen der höchsten Importanteile an Zwischengütern aus China (siehe Grafik). China steht still. Die Lieferketten von US-Unternehmen sind besonders stark betroffen. Europa steht vergleichsweise gut da.

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China geht nun so langsam wieder an die Arbeit. Dafür haben die USA die jetzt umso wichtigeren Importe mit hohen Zöllen belegt. Die Krise wird nicht nur schlecht gemanagt, sie wird auch richtig teuer. Das alles sind hausgemachte Probleme. Die Krise könnte die lange Reihe an Fehlentscheidungen für jeden offensichtlich machen. Die Wiederwahl ist dann mehr als fraglich.

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  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    Ganz allmählich kommt das Ausmaß dieser Tragödie ans Licht. Wie anderorts gesagt: Man sollte jetzt abwarten, wie die Märkte reagieren, wenn Teile von New York unter Quarantäne gestellt werden.

    Fatal ist jetzt außerdem die Abhängigkeit der US-Wirtschaft vom Konsum. Der könnte in einem solchen Umfeld sogar dann deutlich einbrechen, wenn die Fed Geldgeschenke verteilt.

    15:59 Uhr, 11.03. 2020

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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