Analyse
08:40 Uhr, 15.09.2022

COMPLEO – Vorstandswechsel, Gewinnwarnung und Kapitalbedarf bescheren Sorgenfalten

Bereits zum dritten Male habe ich das Vergnügen über die Verfehlungen von Compleo an dieser Stelle zu berichten.

Erwähnte Instrumente

  • CCS Abwicklungs AG
    ISIN: DE000A2QDNX9Kopiert
    Kursstand: 18,800 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • CCS Abwicklungs AG - WKN: A2QDNX - ISIN: DE000A2QDNX9 - Kurs: 18,800 € (XETRA)

Compleo macht es mir dabei auch sehr leicht, denn heute präsentiert das Unternehmen eine Umsatzwarnung. Erst zu Monatsbeginn hat der CTO, also der technische Leiter, seinen Job mit sofortiger Wirkung an den Nagel gehängt. Dazu muss man wissen, dass Compleo bei den Entwicklungen deutlich hinter den ursprünglichen Plänen hängt. Ich hatte dies in früheren Berichten bereits thematisiert.

2023 braucht Compleo wieder Geld

Wie Warburg Research erst vor wenigen Tagen vermeldet hat, erwarten die Analysten im Jahr 2023 wieder externen Finanzierungsbedarf. Das viele Geld (45 Mio. EUR), was als Mitgift von E.ON für die Übernahme einer hochdefizitären Tochtergesellschaft gezahlt wurde, wäre dann auch schon wieder verbrannt.

Künftig will sich Compleo stärker auf die Entwicklung von Software konzentrieren. Durchaus logisch, die Hardware ist relativ simpel, doch die Vernetzung und das smarte Laden sind Softwarethemen. Das dürfte helfen, die Hardware besser zu verkaufen. Die Software macht es möglich, Box A von Box B zu unterscheiden. Und es gibt mittlerweile Anbieter wie Sand am Meer. Differenzierung ist hier mehr als wichtig, es ist überlebenswichtig. Das Softwaregeschäft konnte den Umsatz auch ggü. dem Vorjahr um 39 Prozent steigern und wächst stärker als der Konzern. Die einzig gute Nachricht!

Einen CFO sucht Compleo derweil noch. Hier sollte sich das Unternehmen gleich einen Restrukturierungsexperten suchen, denn es gibt viel zu tun den Laden zu drehen. Ende 2022 plant Compleo, noch rund 10 Mio. EUR Cash übrigzuhaben. Zum 30. Juni waren es noch 31 Mio. EUR. Die Gründe dafür: Die Kosten für Material, Vertrieb, F&E und administrative Kosten explodieren in Rekordgeschwindigkeit.

Eine Umsatzwarnung garniert den Kuchen dann noch. Trotz des guten Softwaregeschäftes kann Compleo viel weniger Ladeboxen absetzen als bislang gedacht. Statt bislang maximal 135 Mio. EUR sollen es jetzt nur noch maximal 110 Mio. EUR Jahresumsatz werden. Also rund 20 Prozent weniger.

Fazit: Im ersten Halbjahr hat Compleo 23,3 Mio. EUR Verlust bei 51,9 Mio. EUR Umsatz gemacht. Die Kosten sind außer Rand und Band und es gibt keinen Finanzvorstand. Der Laden bleibt ein Restrukturierungsfall und sollte weiter strikt gemieden werden.

Compleo Charging Solutions AG Inhaber-Aktien o.N.
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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