Analyse
10:50 Uhr, 30.06.2022

COMPLEO - Noch viel Luft nach unten...

Mein letzter Artikel zur Compleo Aktie fiel schon bei der Überschrift nicht sonderlich positiv aus. Ich fragte ganz plakativ, ob die Aktie ein Pleitekandidat sei?

Erwähnte Instrumente

  • CCS Abwicklungs AG
    ISIN: DE000A2QDNX9Kopiert
    Kursstand: 19,960 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • CCS Abwicklungs AG - WKN: A2QDNX - ISIN: DE000A2QDNX9 - Kurs: 19,960 € (XETRA)

Mittlerweile ist der Kurs deutlich gefallen und es gab ein paar Meldungen vom Unternehmen. Zudem eröffnet heute Warburg Research das Coverage für die Aktie. Wie üblich könnte man nun eine Kaufempfehlung vermuten, doch dem ist nicht so. Warburg vergibt gerade mal ein „Hold“ Rating und sieht die Aktie bei 26 EUR fair bewertet.

Artikel vom 19.05.2022

Sowas gibt es eher selten

Wenn Analysten wie Warburg oder Hauck & Aufhäuser einen Nebenwert in ihre Coverage aufnehmen, ist es üblich ein großzügiges Kursziel zu vergeben und die Aktie über den grünen Klee zu loben. Hintergrund ist folgender: Die Banken erhoffen sich ein schönes Geschäft mit Kapitalerhöhungen und Roadshows die das jeweilige Unternehmen zu bezahlen hat. Doch Warburg geht es diesmal vorsichtiger an. Zwar erwähnt man, dass wenn Compleo die Prognosen für das Jahr 2025 einhält, die Aktie viel zu niedrig notiert, doch sieht man einige Hürden auf dem Weg.

Immerhin mit 500 Mio. EUR Umsatz plant man bis ins Jahr 2025 bei Compleo und will zwischen 10 und 15 % EBITDA-Marge schaffen. Warburg sieht allerdings einige Probleme auf dem Weg dorthin. So entwickelt sich der Absatz von E-Autos langsamer als gedacht. Die Installation und Produktion von Ladestationen ist zudem durch Materialknappheiten schwieriger geworden. Des Weiteren verschlingt die Übernahme der Aktivitäten von E.ON wohl jährlich bis zu 30 Mio. EUR an Investitionen, um den Laden zumindest am Laufen zu halten.

Mein damaliges Fazit, dass es sich um ein schwarzes Loch handelt bei Compleo, wird damit von den Analysten von Warburg klar bestätigt. Zudem schwächelt das organische Wachstum ggü. der Konkurrenz, wie der Analyst zusätzlich anmerkt. Ein Problem, welches Compleo schon länger mit sich herumschleppt und durch Übernahmen zu kaschieren versucht.

Fazit: Warburg erwartet auf Jahre hinaus gigantische Verluste bei Compleo. Der Laden benötigt ständig neue Finanzierungen. Die zuletzt eingegangenen 45 Mio. EUR, die Compleo als Mitgift für die Übernahme der E.ON Aktivitäten erhalten hat, dürften in ca. einem Jahr verbrannt sein. Für eine Pleite ist es somit noch zu früh. Aber der Niedergang der Aktie sollte sich fortsetzen.

Schätzungen von Warburg Research

Jahr 2021 2022* 2023e*
Umsatz in Mio. EUR 57,50 116,90 162,00
Ergebnis je Aktie in EUR -5,69 -8,77 -4,19
Gewinnwachstum 54,13 % -52,22 %
KGV -3 -2 -5
KUV 1,8 0,9 0,6
PEG neg. 0,1
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
Compleo Charging Solutions AG Inhaber-Aktien o.N.
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S
    VerkaufenKaufen

Handle Aktien für 0 € Ordergebühren bei SMARTBROKER+

ab 500 € Ordervolumen über gettex, zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen, Steuern und SEC Gebühr. Nutze über 2.500 Aktiensparpläne für 0€ Ordergebühren von A wie Adidas bis Z wie Zoom.

Jetzt Depot eröffnen!

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

Mehr über Sascha Gebhard
  • Swing- und Positions-Trading
  • Newstrading
  • Nebenwerte
Mehr Experten