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08:12 Uhr, 05.08.2010

Commerzbank will 2010 wieder Gewinne schreiben

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Frankfurt (BoerseGo.de) – Die Commerzbank hat in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres Experten und Investoren überrascht. Coba-Chef Martin Blessing hat wieder allen Grund für Optimismus. Mit einem operativen Ergebnis von 1,0 Milliarden Euro und einem Nettogewinn von 352 Millionen Euro hat die Bank die Erwartungen teils deutlich übertroffen. Das zweitgrößte deutsche Institut profitierte von niedrigeren Rückstellungen für faule Kredite. Damit reicht sich das teilverstaatlichte Finanzhaus unter anderen Banken ein, die aufgrund des konjunkturellen Aufschwungs eine Erholung des Kreditgeschäfts verzeichnen.

Für das Gesamtjahr rechnet die Konzernführung nun wieder mit einer Rückkehr in die schwarzen Zahlen. "Stand heute werden wir 2010 mit Gewinn abschließen und so mit Rückenwind in das Jahr 2011 starten", sagte Commerzbank-Finanzvorstand Eric Strutz am Donnerstag in Frankfurt. Auch Bankchef Blessing stellte für das Gesamtjahr einen Gewinn in Aussicht. Er zeigte sich aber zurückhaltend. "Es kommen noch schwierige Bergstrecken, und wir sind nach wie vor ein gutes Stück von der Normalität entfernt", sagte er. Deshalb würden Risiken weiter reduziert. Für die Risikovorsorge erwartet die Bank nun für das Gesamtjahr einen Rückgang auf maximal 3 Mrd. Euro. Bisher war sie von rund 3,8 Milliarden Euro ausgegangen, nach 4,2 Milliarden Euro im Vorjahr.

Im zweiten Quartal stellte sich die Situation schwieriger dar. Die Sorgen der Investoren um die Konjunktur und die Schuldenkrise in Europa hatten im Mai und Juni zu weiteren Turbulenzen an den Kapitalmärkten geführt. Davon blieb auch die Commerzbank nicht verschont: Im Segment Corporates & Markets sackte der operative Gewinn nach 340 Millionen Euro im ersten Quartal auf nur noch 114 Millionen. Euro runter. Auch im Privatkundengeschäft ging der Gewinn zurück, er lag aufgrund der geringeren Kundenaktivität und der Umstellung auf die neue Marke nach der Übernahme der Dresdner Bank bei 20 Millionen Euro. Im Kerngeschäft der Coba, dem Mittelstandsgeschäft, steigerte das Geldhaus das operative Ergebnis aber deutlich um mehr als ein Viertel auf 383 Millionen Euro.

Die Krise an den Finanzmärkten hatte das Institut schwer getroffen. Sowohl 2008 als auch 2009 hatte die Commerzbank wegen der Übernahme der Dresdner Bank und der Finanzkrise ein Minus in mehrfacher Milliardenhöhe verbuchen müssen. Der Staat fing das Institut nach herben Verlusten auf, es erhielt insgesamt 18,2 Milliarden Euro an Steuergeld. Der Bund hält seither 25 Prozent plus eine Aktie. Spätestens 2012 will Blessing mit der Rückzahlung der Staatshilfe beginnen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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