Fundamentale Nachricht
15:54 Uhr, 21.10.2019

CO2: Bundesregierung legt Pläne zum neuen CO2-Preis offen

Zur Umsetzung des CO2-Preises für die Bereiche Verkehr und Heizen sollen einem Gesetzentwurf zufolge mehr als 4.000 Unternehmen verpflichtet werden, Verschmutzungsrechte zu kaufen. Das betrifft etwa Raffinerien. Doch die Zeche zahlt am Ende der Verbraucher, etwa an der Tankstelle.

Berlin (Godmode-Trader.de) - Vor dem Hintergrund des Klimaschutzes forciert die Bundesregierung den Emissionshandel. Einem Gesetzentwurf zur neuen CO2-Bepreisung zufolge sollen nun mehr als 4.000 Unternehmen in Deutschland verpflichtet werden, Verschmutzungsrechte zu kaufen. Ziel des Gesetzes ist es, Heiz- und Brennstoffe aus Erdöl, Kohle und Erdgas teurer zu machen - dem Klimaschutz zuliebe. Der Referentenentwurf des Bundesumweltministeriums liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Wer Sprit, Heizöl und Erdgas in Verkehr bringt, muss für die daraus entstehenden CO2-Emissionen demnach Zertifikate erwerben, die Kosten tragen letztlich die Verbraucher.

Die Unternehmen sollen dem Entwurf zufolge künftig ermitteln, wie viele Treibhausgase durch die von ihnen in einem Jahr in Verkehr gebrachten Brennstoffe entstanden sind, und dies bis 31. Juli des darauffolgenden Jahres mitteilen. Bis 31. August müssten die Unternehmen demnach dann entsprechende Zertifikate vorlegen. 2021 kostet sie das 10 Euro pro Tonne, der Preis steigt bis 2025 auf 35 Euro. Ab 2026 sollen Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen, aber zunächst mit einer Obergrenze bei 60 Euro.

Vom Sechs-Monatstief vorletzte Woche hat der Preis für CO2 European Emission Allowances fast 15 Prozent auf 25,64 Euro/Tonne zugelegt und der Preisrücksetzer wurde damit wieder wettgemacht. Spekulanten, die auf einen Ausverkauf gesetzt hatten, haben sich wohl wieder eingedeckt.

7 Kommentare

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  • ZeroG
    ZeroG

    Natürlich muss es teurer werden.

    Erstens kann man die Leute anders nicht motivieren den Verbrauch einzuschränken.

    Zweitens muss die Praktik endlich mal eingeschränkt werden, dass jeder Produkte herstellen, Rohstoffe verbrauchen kann um den eigenen Profit zu maximiern, für die Folgekosten aber nicht aufkommen zu müssen.

    Fairer Weise müßte man natürlich auch alle Importe mit entsprechen Steuern belegen, um nicht die Hersteller im Ausland einen Vorteil zu verschaffen, die weiterhin keine Kosten für die Umweltschädigungen tragen müssen.

    02:38 Uhr, 22.10. 2019
  • JürgenSK
    JürgenSK

    aber wenn deutsche Firmen subventionierte Pommes tiefgefroren nach Kolumbien schickt, stöft das niemanden. :-) Ebenso wie in meiner Firma Brötchen tiefgefroren aus Bayern kommen und jeden Tag an Backshops ausgeliefert werden, manchmal nur 2 Kartons!!!!!!

    Wie lange wollen wir uns denn noch verarschen lassen...man will unsere Kohle und schiebt Klimaschutz vor!!!!!

    Kann man nur hoffen das es bald mal so wie jetzt in Chile wird, dann hat der Wahsninn hoffentlich ein Ende...und es ist Zahltag...aber für die Eliten!!!

    22:25 Uhr, 21.10. 2019
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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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