Chinesische Wirtschaft wird für Überraschung sorgen
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Düsseldorf (BoerseGo.de) - Das chinesische Wirtschaftswachstum wird weiterhin für positive Überraschungen sorgen. Diese Auffassung vertritt HSBC-Fondsmanagerin Mandy Chan, die Ende Januar die Leitung des HSBC GIF Chinese Equity übernommen hat. Ein solider inländischer Konsum und eine starke Zunahme der Anlageinvestitionen stützten diese Annahme. "Wir rechnen damit, dass sich die chinesischen Börsen ab April besser entwickeln, da in einigen Sektoren Unternehmen mit höheren Gewinnen als erwartetet überraschen werden, so Chan.
Sorgen bereitet der Fondsexpertin aber das Thema Inflation. "Dies wird in nächster Zeit noch ein Thema bleiben, da die Lebensmittelpreise aufgrund schlechter Wetterbedingungen weiter steigen". Lebensmittel bestimmen zu einem Drittel den chinesischen Verbraucherpreisindex. Die Gegenmaßnahmen der Regierung laute daher, eine Kontrolle der Kreditvergabe. Die Geldmenge M2 (Bargeld sowie Sicht-, Spar- und Termineinlagen) ist 2010 stark gestiegen. Denn: Ein starker Anstieg der Geldmenge führt zu einer steigenden Inflation. "Die Regierung wird das Kreditwachstum dieses Jahr sehr genau beobachten", sagt Chan. Sie habe bereits die Kreditvergabe an Bauträger eingeschränkt, um deren Cashflow zu begrenzen. "Wir erwarten, dass sich die Bauunternehmen höher verschulden und ihre Objekte schneller verkaufen werden, um ihren Cashflow zu verbessern. Einige der hochverschuldeten Branchen werden negativ betroffen sein, aber grundsätzlich wird das für dieses Jahr erwartete Kreditwachstum von sieben bis 7,5 Billionen Renminbi die chinesische Wirtschaft um neun bis 9,5 Prozent wachsen lassen".
Dennoch ist laut der HSBC-Expertin die Marktbewertung attraktiv und jetzt ein guter Einstiegszeitpunkt für Anleger - auch angesichts der Straffung der Geldpolitik. "Wir glauben, dass der Markt wieder attraktiv wird, vor allem der Bankensektor. Die Aktien werden im Schnitt unter dem Zweifachen ihres Buchwerts gehandelt - mit einer nachhaltigen Eigenkapitalrentabilität um die 16 bis 17 Prozent. Im A-Aktien-Segment werden Bankaktien sogar mit einem Abschlag von 20 bis 30 Prozent gegenüber dem H-Aktien-Segment", konstatiert Chan. Insbesondere sollte die Petrochemie und der Zementsektor profitieren. "Wir werden uns daher weiterhin in jenen Sektoren positionieren, die Überraschungen bei den Gewinnen versprechen und von den Maßnahmen der Regierung profitieren. Die Aktienperformance wird in China vor allem von Gewinnrevisionen und der Politik angetrieben".
Der HSBC GIF Chinese Equity-Fonds bleibt auch nach der Managementübernahme Changs bei Finanzwerten untergewichtet - auch wenn sie fast 40 Prozent der Benchmark, dem MSCI China 10/40 Index, ausmachen.
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