Fundamentale Nachricht
10:39 Uhr, 05.01.2015

Chinesische Industrie verharrt im Stimmungstief

Bei den vergangene Woche vorgelegten Ergebnissen zu den Einkaufsmanagerindizes in der chinesischen Industrie hat sich die Lagebeurteilung durch die Unternehmen verschlechtert.

Peking (BoerseGo.de) - Die chinesischen Unternehmen haben das vergangene Jahr mit einem Stimmungstief abgeschlossen, wie zwei aussagekräftige Frühindikatoren für das Verarbeitende Gewerbe im Reich der Mitte nahelegen. Im Dezember sank der HSBC China Manufacturing Einkaufsmanagerindex nach 50 Punkten im Vormonat jetzt auf 49,6 Zähler, dem schlechtesten Stand seit acht Monaten, wie die britische Großbank zusammen mit dem Forschungsinstitut Markit mitteilte. Werte über 50 Punkte deuten auf Wachstum hin, Werte darunter auf eine schrumpfende Geschäftstätigkeit.

Der Teilindex zum Stand der Auftragsentwicklung bei den Unternehmen signalisiert, dass vor allem die Neuaufträge aus dem Inland ausbleiben: Die Komponente sackte von 51,3 Zählern auf 49,7 Punkte ab und notierte damit im Dezember erstmals seit Mai wieder unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Zudem sprechen die Umfragewerte zur Preiskomponente dafür, dass sich die Inlandsnachfrage in China weiter abschwächt. Dabei gab das Detailergebnis zu den „Output-Preisen“ nach 46,3 Punkten im November auf 44,9 Punkte nach, das für „Input-Preise“ von 44,7 auf 43,1 Zähler. Damit steigt der Druck auf die Regierung weiter an, die Binnenwirtschaft anzukurbeln.

Der offizielle Einkaufsmanagerindex für die chinesische Industrie ist in Dezember von 50,3 Punkten im November auf 50,1 Zähler gefallen, wie der Handelsverband CFLP am Donnerstagmorgen mitteilte. Volkswirte hatten nur mit 50,0 Punkten gerechnet.

Experten vermuten, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt in diesem Jahr das selbst gesteckte Ziel von 7,5 Prozent Wachstum verfehlen wird. Die neuesten Daten zu den Einkaufsmanagerindizes untermauern diese Annahme.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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