Fundamentale Nachricht
15:31 Uhr, 01.11.2021

Chinas Wirtschaft zeigte im Oktober Licht und Schatten

Energieengpässe und steigende Rohstoffpreise belasteten das Verarbeitende Gewerbe, während die starke internationale Nachfrage gute künftige Geschäfte verheißt.

Peking/ London (Godmode-Trader.de) - Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe fiel auf 49,2 Punkte, wie das Nationale Statistikamt am Sonntag mitteilte, und lag damit zum zweiten Mal in diesem Monat unter der 50er-Schlüsselmarke, die einen Produktionsrückgang indiziert. Der Index für das nicht-Verarbeitende Gewerbe, der die Aktivität im Bau- und Dienstleistungssektor misst, fiel auf 52,4 Punkte und lag damit unter der Bloomberg-Konsensprognose.

Der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe Chinas ist im Oktober mit 50,6 Punkten hingegen auf den höchsten Stand seit Juni gestiegen. Analysten hatten einen Stand von 50,2 Zählern erwartet. Der Index für den Dienstleistungssektor fiel von 53,2 auf 52,4 Punkte. Hier hatten Experten einen geringeren Rückgang vorhergesagt.

Die Teilnehmer an den Umfragen gaben an, dass die Produktion durch eine geringere Stromversorgung, Materialengpässe und hohe Inputkosten gebremst wurde. Dies führte dazu, dass die Unternehmen ihre Lagerbestände weiter abbauen mussten und die Lieferzeiten länger wurden. Vor allem aber schlagen sich diese Engpässe und die steigenden Rohstoffpreise in höheren Produktionspreisen nieder.

Die Divergenz in den Umfragen spiegelt vermutlich Unterschiede in der Zusammensetzung der befragten Unternehmen wider. Obwohl beide Indizes dieselbe Branchengewichtung verwenden, sind in der Caixin-Umfrage kleinere Unternehmen und Exporteure stärker vertreten. Der Durchschnittswert beider Erhebungen ist zwar leicht gestiegen, liegt aber immer noch unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten, was konkret darauf hindeutet, dass mehr Unternehmen einen Rückgang der Produktionstätigkeit melden als einen Anstieg.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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