Fundamentale Nachricht
13:09 Uhr, 01.07.2022

Chinas Wirtschaft: Wie Phoenix aus der Asche

In China hat sich die wirtschaftliche Stimmung nach dem Ende des Corona-Lockdowns in Shanghai und dem Auslaufen von Pandemie-Auflagen in anderen Regionen weiter verbessert.

Nach dem offiziellen Einkaufsmanagerindex Chinas, der die Geschäftsstimmung bei großen und staatlichen Unternehmen abbildet, hat sich auch unter den kleineren und mittleren chinesischen Industriebetrieben aus dem Privatsektor Entspannung breit gemacht. Dies signalisiert der vom Wirtschaftsmagazin Caixin und S&P Global am Freitag in Peking veröffentlichte Einkaufsmanagerindex, der im Juni von zuvor 48,1 auf 51,7 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit Mai 2021 stieg. Mit dem Anstieg über die Marke von 50 Zähler deutet der Index auf eine Expansion des Bereichs hin.

Der staatliche Einkaufsmanagerindex (PMI) legte im Industriebereich im Juni im Vergleich zum Vormonat um 0,6 Punkte auf 50,2 Zähler zu. Hier hatten von Bloomberg befragte Experten im Schnitt allerdings mit einem etwas stärkeren Anstieg gerechnet. Der staatliche Einkaufsmanagerindex im Dienstleistungssektor sprang auf 54,7 Punkte, nach 47,8 Zählern im Mai. Hier übertraf der Wert die Erwartungen der Experten deutlich. Beide Indizes waren im April vor allem wegen der strikten Corona-Auflagen in vielen großen Städten eingebrochen, hatten sich aber im Mai bereits erholt.

Die chinesische Konjunktur befand sich auf Talfahrt, da das Land im Frühjahr mit den größten Corona-Ausbrüchen seit Beginn der Pandemie Anfang 2020 zu kämpfen und Metropolen wie Shanghai in den Lockdown geschickt hat. Die Einkaufmanagerindizes waren im April vor allem wegen der strikten Corona-Beschränkungen eingebrochen, hatten sich aber im Mai bereits wieder etwas erholt.

Mit Blick auf die Zukunft gehen Experten davon aus, dass das Wachstum in China wieder zurückgehen wird, wenn der einmalige Schub durch die Wiedereröffnung nachlässt. Die Abkühlung im Immobilienbau und die schwächere Auslandsnachfrage würden das Wachstum dämpfen, so das Anlysehaus Capital Economics.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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