Chinas Wachstum schwächt sich ab: Der Drache ist angezählt
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Peking (Godmode-Trader.de) - China sieht sich wachsenden Herausforderungen in In- und Ausland konfrontiert. So erklärt Mao Shengyong, der Sprecher der chinesischen Statistikbehörde, die schwachen vierteljährlichen Wachstumswerte der Volksrepublik.
6,0 Prozent Wirtschaftswachstum - für China ist es das niedrigste Ergebnis seit 30 Jahren. Damit fiel das Plus sogar noch schwächer aus, als generell von den Märkten erwartet worden war. Experten rechneten für das dritte Quartal eigentlich mit 6,1 Prozent. Das Wachstum für die drei Quartale zusammen liegt mit 6,2 Prozent jedoch noch im unteren Bereich der Zielvorgabe der Regierung für das Gesamtjahr von „6,0 bis 6,5 Prozent". Im ersten Quartal waren 6,4 und im zweiten 6,2 Prozent erreicht worden.
Mao verwies auf den Handelskrieg mit den USA, der sich fatal vor allem auf die ökonomische Aktivität im verarbeitenden Sektor auswirkte. Angesichts des momentanen geopolitischen Umfeldes sind die Firmen auch nur unzureichend bereit, neue Investitionen zu tätigen. Insofern haben die Zahlen auch ihr Gutes. Die aktuellen Angaben zum Wachstum erhöhen den Druck auf die politische Führung, die abschließenden Verhandlung mit den USA um eine Teileinigung nun auch endlich erfolgreich zu beenden, wie es die NordLB in einer Stellungnahme formuliert. „Damit sind die Daten zwar eigentlich negativ – aber auf gewisse Art und Weise könnten die Zahlen vielleicht doch positive Entwicklungen bewirken“.
Andererseits muss Peking Wege finden, um den Inlandskonsum anzukurbeln. Doch hier gibt es Grenzen, wie die Raiffeisen-Bank kommentiert: „Pekings Möglichkeiten, die Wirtschaft zu stimulieren, sind zwar keineswegs erschöpft, sie sind aber geringer als noch vor 10 Jahren und schwerer umzusetzen als damals. Und deutlich anziehende Verbraucherpreise erschweren es zusätzlich, mit stimulierenden Maßnahmen einzugreifen“.
Die Aussichten für China bleiben damit wenig rosig. „Da die Politik zögert, die Geld- und Finanzpolitik weiter zu lockern, ist aus unserer Sicht eine weitere Wachstumsverlangsamung vorgezeichnet", sagte Commerzbank-Analyst Hao Zhou. Sorgen macht ihm vor allem der chinesische Konsum. Der Experte verwies auf die schwachen Einfuhren nach China und den schrumpfenden Automarkt.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.