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14:08 Uhr, 18.10.2019

Chinas Wachstum schwächt sich ab: Der Drache ist angezählt

Chinas Wachstumsschwäche gefährdet die Weltkonjunktur. Doch die Aussichten bleiben trübe, nicht nur wegen dem Handelsstreit mit den USA.

Peking (Godmode-Trader.de) - China sieht sich wachsenden Herausforderungen in In- und Ausland konfrontiert. So erklärt Mao Shengyong, der Sprecher der chinesischen Statistikbehörde, die schwachen vierteljährlichen Wachstumswerte der Volksrepublik.

6,0 Prozent Wirtschaftswachstum - für China ist es das niedrigste Ergebnis seit 30 Jahren. Damit fiel das Plus sogar noch schwächer aus, als generell von den Märkten erwartet worden war. Experten rechneten für das dritte Quartal eigentlich mit 6,1 Prozent. Das Wachstum für die drei Quartale zusammen liegt mit 6,2 Prozent jedoch noch im unteren Bereich der Zielvorgabe der Regierung für das Gesamtjahr von „6,0 bis 6,5 Prozent". Im ersten Quartal waren 6,4 und im zweiten 6,2 Prozent erreicht worden.

Mao verwies auf den Handelskrieg mit den USA, der sich fatal vor allem auf die ökonomische Aktivität im verarbeitenden Sektor auswirkte. Angesichts des momentanen geopolitischen Umfeldes sind die Firmen auch nur unzureichend bereit, neue Investitionen zu tätigen. Insofern haben die Zahlen auch ihr Gutes. Die aktuellen Angaben zum Wachstum erhöhen den Druck auf die politische Führung, die abschließenden Verhandlung mit den USA um eine Teileinigung nun auch endlich erfolgreich zu beenden, wie es die NordLB in einer Stellungnahme formuliert. „Damit sind die Daten zwar eigentlich negativ – aber auf gewisse Art und Weise könnten die Zahlen vielleicht doch positive Entwicklungen bewirken“.

Andererseits muss Peking Wege finden, um den Inlandskonsum anzukurbeln. Doch hier gibt es Grenzen, wie die Raiffeisen-Bank kommentiert: „Pekings Möglichkeiten, die Wirtschaft zu stimulieren, sind zwar keineswegs erschöpft, sie sind aber geringer als noch vor 10 Jahren und schwerer umzusetzen als damals. Und deutlich anziehende Verbraucherpreise erschweren es zusätzlich, mit stimulierenden Maßnahmen einzugreifen“.

Die Aussichten für China bleiben damit wenig rosig. „Da die Politik zögert, die Geld- und Finanzpolitik weiter zu lockern, ist aus unserer Sicht eine weitere Wachstumsverlangsamung vorgezeichnet", sagte Commerzbank-Analyst Hao Zhou. Sorgen macht ihm vor allem der chinesische Konsum. Der Experte verwies auf die schwachen Einfuhren nach China und den schrumpfenden Automarkt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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