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11:15 Uhr, 01.09.2015

Chinas Industrie bleibt auf dem absteigenden Ast

Zwei wichtige Frühindikatoren, die am Dienstag veröffentlicht wurden, deuten auf stärker gebremstes Wachstum in Chinas Verarbeitenden Gewerbe hin. Etwas Hoffnung verleicht der Dienstleistungssektor.

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Peking (Godmode-Trader.de) - Die Stimmung bei Chinas Unternehmensleitern hat sich im August erwartungsgemäß weiter eingetrübt. Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe im Reich der Mitte fiel nach Angaben des Statistikamtes in Peking im August von 50,0 auf 49,7 Punkte. Damit rutschte der Wert nicht nur erstmals seit Februar unter die Schwelle von 50 Punkten, die Wachstum von Schrumpfung trennt, sondern notiert auch auf dem niedrigsten Wert seit drei Jahren. Auch der vom Wirtschaftsmagazin Caixin (früher HSBC) ermittelte PMI Manufacturing, der heute mit 47,3 Zählern gemeldet wurde, zeigt eine rückläufige Dynamik im Industriesektor der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft.

Hauptverantwortlich für den schwächeren CFLP Einkaufsmanagerindex waren die Subkomponenten zum Ausstoß (51,7 Punkte nach 52,4 im Vormonat) sowie zu den Neuaufträgen (49,7 Punkte nach 49,9 im Vormonat). Dabei lässt sich hervorheben, dass vor allem die Großunternehmen mit Problemen aufwarten.

Der Dienstleistungssektor im Reich der Mitte konnte im August hingegen weiter zulegen. Doch auch dieser Bereich verliert an Schwung. Der entsprechende Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex erreichte 51,5 Punkte, nachdem im Juli noch ein Wert von 53,8 erreicht worden waren. Laut der offiziellen CFLP-Erhebung zeigte sich der Dienstleistungssektor dagegen robust und erreichte 53,4 Punkte.

Die Unsicherheit über die konjunkturellen Perspektiven hatte zuletzt massiv zu den Turbulenzen an Chinas Aktienmärkten beigetragen. Die scharfen Kurseinbrüche der letzten Wochen wirken sich dabei ebenso hemmend auf die Investitionsneigung der Unternehmen aus wie das verhaltene globale Umfeld. Die Geldpolitik versucht der abnehmenden Wachstumsdynamik mit einer expansiveren Vorgehensweise gegenzusteuern. Seit November 2014 wurden sowohl die Leitzinsen als auch die Mindestreservesätze mehrfach gesenkt. Die Experten von HSBC Trinkaus & Burkhardt gehen davon aus, dass die geldpolitischen Maßnahmen spätestens im kommenden Jahr ihre Wirkung entfalten und zu einem stabileren Wachstum beitragen sollten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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