Fundamentale Nachricht
21:35 Uhr, 08.08.2019

Chinas Außenhandel sendet Lichtblick

Chinas Exporte sind im Juli überraschend gestiegen. Dabei könnte es sich nur um ein Strohfeuer gehandelt haben. Mit Einführung der neuen US-Zölle ab ab September brechen schwierigere Zeiten an.

Peking (Godmode-Trader.de) - Die chinesischen Exporte legten im Juli trotz des Handelsstreits mit den USA insgesamt zu. Im Juli kletterten die Ausfuhren der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,3 Prozent auf 221,5 Milliarden US-Dollar. Für den unerwarteten Zuwachs war ein robuster Handel mit anderen Staaten verantwortlich.

Im Handel mit den USA sieht das Bild anders aus: Chinas Einfuhren aus den USA sanken im Juli erneut um 19 Prozent, die Ausfuhren fielen um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. In den ersten sieben Monaten des Jahres brach der Handel zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt demnach um 13,4 Prozent ein. Der Handelskrieg war ursprünglich von der Verärgerung Trumps darüber ausgelöst worden, dass China weit mehr in die USA exportiert als umgekehrt.

Die chinesischen Importe sanken im vergangenen Monat um 5,6 Prozent (Bloomberg - 9,0 %). Saisonbereinigt kam es zu einem Importwachstum von 1,1 Prozent, was darauf hindeutet, dass sich der Gegenwind zur Inlandsnachfrage im vergangenen Monat leicht abgeschwächt hat. Dies ist vor allem auf höhere Einfuhren wichtiger industrieller Rohstoffe zurückzuführen. Die Importe anderer Waren schrumpften jedoch im vergangenen Monat weiterhin im gleichen Tempo, was darauf hindeutet, dass die Inlandsnachfrage in der Breite weiterhin gedämpft ist.

Mit Blick auf die Zukunft dürften die Exporte auch in den kommenden Quartalen unter Druck bleiben. Positive Treiber wie ein schwächerer Yuan dürften von weiteren US-Zöllen und einer breiteren externen Schwäche überschattet werden. Obwohl die Exporte im August von den vorgezogenem Handelsaktivitäten (Front-loading) profitieren könnten, da ab dem 1. September die neuen Fälle in Kraft treten, wird dieser Anstieg wahrscheinlich geringer ausfallen als vor früheren Zollrunden, da die US-Lagerkapazitäten ausgereizt sind.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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