Chinas Aktienmärkte bleiben labil

Peking/ Shanghai (Godnode-Trader.de) - Schwächer als erwartete Stimmungsdaten aus der chinesischen Industrie bewirkten gestern einen fast beispiellosen Rückgang der Aktienmärkte. Der chinesische Leitindex CSI 300 fiel in der Spitze um 7 Prozent und hat damit einen Handelsstopp ausgelöst. Diesen Schutzmechanismus hatte die Regierung nach den teils heftigen Kursturbulenzen im vergangenen Jahr eingeführt. Zu den Konjunktursorgen gesellten sich technische Treiber, wie z.B. die noch in diesem Monat in Kraft tretende Aufhebung des Leerverkaufverbots für Großinvestoren. Auch dieser Umstand dürfte zu der Verkaufswelle an Chinas Aktienmärkten beigetragen haben. Bei Schwankungen von mehr als 5 Prozent wird der Handel für 15 Minuten ausgesetzt, während bei mehr als 7 Prozent die Börsen für den Rest des Tages geschlossen werden.

Die chinesische Notenbank hat zwischenzeitlich offenbar versucht, mit einer Geldspritze für kurzfristige Liquiditätsgeschäfte im Bankensystem für Beruhigung zu sorgen. Nach eigenen Angaben hat die PBoC 130 Milliarden Yuan über sogenannte Reverse Repo-Geschäfte in den Markt geschleust. Dabei kauft die Notenbank Wertpapiere, wobei sie sich verpflichtet, diese zu einem vereinbarten Preis zu einem bestimmten Termin rückzuübertragen. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg haben zudem staatliche Fonds Aktien gekauft. Zudem hätten die Aufsichtsbehörden signalisiert, dass das Verkaufsverbot für einige institutionelle Anleger verlängert werden könnte. Eigentlich sollte diese Auflage an diesem Freitag auslaufen.

Am Dienstag eröffneten Chinas Aktienmärkten zunächst wieder mit deutlichen Verlusten, dann aber beruhigte sich die Lage. Die wichtigsten Indizes beendeten den Vormittagshandel mit einem leichten Plus. Nach der Pause zur Mittagszeit rutschten die Märkte allerdings wieder ins Minus.