China will sein Finanzsystem weiter öffnen
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Peking (BoerseGo.de) - Was in den westlichen Industriestaaten ganz selbstverständlich ist, kommt in China fast einer Revolution gleich: die Liberalisierung der Zinsen. Chinas Zentralbankchef Zhou Xiaochuan hat abermals laut über die völlige Freigabe der Einlagezinsen nachgedacht. Die Wahrscheinlichkeit sei „sehr hoch“, dass wir die Zinsen zeitnah liberalisieren, sagte der Zentralbankchef am Donnerstag auf einer Pressekonferenz anlässlich der laufenden Jahrestagung des Volkskongresses in Peking.
Diese Maßnahme ist von enormer Bedeutung, weil ihr eine Schlüsselrolle bei der Umgestaltung der chinesischen Volkswirtschaft hin zu einem stärker konsumorientierten Wachstumsmodell und beim Abbau der Fehlentwicklungen im Finanzsektor zukommt. Die Deckelung der Zinssätze für Einlagen bei Banken soll nach den Angaben von Zhou nun voraussichtlich bereits in diesem Jahr fallen. Auch werde die geplante Versicherung für Bankeinlagen noch in der ersten Jahreshälfte kommen, sagte der Notenbankchef. Bislang dürfen die chinesischen Zinsen auf Bankeinlagen den von der Zentralbank festgelegten Benchmarkzins lediglich um nur wenige Prozent überschreiten.
Trotz schwächeren Wachstums denkt Chinas Zentralbank aber nicht daran, ähnlich die wie Fed oder EZB mit Quantitative-Easing-Programmen, die Wirtschaft zusätzlich anzukurbeln. Auch zwei Zinssenkungen in drei Monaten und andere Maßnahmen änderten nichts an der vorsichtigen Haltung der Zentralbank geändert, sagte Zhou. Nach Jahren mit zweistelligem Wachstum sei Chinas Wirtschaft in eine Phase der neuen Normalität mit einem langsameren Zuwachs von rund sieben Prozent eingetreten. „Das unterscheidet sich von einer problematischen Situation", sagte der Zentralbankchef. „Unsere umsichtige Geldpolitik hat sich nicht geändert.“
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