China will AliPay zerschlagen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Peking (Godmode-Trader.de) - Die Regierung in Peking zieht die Daumenschrauben bei der heimischen Tech-Industrie weiter an. Chinas Führung wolle die Zahlungs-App AliPay des Fintech-Konzerns Ant Group zerschlagen und eine getrennte Plattform für das Kreditgeschäft des Unternehmens installieren, berichtete am Sonntag die britische „Financial Times“.
Der Plan sehe zudem vor, dass Ant seine Nutzerdaten an ein neues Joint-Venture zur Überprüfung der Kreditwürdigkeit übergeben müsse. Das sei teilweise in Staatsbesitz, heißt es in dem Bericht.
Chinas Behörden haben zuletzt ihre Aufsicht über viele Branchen verschärft, vor allem aber im Technologiebereich. Nach Jahren, in denen die Regierung in Peking dem Sektor freie Hand ließ und sein rasantes Wachstum förderte, wird nun die Macht und Kontrolle der Kommunistische Partei ausgebaut.
Die Wettbewerbsbehörde SAMR veröffentlichte im August ein dickes Paket an Regulierungskonzepten, um „unfairem Wettbewerb und unkontrollierter Datenverarbeitung entgegenzuwirken“. Mit der Vorlage eines Fünfjahresplans zur härteren Regulierung hat Chinas Regierung signalisiert, dass Unternehmen und ihre Geschäftsmodelle auf Jahre hinweg mit überraschenden und weitreichenden Interventionen des Staates rechnen müssen.
Die Regulierungsbehörde plant etwa, dass Unternehmen keine Daten oder Algorithmen mehr verwenden dürfen, um den Datenverkehr zu lenken oder die Entscheidungen der Nutzer zu beeinflussen. Zudem soll verhindert werden, dass Firmen irreführende Informationen verbreiten, um Wettbewerber zu diskreditieren.
Die Ant Group - Chinas Branchenführer beim mobilen Zahlungsverkehr - und der Mutterkonzern Alibaba sind seit vergangenem Jahr im Visier der chinesischen Behörden.So war der Börsengang des Unternehmen vereitelt worden. Nur zwei Tage vor dem geplanten Debüt bemängelte die Finanzaufsicht bei Alibaba-Gründer Jack Ma, dass wegen veränderter Regularien die Offenlegungspflichten nicht erfüllt würden. Der mehr als 37 Milliarden Dollar schwere IPO platzte damit kurz vor knapp.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.