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10:03 Uhr, 03.01.2013

China: Wachstumstempo nach wie vor beeindruckend

Frankfurt (BoerseGo.de) – „Nach unserer Erwartung wird China weiter wachsen, wenn auch für absehbare Zeit voraussichtlich um sieben bis acht Prozent pro Jahr“, schreibt Mark Mobius, Executive Chairman der Templeton Emerging Markets Group in seinem aktuellen Emerging- Markets-Report. In den ersten neun Monaten erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2012 im Jahresvergleich um 7,7 Prozent. Diese Wachstumsrate sei zwar niedriger als in den vergangenen Jahren, aber höher als in vielen anderen Ländern weltweit, heißt es. „Wir denken, China wird auch künftig viel schneller wachsen als die meisten Industriestaaten. Ein weiterer Grund für unser Vertrauen in China ist demografischer Natur. Seine Erwerbsbevölkerung ist im Vergleich zu den Industrieländern immer noch ausgesprochen wettbewerbsfähig. Außerdem kann die Regierung viele Reformen umsetzen, um die Produktivität zu steigern”, so Mobius.

„Chinas Wachstumsraten dürften künftig kaum zweistellig bleiben oder über acht Prozent liegen. Unserer Ansicht nach wird das Wachstum der chinesischen Wirtschaft nicht abrupt einbrechen, aber vermutlich schon deshalb nachlassen, weil die Volkswirtschaft mittlerweile die zweitgrößte der Welt ist und die Ausgangsbasis entsprechend höher. In jedem Fall erwarten wir hohe einstellige Wachstumsraten, da das Land eine dynamische Bevölkerung mit hohen Ambitionen hat und eine effektive Staatspolitik verfolgt. Aus diesem Grund sorgen wir uns nicht um das chinesische Wachstum“, heißt es weiter.

Außerdem stelle sich China von übermäßiger Export- und Investitionsabhängigkeit auf Ankurbelung der Binnennachfrage um. Chinas zwölfter Fünfjahresplan umfasse ein Programm zur Umorientierung von der Abhängigkeit von billigen Exporten hin zu mehr Konsum im eigenen Land. Chinas neuer Schwerpunkt liege zwar auf der Stärkung der Binnennachfrage, doch Exporte spielen für anhaltendes Wachstum in China nach wie vor eine wichtige Rolle, denn die Weiterentwicklung des heimischen Marktes erfordere Zeit, so Mobius. Chinas Exporte zogen im Oktober um 11,6 Prozent an – so stark wie zuletzt im Mai 2012. Im September hatten sie 9,9 Prozent zugenommen (jeweils im Jahresvergleich).

„Viele halten China für den Motor der Weltwirtschaft und fürchten, dass uns eine Rezession oder gar Depression droht, wenn es dort zu einer Konjunkturabschwächung kommt. Um Alarm zu schlagen, ist es unserer Ansicht nach aber zu früh. Zugegeben, Chinas zweistellige Wachstumsraten der vergangenen Jahre sind zurückgegangen und verschiedene Konjunkturbeobachter gehen für dieses Jahr von einem potenziellen BIP-Wachstum von sieben bis acht Prozent aus. Unseres Erachtens ist jedoch hervorzuheben, dass das Wachstumstempo nach wie vor beeindruckend ist. Zudem darf man eines nicht vergessen: China ist nicht die einzige Lokomotive der Weltwirtschaft“, so Mobius.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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