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13:19 Uhr, 06.08.2019

China: "USA lassen ihrer Wut freien Lauf"

Die chinesische Zentralbank erklärt am Dienstag, dass die Entscheidung Washingtons, Peking als Währungsmanipulator zu bezeichnen, „die internationale Finanzordnung schwer schädigen und Chaos auf den Finanzmärkten verursachen würde".

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Peking (Godmode-Trader.de) - Die chinesische Zentralbank hat am Dienstag den Vorwurf der USA, seine Währung zu manipulieren, strikt zurückgewiesen. Die Entscheidung Washingtons, Peking als Währungsmanipulator zu bezeichnen, „schädigt die internationale Finanzordnung schwer und verursacht Chaos auf den Finanzmärkten verursachen“, hieß es in einer Erklärung der People's Bank of China (PBOC), die am Dienstag auf der Webseite veröffentlicht wurde. Eine globale Wirtschafts- und Handelserholung werde verhindert. China „hat den Wechselkurs nicht als Instrument zur Beilegung von Handelsstreitigkeiten verwendet und wird ihn auch nicht verwenden. China riet den USA, „die Worte zu zügeln, sich seiner Fehler bewusst zu sein und sich vom falschen Weg abzuwenden“.

Die US-Regierung hat China offiziell als ein Land bezeichnet, das den Kurs seiner Währung manipuliert, um sich damit unfaire Vorteile im internationalen Wettbewerb zu sichern. Das Finanzministerium forderte Peking am Montagabend auf, alle Währungsgeschäfte künftig mit größerer Transparenz und Fairness durchzuführen. Finanzminister Steven Mnuchin werde diesbezüglich Gespräche mit dem Internationalen Währungsfonds einleiten, hieß es in Washington. Der Vorstoß aus Washington hat letztlich einen noch größeren Keil zwischen die beiden größten Volkswirtschaften der Welt getrieben und alle Hoffnungen auf eine schnelle Lösung ihres jahrelangen Handelskrieges zunichte gemacht.

Die Entscheidung der USA wurde rein aus politischen Gründen getroffen, um deren Wut „freien Lauf zu lassen“, kommentierte die Global Times, eine einflussreiche chinesische Boulevardzeitung. China erwarte keinen guten Willen mehr von den Vereinigten Staaten“, twitterte Hu Xijin, Chefredakteur der Zeitung, am Dienstag. Westliche Ökonomen sehen den Konflikt mit Sorge. „Dies könnte der Anfang eines unumkehrbaren Handelskonflikts zwischen den beiden Ländern sein", sagte Marcel Fratzscher, Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. China habe immer schon seine Währung manipuliert. „Diese Manipulation aber nun durch den Handelskonflikt zu rechtfertigen, muss zwingendermaßen zu einer Eskalation mit den USA führen."

Der Yuan ist in den letzten drei Tagen bis zu 2,7 Prozent gegenüber dem Dollar gefallen, nachdem Präsident Donald Trump letzte Woche von jetzt auf gleich erklärt hatte, dass er einen weiteren Zollaufschlag von 300 Milliarden Dollar für China-Importe ab dem 1. September erheben werde. Der Yuan fiel am Dienstag 7,1397 im Tief - das ist der niedrigste Stand seit elfeinhalb Jahren - bevor es zu einer Stabilisierung kam. Noch immer wird USD/CNY aber oberhalb der Schwelle von 7 gehandelt. Von der Zentralbank hieß es, dass sie Yuan-konforme Wechsel in Hongkong verkauft hat, um einen weiteren Leerverkauf der Währung einzuschränken.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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