Fundamentale Nachricht
16:17 Uhr, 25.01.2021

China und die USA: Entspannung Fehlanzeige

Der Ton zwischen Peking und Washington wird auch mit der neuen US-Regierung nicht milder. Der Streitpunkt Taiwan droht das Verhältnis der beiden Supermächte weiter zu verschlechtern. Eine Provokation folgt der nächsten.

Peking/ Washington (Godmode-Trader.de) - Der Vorfall sorgte weltweit für Aufsehen: Mehrere chinesische Kampfjets waren am Samstag in die Luftraum-Verteidigungszone von Taiwan eingedrungen. Die Flugzeuge hätten Gewässer in der Nähe der von Taiwan kontrollierten Pratas-Inseln im Südchinesischen Meer überflogen, so die taiwanesische Regierung am Sonntag.

Die neue US-Regierung forderte China in einer ersten Reaktion dazu auf, seinen „militärischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Druck auf Taiwan“ einzustellen. Washington stehe „felsenfest“ zu seinem Engagement mit Taiwan und werde den Inselstaat weiter unterstützen, hieß es aus dem Weißen Haus.

Die USA haben nun ihren Worten Nachdruck verliehen und den Flugzeugträger 'USS Theodore Roosevelt' mit Geleitschiffen in das Südchinesische Meer entsandt. Sie sollen sich im Südwesten Taiwans bereithalten.

Der Zeitpunkt der militärischen Provokation Pekings hat einen Hintergrund: Das Regime ist verärgert darüber, dass die Vertreterin Taiwans in Washington erstmals offiziell zur Inauguration eines Präsidenten eingeladen worden war. Schon die vorherige US-Regierung unter Donald Trump hatte ihre Beziehungen zu Taiwan auf eine neue Ebene gestellt und erstmals offizielle Kontakte erlaubt, was Peking ablehnt.

Außenamtssprecher Zhao Lijian forderte die USA auf, nicht „die falschen Signale" an Taiwans Unabhängigkeitskräfte zu senden, um den Beziehungen zwischen China und den USA nicht zu schaden. Die neue US-Regierung von US-Präsident Biden solle keinen Streit anzetteln. Peking hoffe, dass beide Seiten kooperieren und mit ihren Differenzen umgehen könnten - „im Geiste der Nicht-Konfrontation“.

Das freiheitliche Taiwan selbst sieht sich als unabhängiger Staat und giert nach diplomatischer Anerkennung in der Welt. Festlandchina aber tut viel, um die Insel international zu isolieren.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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