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12:04 Uhr, 20.05.2015

China und Brasilien unterzeichnen Verträge über 50 Mrd. Dollar

China und Brasilien haben am Dienstag 35 neue Kooperationsverträge unterzeichnet, die ein Volumen von über 50 Milliarden US-Dollar verzeichnen. Die Chinesen interessieren sich besonders für Infrastrukturprojekte. Sie haben ein Großprojekt im Auge: den Bau einer „Transozeanischen Eisenbahn“ vom Atlantik zum Pazifik.

Brasilia (Godmode-Trader.de) - Am Dienstag ist der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang zum Auftakt seiner gut einwöchigen Lateinamerika-Reise in Brasilien eingetroffen und in der Hauptstadt Brasília von Präsidentin Dilma Rousseff empfangen. Und die Chinesen haben gleich am ersten Tag deutlich gemacht, dass sie nicht zum Urlaub angereist sind: China und Brasilien haben gleich Verträge für geplante Milliarden-Investitionen in dem südamerikanischen Land auf den Weg gebracht. Li Keqiang und Dilma Rousseff haben am Dienstag 35 neue Kooperationsverträge unterzeichnet, die ein Volumen von über 50 Milliarden US-Dollar verzeichnen.

Die Chinesen sind besonders für Infrastrukturprojekte zu haben. China aber hat vor allem ein Großprojekt im Auge: den Bau einer „Transozeanischen Eisenbahn“ vom Atlantik zum Pazifik. Bei diesem Drei-Länder-Projekt (Brasilien, Peru, China) soll zunächst die Machbarkeit überprüft werden. Die Verbindung soll von Brasilien bis zum peruanischen Hafen Pisco führen, wo dann Waren über den Pazifik nach Asien exportiert werden. Die Eisenbahnlinie eröffnet für Brasilien damit einen neuen Handelsweg nach Asien.

Die insgesamt 5.300 Kilometer lange Bahnverbindung soll den Transport von Getreide und Erzen von Brasilien sowie auch von Kupfer aus Peru nach China schneller und billiger machen: die Agrarprodukte und Rohstoffe sollen künftig mit dem Güterzug in den peruanischen Hafen Puerto Ilo rollen und von dort aus über den Pazifik nach China verschifft werden. Nichtregierungsorganisationen haben sich bereits in Stellung gebracht und warnen vor den Gefahren für den Regenwald und dort lebende Ureinwohner. Die Schneisen für Schienenprojekte könnten tausenden illegalen Holzfällern und Kleinbauern auf der Suche nach Ackerflächen Tür und Tor öffnen.

China hat die Vereinigten Staaten schon 2009 als wichtigster Handelspartner Brasiliens abgelöst; im vergangenen Jahr verdrängte China die Vereinigten Staaten auch in Peru vom ersten Platz der Handelspartner.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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