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16:18 Uhr, 07.01.2019

China senkt Kapitalanforderungen an die Banken des Landes

Die Zentralbank in Peking hat die Reserveanforderungen erneut reduziert. Mit dem Schritt dürfte China versuchen, die Folgen des Handelsstreits mit den USA zu mildern.

Peking (Godmode-Trader.de) - Mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik stemmt sich Peking gegen den drohenden Konjunkturabfall. Der Satz für bei der Notenbank zu haltende Reserven soll insgesamt um 1,0 Prozentpunkte reduziert werden, wie die People's Bank of China (PBoC) am Freitag mitteilte. Der Satz wird am 15. Januar um 50 Basispunkte und am 25. Januar um weitere 50 Basispunkte gesenkt.

Wie bereits des Öfteren zuvor war die Ankündigung der PBoC überraschend. Dennoch kam die Entscheidung angesichts sich eintrübender Konjunkturdaten und den jüngsten Versprechen aus der Politik, die Wirtschaft zu stützen, nicht von ungefähr.

Nach Angaben der Zentralbank hat der Schritt mehrere Ziele: Etwa die Hälfte der freigesetzten Liquidität (700 Mrd. Renminbi der freigesetzten 1500 Mrd.) soll Zahlungsbilanschwierigkeiten im Rahmen der mittelfristigen Kreditfazilität abmildern, die bald auslaufen. Die gesenkten Mindestreserveanforungen sollen aber auch „die Finanzierungskosten senken". Abgesehen von dem üblichen Squeeze zum Ende des letzten Quartals waren die Interbankenzinsen in letzter Zeit stabil. Die PBoC-Maßnahme sollte helfen, diese nach unten zu drücken.

Da sich das Kreditwachstum jedoch immer noch verlangsamt und typischerweise sechs Monate verzögert, bevor sich eine Kreditwende auf die Wirtschaft auswirkt, werden die Sorgen um die Aussichten für China noch einige Monate anhalten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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